Die
BMW Group will ihr Sports Activity Vehicle X1 in Zukunft auch in China produzieren. "Eines der ersten Produkte für unser neues Werk in Tiexi in der Region Shenyang könnte der
BMW X1 sein. Derzeit prüfen wir diese Option gemeinsam mit den zuständigen Behörden hier in China", sagte der Vorsitzende des Vorstands der
BMW AG, Norbert Reithofer, in Peking. Derzeit werden dort Modelle der
BMW 3er Reihe und der
BMW 5er Reihe für den chinesischen Markt produziert.
Nach dem Start der neuen 5er Reihe wird es zudem ein Nachfolgemodell der 5er Langversion geben, die nur in China produziert und verkauft wird. Die Produktion des neuen Fahrzeugs wird im Herbst dieses Jahres starten. Die Langversion der 5er Reihe ist in China mit mehr als 70.000 verkauften Exemplaren seit 2006 ausgesprochen erfolgreich.
Angesichts der vielversprechen Wachstumschancen wird die BMW Group zudem ihre Präsenz in China sowie ihre Einkaufsaktivitäten in den kommenden Jahren weiter ausbauen. "Wir sind zuversichtlich, dass dieser Markt auch in den kommenden Jahren weiter stark wachsen wird. Es ist unser Ziel, langfristig an diesem Wachstum teilzuhaben", betonte Reithofer. "Mit unserem neuen Werk in Tiexi steigern wir ab 2012 unsere Produktionskapazitäten in China auf 100.000 Fahrzeuge jährlich. Langfristig sehen wir für beide Werke zusammen je nach Marktentwicklung sogar ein Potenzial für 300.000 Fahrzeuge pro Jahr. Aus unserer Sicht ist es realistisch, dass wir diese Kapazität langfristig benötigen."
Die BMW Group hatte im November 2009 den Bau eines zweiten Produktionswerkes in China angekündigt. Das Investitionsvolumen für das neue Werk beträgt insgesamt 560 Mio. Euro, das sich der Partner Brilliance und die BMW Group jeweils zur Hälfte teilen. Der Baubeginn erfolgt voraussichtlich Anfang Juni 2010. Der Start der Produktion ist für 2012 geplant. Mit den Kapazitätserweiterungen in Shenyang werden insgesamt rund 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. 600 neue Mitarbeiter wurden bereits rekrutiert und werden derzeit auf ihre Aufgaben vorbereitet.
China ist aktuell der viertgrößte Absatzmarkt der BMW Group weltweit. Im vergangenen Jahr hat die BMW Group in Mainland China mehr als 90.000 Fahrzeuge verkauft. Im 1. Quartal 2010 konnte das Unternehmen die Auslieferungen um 106% auf 34.179 Fahrzeuge steigern. "China ist und bleibt einer der attraktivsten Automobilmärkte der Welt", erklärte Reithofer weiter. Im Jahr 2002 und damit vor dem Bau des Werkes in Shenyang das 2003 eröffnet wurde lag der Absatz der BMW Group in Mainland China noch bei knapp 6.700 Fahrzeugen.
Im vergangenen Jahr wurden in China nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) insgesamt rund 478.000 Premiumautomobile verkauft. Schätzungen des Verbandes zufolge dürfte der Markt für Premiumfahrzeuge bis 2020 in China auf über 1,5 Mio. Einheiten pro Jahr wachsen.
Eine ressourcenschonende Produktion spielt im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der BMW Group auch am Standort Shenyang eine wichtige Rolle. Durch konsequente Optimierung der Produktionsprozesse konnte das bestehende Werk Da Dong zwischen 2008 und 2009 allein den Energieverbrauch und die Kohlendioxid Emissionen um 12% und den Wasserverbrauch sogar um 40% reduzieren.