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Info Autofahrer fahren in Schulgebieten zu schnell

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Autofahrer fahren in Schulgebieten zu schnell

Wenn es um den Schutz der Kinder im Straßenverkehr geht, lassen deutsche Autofahrer Konsequenz vermissen. Das zeigt eine von der Continental AG im Rahmen ihrer Sicherheitsoffensive in Auftrag gegebene Studie. Zwar ist fast jedem (98 Prozent) der von TNS-Infratest Befragten klar, dass zu schnell fahrende Autos Kinder auf ihrem Schulweg gefährden. Aber nur jeder Zweite reduziert die Geschwindigkeit auch deutlich, wenn er durch ein Schulgebiet fährt; die Notwendigkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung sieht nur jeder Vierte. Frauen verhalten sich hier nicht anders als Männer.

Gerade Erstklässler toben ausgelassen und achten nicht auf den Verkehr. Autofahrer müssen in Schulgebieten besonders aufmerksam sein. Eine Continental-Studie zeigt, dass hier große Defizite bestehen.

Lediglich 18 Prozent aller Befragten halten es für notwendig, in Schulgebieten immer bremsbereit zu sein. Auf Schulbusse achten sogar nur noch vier Prozent. Immerhin: Knapp zwei von drei Befragten (63 Prozent) gaben an, ständig nach Schulkindern Ausschau zu halten. "Um Kinder auf ihrem Weg zur Schule zu schützen, sollte eigentlich jeder höchste Aufmerksamkeit auf Schulkinder legen", sagte Manfred Wennemer, Vorstandsvorsitzender der Continental AG. Er verwies darauf, dass laut Bundesverband der Unfallkassen im Jahr 2004 in Deutschland fast 60.000 Schüler auf dem Weg zur Schule infolge des Straßenverkehrs einen Unfall erlitten. Von allen Schulwegunfällen ereignete sich etwa jeder siebte auf dem Weg zur Grundschule. "Deshalb haben wir im Rahmen unserer Sicherheitsoffensive mit der Aktion 'Wir belohnen Ihre Sicherheit' einen Schwerpunkt für mehr Sicherheit auf Schulwegen gesetzt", betonte Wennemer.

Die Studie zeigt, dass schon kleine Maßnahmen zur Schulwegsicherung effektiv sein können: 92 Prozent der Befragten gaben an, dass Transparente oder Hinweisschilder, die zu besonderer Rücksicht auf Schulanfänger aufrufen, sie in ihrer Fahrweise beeinflussen. Auf die Frage, welches geeignete Maßnahmen seien, um den Schulweg für Kinder möglichst sicher zu machen, wurde am häufigsten (43 Prozent) die Betreuung der Kinder durch Schülerlotsen genannt. 37 Prozent erwähnten die Verkehrserziehung als geeignete Strategie der Schulwegsicherung, jeder Fünfte sprach sich für spezielle, abgesicherte Geh- und Radwege aus.

"Es dauert lange, bis Kinder die Regeln und Gefahren im Straßenverkehr kennen. Das "verkehrssichere"Kind gibt es nicht und lässt sich auch mit Verkehrserziehung nicht erreichen. Darum müssen Verkehrssicherheitsmaßnahmen nicht nur beim Kind, sondern auch bei seiner Verkehrsumwelt ansetzen", sagte Hannes Boekhoff, Pressesprecher der Continental AG. Seit Beginn der Aktion "Wir belohnen Ihre Sicherheit" vor fast einem Jahr hat das Unternehmen schon mehr als 18 Projekte, die der Schulwegsicherheit dienen, gefördert - von Aktionstagen bis zu Baumaßnahmen im Umfeld von Schulen.

"Zur Vermeidung von Unfällen benötigen Kinder eine Reihe von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erst Schritt für Schritt im Laufe der Kindheit und der Jugend ausgebildet werden", sagte Prof. Dr. Maria Limbourg, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Essen. "Je nach Alter und Entwicklungsstand sind bei Kindern die für die Bewältigung des Straßenverkehrs relevanten Fähigkeiten überhaupt nicht oder nur unvollständig vorhanden." Kinder entwickelten erst im Alter von etwa acht Jahren ein vorausschauendes Bewusstsein für Gefahren im Straßenverkehr. Vorher würden sie diese entweder überhaupt nicht oder zu spät erkennen.

Gefährlich für Kinder ist vor allem die Selbsteinschätzung der Autofahrer: Obwohl sie wissen, dass sie zu schnell durch Schulgebiete fahren, empfinden sie das offenbar als Kavaliersdelikt. Denn nur knapp zwei Prozent der Befragten gaben an, dass es rücksichtslose Verkehrsteilnehmer sind, die Kinder auf dem Weg zur Schule gefährden.

TNS-Infratest hat im Auftrag der Continental AG 2002, 2003 und 2004 zum Jahresende jeweils rund 1.000 Autofahrer zu verschiedenen Aspekten der Sicherheit im Straßenverkehr befragt.

Der Continental-Konzern ist ein führender Anbieter für Bremssysteme, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und Technische Elastomere. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2004 einen Umsatz von 12,6 Milliarden Euro und beschäftigt derzeit weltweit mehr als 81.000 Mitarbeiter.


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