Der Automobilzulieferer Brose wird im Gewerbegebiet Sol (Zweckverband der Stadt Holzgerlingen und der Gemeinde Weil im Schönbuch) eine neue Produktionsstätte für Türsysteme errichten. Das Unternehmen investiert 30 Mio. Euro in Grundstück, Gebäude und Fertigungsmittel und wird in den kommenden Jahren insgesamt 140 neue Arbeitsplätze schaffen. Die Bauzeit ist auf neun Monate kalkuliert.
Die Produkte aus dem neuen Werk sind für DaimlerChrysler bestimmt. Bereits heute ist das Unternehmen mit einer Produktionsstätte in Herrenberg präsent. Hier werden mit 60 Mitarbeitern Türsysteme für Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz hergestellt. Neue Aufträge des Stuttgarter Automobilkonzerns erFordern bei Brose in den kommenden Jahren größere Fertigungskapazitäten. Weil diese am derzeitigen Standort aus Platzgründen nicht untergebracht werden können, ist der Aufbau eines neuen Werkes notwendig.
Ausschlaggebend für die Auswahl des Standortes Holzgerlingen/Weil im Schönbuch waren eine Reihe von Kriterien, darunter eine gut ausgebaute Infrastruktur, die unmittelbare Nähe zum Kundenwerk und eine günstige Verkehrssituation.
Qualitäts- und Kostenvorteile für DaimlerChrysler
Geplant ist, im Gewerbegebiet Sol auf 9000 Quadratmetern einen hochmodernen Produktionsbetrieb für die "Just-in-Sequence" (JIS)-Fertigung von Türsystemen mit einer maximalen Ausbringung von 9000 Einheiten pro Tag zu errichten.
Modulare Türsysteme integrieren wesentliche Bauteile wie Fensterheber, Schlösser, Lautsprecher, elektronische Steuerungen und weitere Komponenten auf einem Träger. Das Türsystem trennt die Tür in Naß- und Trockenraum. Empfindliche elektrische und elektronische Bauteile werden auf der trockenen Seite verbaut, was deren Funktionssicherheit erhöht. Die Produktion und Auslieferung der Türsysteme erfolgt in der gleichen Sequenz wie die Fahrzeugproduktion. Vier Stunden nach Eingang der Bestellung von Mercedes-Benz in Sindelfingen erfolgt die Bereitstellung der Türsysteme am Endmontageband.
Intelligente Produkte sichern Arbeitsplätze
Thomas Spangler, Geschäftsführer Produktion der Brose Gruppe, sagte bei der Bekanntgabe des Vorhabens: "Trotz des Kostendrucks in der Automobilindustrie fühlen wir uns dem Standort Deutschland verpflichtet. Mit dem Türsystem haben wir ein Produkt entwickelt, dessen Herstellung in Deutschland wirtschaftlich ist. Intelligente Produkte und eine intelligente Produktion tragen deshalb dazu bei, Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten."
Wilfried Dölker, Bürgermeister der Stadt Holzgerlingen und Vorsitzender des Zweckverbands Gewerbepark Sol, begrüßte das Engagement von Brose: "Während viele deutsche Automobilzulieferer ihre Produktion in das kostengünstigere Ausland verlagern, tut Brose etwas für unsere Region und damit für den Standort Deutschland."
Meilenstein in der Geschäftsbeziehung zu DaimlerChrysler
Der Leiter des neuen Werks, Jan Francke, hob die Entwicklung des Standortes und die Beziehung zu DaimlerChrysler hervor: "Die Produktionsstätte im Gewerbegebiet Sol wird nach heutiger Planung im Jahr 2010 das größte JIS-Werk der Brose Gruppe sein. Die Partnerschaft zwischen dem DaimlerChrysler- Konzern und der Brose Gruppe besteht seit 75 Jahren. Im Vertrauen auf diese langjährige, faire Zusammenarbeit haben wir diesen Standort errichtet und bauen auf eine weitere langfristige Geschäftsbeziehung."
Brose beliefert DaimlerChrysler aus dreizehn Werken Europa, Nord- und Südamerika sowie Südafrika. Gegenwärtig werden 40 Fahrzeugmodelle der Marken Mercedes-Benz, Chrysler, Smart und Maybach mit Fensterhebern, Sitzverstellungen, Türsystemen und Schließsystemen ausgestattet.
Für die hervorragende Qualität und Liefertreue wurde der Automobilzulieferer Anfang des Jahres mit dem DaimlerChrysler Global Supplier Award ausgezeichnet.
Über die Brose Gruppe
Brose ist Partner der internationalen Automobilindustrie und beliefert mehr als 40 Fahrzeugmarken sowie führende Sitzhersteller. An fast 40 Standorten weltweit entwickeln und fertigen rund 8.600 Mitarbeiter Komponenten und Systeme für Türen und Sitze von Automobilen. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte die Brose Gruppe knapp 2 Milliarden Euro um.