Seinen bisher schwierigsten Grand Prix der laufenden Formel 1-Saison beendete das
Renault F1 Team in Indianapolis mit einem Podestergebnis.
Bei drückender Hitze erwies sich der Große Preis der USA als schwierige Aufgabe für das Renault F1 Team und Reifenpartner Michelin. Weder Giancarlo Fisichella noch Fernando Alonso konnten auf dem berühmten "Indianapolis Motor Speedway" das Tempo seines WM-Konkurrenten Ferrari mitgehen. Die beiden Renault F1 Piloten beendeten das Rennen analog zu dem Ergebnis des Qualifyings auf den Rängen drei und fünf. Damit errangen sie insgesamt zehn WM-Zähler und erhöhten das Punkteresultat der beiden Nordamerika-Grand Prix auf 25 – vor einem Jahr war das französische Werksteam von diesen beiden Überseerennen mit leeren Händen nach Europa zurückgekehrt. In der Konstrukteurswertung verteidigt Renault F1 nach zehn von 18 Saisonrennen einen Vorsprung von 26 Punkten auf Ferrari. In der Fahrer-Weltmeisterschaft führt Fernando Alonso mit 19 Zählern vor Michael Schumacher. Giancarlo Fisichella hat sich in dieser Tabelle mit 43 Punkten auf den dritten Rang verbessert. Nach zuletzt vier Siegen in Folge dient dieses Ergebnis dem Renault F1 Team als Motivation, beim bevorstehenden Grand Prix von Frankreich in Magny-Cours in gewohnter Leistungsstärke Revanche zu verlangen.
Giancarlo Fisichella (Platz 3)
"Ich freue mich sehr, dass wir dieses Rennen – für uns das bisher schwierigste in dieser Saison – noch auf dem Podium beenden konnten. Der Start ist mir gut gelungen, doch ich war beim Anbremsen der ersten Kurve etwas zu vorsichtig, deshalb konnte Fernando Alonso durchschlüpfen. Als das Safety-Car die Strecke wieder verließ, nutzte ich einen Geschwindigkeitsüberschuss, um Fernando am Ende der langen Geraden zu überholen. Er hat mir das Leben dabei nicht über Gebühr schwer gemacht. Danach habe ich mich darauf konzentriert, meinen Rhythmus zu wahren und maximal zu attackieren – in der Hoffnung, dass die Ferrari noch Probleme bekommen würden. Auch Jarno Trulli hinter mir machte mächtig Druck, so dass ich zwischen dem ersten und zweiten Tankstopp alles geben musste. Das hat funktioniert. Anschließend konnte ich die maximalen Drehzahlen etwas reduzieren. Mehr als Platz drei war heute für uns nicht realistisch. Ich bin froh, dass wir dieses Resultat erzielen konnten. Auf einer Strecke, die für uns keine leichte Aufgabe darstellte, ist der Sprung aufs Podium ein tolles Ergebnis. Spätestens in Magny-Cours werden wir dann in alter Stärke zurückschlagen."
Fernando Alonso (Platz 5)
"Mehr als Rang 5 war für mich heute nicht zu erreichen. Über das gesamte Wochenende habe ich nicht zu einer konkurrenzfähigen Form gefunden, meinem Auto fehlte es während des Rennens konstant an Grip. Zudem hatte mein Motor mit dem Großen Preis von Kanada bereits einen sehr anstrengenden Grand Prix hinter sich, auch dies war nicht von Vorteil. Also habe ich mich darauf besonnen, das Beste aus der Situation zu machen und noch so viele Punkte wie möglich zu erringen. In der vergangenen Saison haben wir bei beiden Nordamerika-Rennen keinen einzigen WM-Zähler gesammelt. In diesem Jahr kehre ich mit 14 Punkte nach Europa zurück. Meine Tabellenführung ist nach wie vor respektabel. Wir haben also allen Grund, auch weiterhin optimistisch nach vorne zu blicken. Ferrari und Bridgestone besaßen in Indianapolis offensichtlich einen Wettbewerbsvorteil – zum ersten Mal im zehnten Saisonrennen, denn bei den ersten neun Grands Prix dieses Jahres waren unsere Michelin-Pneus besser. Also mache ich mir für die bevorstehenden Läufe keine Sorgen. Wir arbeiten weiterhin so konzentriert wie gewohnt. Einige Rennen werden wir gewinnen können, andere nicht. Schon in Magny-Cours sollte sich die bisher bekannte Kräfteverteilung zwischen Renault und Ferrari wieder einstellen."
Flavio Briatore (Geschäftsführer)
"Wir haben heute nicht unseren besten Tag erlebt. Unsere Wettbewerber waren zu stark für uns. Das Maximum, das wir hätten erringen können, wären elf WM-Punkte gewesen. Am Ende haben wir zehn Punkte erobert, also konnten wir den Schaden begrenzen. Giancarlo Fisichella ist ein wirklich starkes Rennen gefahren. Mehr als Platz drei lag nicht in Reichweite. Fernando Alonso fand während des gesamten Wochenendes keine brauchbare Abstimmung für sein Auto, dennoch konnte er sich vier wichtige WM-Zähler sichern. Das gesamte Renault F1 Team hat die beiden für uns schwierigen Nordamerika-Grands Prix sehr gut bewältigt. Jetzt kehren wir nach Frankreich zurück und sind fest gewillt, unser Heimrennen zu gewinnen – und unsere Führung in den Formel 1-Wertungen weiter auszubauen."
Pat Symonds (Chefingenieur des Renault F1-Teams)
"Ich freue mich sehr, dass Giancarlo Fisichella den Sprung aufs Podium geschafft hat – nach einem schwierigen Rennen und obwohl uns unsere Konkurrenten heute überlegen waren. Fernando Alonso fand über das gesamte Wochenende keine Fahrzeugabstimmung, mit der er zufrieden gewesen wäre. Also haben wir uns im Hinblick auf unsere Titelchancen darauf besonnen, den Schaden gering zu halten. Bei Asphalttemperaturen von mehr als 50 Grad Celsius hat sich Michelin auf einer so anspruchsvollen Strecke wie Indianapolis sehr verantwortungsvoll verhalten. Wir konnten dieses Rennen vielleicht nicht gewinnen, kehren aber erhobenen Hauptes nach Europa zurück. Gemeinsam streben wir nun bereits beim Großen Preis von Frankreich die Revanche an."