Nissan sorgte für die Schlagzeilen am ersten Wochenende der 26. Rallye Dakar: Am Samstag holte der Südafrikaner Giniel de Villiers am Strand des spanischen Badeortes Castellon den ersten Tagessieg seiner noch jungen Dakar-Karriere; am Sonntag ließ der vierfache Dakar-Sieger Ari Vatanen auf der ersten Afrika-Etappe den nächsten Triumph folgen – es war bereits sein 50. bei der härtesten Langstrecken-Rallye der Welt. Damit liegen nach der dritten Etappe (Tanger - Er Rachidia) mit Vatanen (4.), McRae (6.) und de Villiers (9.) alle drei Werks-Pick-Up in den Top Ten.
Nach dem Überqueren der Straße von Gibraltar und einer 233 Kilometer langen Verbindungsetappe wartete im Mamoora-Wald nahe der marokkanischen Hauptstadt Rabat eine 75 Kilometer lange Sonderprüfung auf die Teilnehmer. Auf der sehr schnellen, teils sandigen und teils matschigen Piste fuhr Vatanen mit einem Schnitt von über 110 km/h allen anderen Teilnehmern davon und distanzierte Peterhansel und Biasion in den favorisierten Mitsubishi Evo um zehn bzw. 33 Sekunden. Im Gesamtklassement liegt der Finne nun hinter Peterhansel, Biasion und de Mévius (BMW) Platz vier. Sein Rückstand von 1:28 Minuten ist für Dakar-Verhältnisse nicht mehr als ein Wimpernschlag.
Nissan-Neuverpflichtung und Dakar-Neuling Colin McRae kam 41 Sekunden hinter Vatanen als Vierter ins Ziel. „Ich bin mit unserer Zeit sehr zufrieden, das Auto fährt sich sehr gut, auch wenn wir noch einige kleine Dinge verbessern können“, sagte der Schotte, den die Strecke in einigen Passagen an die heimische RAC-Rallye erinnerte. Giniel de Villiers setzte seinen Aufwärtstrend fort und belegte mit 49 Sekunden Rückstand Platz sechs. Im Gesamtklassement verbesserte er sich damit weiter von Rang elf auf neun. Der Südafrikaner hatte am Freitag auf der ersten Sonderprüfung bei Narbonne (Südfrankreich) einige Schrecksekunden zu durchstehen, als er in einer Haarnadel-Kurve den Pick-Up sanft auf die Seite legte. Mit Hilfe der Zuschauer konnte er mit dem nur leicht beschädigten Auto jedoch schnell wieder Fahrt aufnehmen und belegte am Ende der Etappe Platz 16. Schon am Tag danach revanchierte er sich mit dem Sieg auf der neun Kilometer langen Prüfung am Sandstrand von Castellon für das Missgeschick vom Vortag.
Gesamtklassement nach der 4. Etappe (Tanger-Er Rachidia, Marokko):
1. | Peterhansel/Cottret | Mitsubishi | 1h12.20 Stunde |
2. | Biasion/Siviero | Mitsubishi | 1.07 Min. zur. |
3. | de Mévius/Guehennec | BMW X5 | 1.28 Min. zur. |
4. | Vatanen/Repo | Nissan Pick-Up | 1.28 Min. zur. |
5. | Masuoka/Picard | Mitsubishi | 1.37 Min. zur. |
6. | McRae/Thörner | Nissan Pick-Up | 1.55 Min. zur. |
7. | Servia/Borsotto | Schlesser-Ford | 2.01 Min. zur. |
8. | Alphand/Magne | BMW X5 | 2.19 Min. zur. |
9. | de Villiers/Jordaan | Nissan Pick-Up | 3.10 Min. zur. |
10. | Schlesser/Lurquin | Schlesser-Ford | 3.13 Min. zur. |