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Tipps Besser "Laternenparker" als "Baumparker"

Autotipps


Besser "Laternenparker" als "Baumparker"

Herbstlaub hat für Autofahrer, die ganzjährig draußen parken, unschöne Seiten. Durch Einlassöffnungen kann das Laub beispielsweise in die Lüftung von Fahrzeugen gelangen. Dort verfaulen die Blätter oder auch Nadeln dann und verstopfen Abflusslöcher. In der Folge sammelt sich im so genannten Luftberuhigungskasten oder der Heizung Wasser, das früher oder später in den Innenraum leckt. Die Folgen reichen von moderigem Geruch über ständig beschlagene Scheiben bis zu Rost und Elektronikausfällen.

Kehren

Gerade in Gegenden mit großer Stellplatznot lässt sich das Parken unter Eiche, Buche oder Platane nicht immer vermeiden. Da gilt: Blätter und anderer Abwurf der Bäume sollten zumindest im Bereich der Frontscheibe und der Lufteinlässe entfernt werden. Gut geeignet hierfür ist der Schneebesen, der als Teil der Winterausrüstung jetzt ohnehin ins Auto gehört. Auch die Motorhaube reinigen, denn sonst weht es die Blätter beim Losfahren an die Scheibe! Nahezu unvermeidbar ist es, dass bei dieser Arbeit etwas in den breiten Zwischenraum gelangt, in dem sich bei vielen Autos die Scheibenwischer verstecken. Und gern verhakt sich Laub dort mit den Wischblättern. Dann ist etwas Geduld und Sorgfalt angesagt.

"Die letztendlich wenigen Sekunden, die es zum Entfernen braucht, lohnen sich auch unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit", sagt Norbert Ollek von der TÜV SÜD-Tochter APZ (Auto Pflege Zentrum Darmstadt). Laub und vor allem Baumnadeln stören nämlich die Reinigungswirkung der Wischer nachhaltig und können sie sogar unbrauchbar machen.

Saugen

Selbst regelmäßiges Abkehren verhindert nicht, dass etwas auf das Einlassgitter der Lüftung gelangt. Dieses Gitter ist vielfach erst nach dem Öffnen der Motorhaube zu erreichen. Die Reinigung bietet sich anlässlich der Ölkontrolle oder vor einer Wagenwäsche an. Das Auto sollte dabei trocken sein, denn dann lässt sich die "Biomasse" besser entfernen. Manche Profis nehmen einen starken Staubsauger für eine besonders gründliche Säuberung. Wichtig ist diese an den Abflüssen, die sich rechts und links jenes Teils befinden, in dem die Lufteinlässe unterhalb der Windschutzscheibe sitzen. Meist münden sie in Schläuche oder Rohre. Bei jedem Auto ist die Anordnung anders. Gute Betriebsanleitungen zeigen aber die entsprechenden Stellen.

Stochern

Einige Anleitungen verweisen auch auf Abflusslöcher, die in den Schwellern dafür sorgen, dass Wasser abfließen kann. Allerdings ist nicht in allen Autos eine Verbindung der Hohlräume zwischen Lufteinlass und Schwellern vorhanden. Sie sorgt ansonsten dafür, dass das Innere dieser Teile durch einen Luftstrom trocken gehalten wird. Das funktioniert nicht mehr richtig, wenn die dazu gehörigen Abflüsse verstopft sind. Zur Freilegung aber keine Schraubenzieher verwenden! Deren Klingen beschädigen die Hohlraumkonservierung oder anderen Korrosionsschutz, so der Hinweis von TÜV SÜD. Bewährt haben sich passende Werkzeuge aus Holz oder Kunststoff. Zur Not tut es auch der Kunststoffteil eines Wattestäbchens.

Riechen

Riecht es im Auto auf einmal ungewöhnlich streng nach Moder? Dann schafft das Anheben der Fußmatten und Teppiche Klarheit. Ist da Nässe zu spüren? Dringt nach einem kräftigen Druck auf den Teppich solche aus den tiefer darunter liegenden Dämmmatten? Dann ist es höchste Zeit für eine Trockenlegung des Autos. Die Suche nach Wasser sollte nicht auf den vorderen Fußraum beschränkt werden. Oftmals ist die tiefste Stelle unter oder hinter den Vordersitzen.

Sehen

Ein untrügliches Indiz für eine kleine Überschwemmung sind häufig beschlagene Scheiben. Bildet sich der Beschlag schon bei geparktem Auto und Sonnenschein, ist auf jeden Fall eine Menge Wasser an der falschen Stelle. Frost schafft daraus eine Eisschicht an der Innenseite der Scheibe. Die Defrostung benötigt für seine Beseitigung viel länger als bei reinem Beschlag. "Weder das umweltschädliche lange Laufenlassen des Motors zum Abtauen ist eine Lösung, noch das Losfahren mit mangelnder Sicht", so Norbert Ollek. Letzteres ist nicht nur gefährlich, sondern deshalb auch verboten.

Hören

Wasser gibt schwappende Geräusche von sich. Sie treten beispielsweise bei einer Kurvenfahrt auf. Manchmal lässt sich sogar schon durch Aufschaukeln im Stand die akustische Bestätigung für einen kleinen See im Luftberuhigungskasten oder in der Heizung bekommen. Zur Verwechslung kann es aber kommen, wenn der Behälter für die Scheibenwaschanlage nicht ganz gefüllt ist. Benzin im Tank schwappt ebenfalls, wenn auch meist leise.

Fühlen

Zunächst verwirrend erscheint, wenn trotz Trockenheit während der Fahrt Feuchtigkeit austritt. Dann fühlt sich die Luft aus den Lüftungsdüsen feucht an, obwohl es nicht regnet. Des Rätsels Lösung: Die Klimaanlage entzieht der Außenluft die Feuchtigkeit. Normalerweise fließt diese als Wasser auf die Straße –nicht jedoch bei verstopftem Ablauf.

Ablassen

Sind die Abflussöffnungen erst einmal verstopft und gelangt Wasser in den Innenraum, führt kein Weg an der Werkstatt vorbei. Sie wird die Lüftungsanlage freilegen und reinigen. Diese Arbeit ist nach Einschätzung von Norbert Ollek etwas für Profis. Einzig beim Austrocknen des Innenraums kann der Autofahrer helfen, beispielsweise indem er Gummimatten vorübergehend herausnimmt, die Teppiche zurückschlägt und die Fenster bei schönem Wetter einen Spalt geöffnet lässt.

Beeilen

Auch wenn die Arbeit der Werkstatt einiges an Kosten verursachen kann, sollte man sie nicht allzu lange hinauszögern. Nach Geruch und Beschlag können nämlich noch weitaus schwerwiegendere Folgen durch Wasser entstehen. Gerät es in ein Steuergerät und verursacht dort einen Kurzschluss, kann das tausende Euro kosten. Gar nicht selten ist ein Schaden am Gebläsemotor durch Wasser. Und Rost an der Innenseite des Bodenblechs ist eine Folge, die viel zu spät auffällt.

Wechseln

Beschlagene Scheiben und schlechter Geruch müssen nicht unbedingt auf verstopfte Abflusslöcher zurückgehen. Manchmal ist einfach nur der Innenraumfilter dicht. Auch dies kann auf Blätter, Nadeln und Blütenreste zurückzuführen sein, die auf der Oberseite und in den Falten des Filtermaterials schimmeln. Der Austausch ist dann auch für die Gesundheit der Insassen gut. Außerdem sorgt ein neuer Filtereinsatz dafür, dass die Luft wieder besser in die Lüftung strömen kann. Durch Staub und Schmutz kann die Luftmenge auf weniger als die Hälfte sinken. Innenraumfilter – auch Pollenfilter genannt – gibt es für viele Autos auch in einer Version mit zusätzlicher Aktivkohleschicht. Diese so genannten Multifilter scheiden nicht nur Partikeln ab. Abgase, landwirtschaftliche Gerüche und Industriedunst bleiben ebenfalls im Filter hängen.

Merken

Das Problem tritt streng genommen nicht nur im Herbst auf. Fachmann Ollek: "Im Frühjahr fallen Blütenblätter und im Sommer Früchte. Beides verträgt sich nicht richtig gut mit Autos." Deshalb sei auch dann das Parken unter der Laterne oder freiem Himmel besser als unter einem Baum. Besonders die Früchte von Platanen sind berüchtigt. Ihre Fasern verstopfen Abflussöffnungen besonders effektiv.

Pflegen

Wer Laub, Blütenblätter und Baumfrüchte gleich vom Auto entfernt, tut auch dem Lack Gutes. Bleibt nasses Laub oder bleiben einzelne nasse Blätter längere Zeit auf der Lackoberfläche oder auf dem Stoffdach kleben, kann es durch die Säure aus den Pflanzen irreparable Schäden geben. "Im Extremfall gibt es Verätzungen an der Klarlackschicht, die sich dauerhaft abzeichnen. Da hilft dann auch das Polieren nichts mehr", merkt dazu Norbert Ollek an.


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