Autofahren für blinde oder sehbehinderte Menschen – wer glaubt, dass das ausgeschlossen ist, dem wird ein ungewöhnliches Ehrenamts-Projekt der Kölner
Ford-Werke und der Caritas buchstäblich die Augen öffnen:
Mitarbeiter der Kölner Ford-Werke GmbH und des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln e.V. schenken in Kooperation mit anderen Partnern 39 blinden oder sehbehinderten Menschen ein kleines Stück Lebensfreude: Sie können am Steuer von insgesamt 7 Ford-Fahrschulautos sitzen und in Begleitung von Profi-Fahrlehrern, die für diese Veranstaltung ehrenamtlich tätig sind, über das Ford-Testgelände in Köln-Merkenich fahren. Wer will, kann außerdem als Fahrer erleben, wie Autos auf kräftige Lenk- und Bremsmanöver reagieren. Es handelt sich dabei um Menschen, die entweder von Geburt an blind oder sehbehindert sind, oder die aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls im Laufe ihres Lebens erblindeten.
Über das außergewöhnliche Fahrerlebnis hinaus wird den blinden und sehbehinderten Menschen ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Es geht dabei vor allem um das Ertasten und Erfühlen verschiedener Fahrzeuge – darunter ein kompletter Sattelzug mit Auflieger -, damit die Gäste die realen Dimensionen von Fahrzeugen erleben können. "Blinde und sehbehinderte Menschen orientieren sich nicht selten an den Geräuschen der Fahrzeuge und stellen sich Autos daher oftmals sehr groß und auch sehr bedrohlich vor. Daher ist es ein wichtiges Ziel dieser Veranstaltung, sie darin zu bestärken, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen. Außerdem wollen wir ihr Selbstbewusstsein speziell im Umgang mit dem Auto stärken und ihnen auch ein Stück mehr Lebensqualität schenken", so Norbert Krüger, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Citizenship, Ford-Werke GmbH. Nicht zuletzt gehe es auch um die Sensibilisierung für die Schwierigkeiten blinder und sehbehinderter Menschen im Straßenverkehr.
Ein weiterer Höhepunkt des Rahmenprogramms ist ein Gurtschlitten, mit dem man erleben kann, welche kinetische Energie bereits bei vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten im Falle eines Auffahrunfalls auf den Körper einwirkt und dass der Sicherheitsgurt Leben rettet – wenn man ihn denn angelegt hat.
Bei der Aktion handelt es sich um ein gemeinsames ehrenamtliches Ford-Caritas-Projekt im Rahmen der Kooperation "Gemeinsam Sozial", die beide Partner im März 2004 abgeschlossen haben. Unter dem Motto "Helfen und Gestalten für die Region" vereinbarten der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln und die Kölner Ford-Werke GmbH die Realisierung von Community Involvement-Projekten im sozialen Bereich. In der Praxis bedeutet dies, dass Ford unentgeltlich das Know-how und die Arbeitskraft seiner Mitarbeiter für soziale Projekte zur Verfügung stellt, die die Caritas vorschlägt. Für die ehrenamtliche Realisierung dieser "Community Involvement"-Projekte werden die Ford-Werksangehörigen für 16 Arbeitsstunden pro Jahr von ihrer beruflichen Tätigkeit freigestellt.
Die heutige Veranstaltung haben mehr als 25 Ford- und Caritas-Mitarbeiter in sieben Monaten ehrenamtlicher Arbeit organisiert - von der Ausarbeitung der Programminhalte einschließlich der Beschaffung der Exponate über die Logistik bis hin zum Transport der blinden und sehbehinderten Menschen und ihrer Begleitpersonen. Die Veranstaltung wird vom Blinden- und Sehbehindertenverein Köln e.V. und dem Fahrlehrerverband Nordrhein e.V. unterstützt.