Die Bosch-Tochtergesellschaft Blaupunkt kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2005 zurückblicken. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um mehr als neun Prozent auf 1.456 Millionen Euro erhöht. "Blaupunkt ist auf einem guten Weg", sagte Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender der Geschäftsführung der Blaupunkt GmbH anlässlich einer Fachpressekonferenz am 20. Februar 2006 in Stuttgart. "Wir verfügen über eine gut gefüllte Innovationspipeline und sind mit unserem Entwicklungs- und Fertigungsverbund international gut aufgestellt." Der anhaltend starke Wettbewerb im Bereich Car Multimedia führt allerdings nach wie vor zu einem starken Preisdruck in der Erstausrüstung und zu aggressiven Preisangeboten im Handels- und Nachrüstgeschäft. Deshalb arbeitet Blaupunkt daran, seine Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern. Für das laufende Jahr 2006 rechnet Scheider mit einem Umsatzvolumen leicht über Vorjahreshöhe.
Blaupunkt wird auch künftig preisattraktive Standard-Erzeugnisse anbieten, sich zugleich aber auch über innovative und hochwertige Produkte und Systemlösungen differenzieren. Das Unternehmen ist im vergangenen Jahr vor allem im Automobil-Erstausrüstungsgeschäft kräftig gewachsen. Treiber waren zahlreiche Neuanläufe bei Autoradios sowie steigende Ausstattungsquoten bei Navigationssystemen. In Europa kommt inzwischen jedes vierte Autoradio von Blaupunkt, in der Erstausrüstung gar jedes dritte. Bei der Fahrzeugnavigation hat Blaupunkt zum Jahresende allein vier neue Lösungen für das Nachrüstgeschäft auf den Markt gebracht. Darüber hinaus ist der Bosch-Tochtergesellschaft bei Kombiinstrumenten der Wiedereinstieg im Premiumbereich gelungen. Das Unternehmen liefert seit dem vergangenen Jahr nicht nur für die neue S-Klasse von Mercedes-Benz ein völlig neues Anzeigesystem – auch in den Cockpits von Oberklasse- oder Luxusfahrzeugen wie Maybach, Bentley, Porsche Cayenne oder im VW Phaeton finden sich innovative Kombiinstrumente der Bosch-Tochtergesellschaft. Außerdem hält Blaupunkt führende Marktpositionen in den Geschäftsfeldern Sound und Rear SEAT Entertainment sowie bei den so genannten Professional Systems, einem Produktbereich, der Infotainment-Komponenten für Nutzfahrzeuge und Reisebusse anbietet.
Im vergangenen Jahr hat Blaupunkt mit 179 Millionen Euro (2004: 156,3) wiederum erhebliche Mittel für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Dies ist eine Steigerung um immerhin knapp zehn Prozent. "Nur mit hohen Vorleistungen können wir unser Innovationstempo halten und die Systemintegration im Auto weiter vorantreiben" betonte Scheider. Bei Autoradios lag der Entwicklungsschwerpunkt vor allem bei digitalen Empfangstechniken. Auf dem Gebiet der Fahrzeug-Navigation entwickelt Blaupunkt eine zukunftsweisende Plattform für die nächste Multimedia-Systemgeneration mit dualer Architektur. Sie verfügt einerseits über eine sicherheitsrelevante Zone, in der Funktionen wie Navigation oder Fahrerassistenz angesiedelt sind, andererseits über eine offene Zone, über die sich beispielsweise iPods oder Handies steuern lassen. Damit kann die Datensicherheit im Fahrzeug keinen Schaden nehmen, wenn zum Beispiel über einen Personal Digital Assistant (PDA) ein Virus eingeschleppt wird.
Das Wachstum mit neuen Erzeugnissen führte auch im Jahr 2005 wiederum zu hohen Investitionen in Sachanlagen. Sie beliefen sich mit rund 22,5 Millionen Euro auf Vorjahreshöhe, im Wesentlichen für den Aufbau neuer Fertigungslinien im Werk Braga/Portugal sowie für die weltweite Einführung neuer Maßnahmen und Testsysteme im Qualitäts- und Prozessmanagement.
Die Zahl der Beschäftigten stieg weltweit auf rund 9.000 Mitarbeiter – das sind rund 700 mehr als im Vorjahr. Davon sind gut 2.300 am Stammsitz in Hildesheim tätig. Vor allem in der Software-Entwicklung in Indien wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Im tunesischen Beni Khalled hat Blaupunkt im vergangenen Jahr ein neues Werk für Autolautsprecher eröffnet und im chinesischen Suzhou die Fertigung von Autoradios aufgenommen.
In den kommenden Wochen wird Blaupunkt neue Autoradios – von der Einstiegsklasse bis hin zur oberen Mittelklasse – präsentieren. Alle Modelle zeichnen sich durch ein elegant gestaltetes Frontdesign aus, können MP3-Formate abspielen und ermöglichen vielfältige Verbindungen zu externen Geräten wie iPods, CD-Changern oder auch zu USB-Sticks. Im neuen Segment der mobilen Navigationsgeräte wird Blaupunkt die Produkt-aktualisierung beschleunigen und wesentlich schneller als bisher neue Geräte einführen. So soll bereits im April 2006 die zweite Generation des TravelPilot Lucca erscheinen, "aufgerüstet" mit besonderen Ausstattungsmerkmalen bis hin zum digitalen Straßennetz für ganz Europa.