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Info BMW fliegt in nur 87 Minuten absoluten Höhenweltrekord

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BMW fliegt in nur 87 Minuten absoluten Höhenweltrekord

BMW fliegt HöhenweltrekordEs war eine Meisterleistung, auch wenn ihr zunächst Ruhm und Ehre versagt blieben: Vor 85 Jahren, am 17. Juni 1919, flog Testpilot Franz Zeno Diemer mit einem BMW Motor den absoluten Höhenweltrekord von 9760 Meter. Doch die offizielle Bestätigung blieb aus: Seit Ende des Ersten Weltkrieges war Deutschland nicht mehr Mitglied der internationalen Aufsichtsbehörde F.A.I. (Fédération Aéronautique Internationale), die diesen Rekord deshalb nicht anerkannte. Es schien ohnehin der erste und letzte Flugmotorenrekord von BMW zu sein. Nur elf Tage später unterschrieb Deutschland den Friedensvertrag von Versailles, der den deutschen Herstellern die Produktion von Triebwerken für die Luftfahrt komplett untersagte.

BMW erfindet den Höhenvergaser

Unter den Motorentechnikern sorgte die erste Weltbestleistung des gerade mal zwei Jahre jungen Unternehmens freilich für Respekt. Allererstes Projekt der neu gegründeten BMW GmbH war die Entwicklung eines Flugmotors der Klasse III gewesen, eines Reihensechszylinders mit 19 Litern Hubraum und 185 PS. Die Klasseneinteilung gab das Militär vor, zur Kategorie III zählten Triebwerke zwischen 150 PS und 200 PS, die Klasse IV reichte von 200 PS bis 300 PS. Max Friz, seit 1917 Konstruktionsleiter bei BMW, konzipierte den als BMW IIIa bezeichneten Motor mit modernster, aber zuverlässiger Technik: AluMINIum-Kurbelgehäuse, AluMINIum-Kolben, obenliegende Nockenwelle mit Königswellenantrieb und Doppelzündung. Der Clou war jedoch die von BMW selbst entwickelte Gemischaufbereitung: Ein Registervergaser mit Ansaugluft-Vorwärmung, dessen zweite Stufe erst ab einer Flughöhe von rund 2000 Meter zugeschaltet wurde. Höhenvergaser nannte BMW diese Entwicklung, die besondere Sparsamkeit mit großer Höhentauglichkeit verbindet. Die Aufladung steckte damals noch in den Kinderschuhen.

Nach 87 Minuten fliegt Diemer so hoch wie nie jemand zuvor

Während der BMW IIIa in Serienfertigung ging und über 700 Mal gebaut wurde, entwickelte Max Friz daraus den BMW IV, indem er Bohrung und Hub um je zehn Millimeter vergrößerte. Mit 23 Litern Hubraum entwickelte dieses Triebwerk 250 PS. Bis zum Kriegsende 1918 wurden zwar nur wenige Versuchsmotoren gebaut, ihre Leistungsfähigkeit brachte BMW aber auf die Idee für den Rekordversuch. Obwohl sie genau wussten, dass ihnen bei einem Erfolg die offizielle Anerkennung versagt bleiben würde, rüsteten sie Anfang 1919 eine einmotorige DFW F 37/III mit einem Typ IV Motor aus. Das Flugzeug, ein Versuchszweisitzer, wurde später auch unter der Bezeichnung C-IV bekannt. Am 17. Juni stieg Franz Zeno Diemer direkt vor dem Werksgelände auf dem Münchner Oberwiesenfeld ins Cockpit, um die Grenzen des potenten Triebwerks auszutesten. Nach 87 Minuten zeigt der Höhenmesser die bisher von keinem anderen Flugzeug erreichte Marke von 9760 Metern an.

Der Typ IV wird zur Basis großer Erfolge

Am 5. Mai 1922 lockerten die Alliierten das Verbot, Flugzeuge zu bauen. BMW entwickelt den Typ IV weiter, der ab 1924 in großen Stückzahlen hergestellt wird. Kaum in Produktion, diente er zu einer Reihe von Fern- und Weltrekordflügen: 1924 nach Persien, 1926 nach Kapstadt, 1928 nach Feuerland. BMW entwickelte den Typ IV weiter zum Typ V, der als erster BMW Motor mit einem Vierventil-Zylinderkopf gebaut wurde. Durch die Verdoppelung des Typ IV-Sechszylinders entstand ab 1924 der erste BMW Zwölfzylindermotor, der als BMW VI ab 1926 zu einer Legende des Flugmotorenbaus wurde.


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