Volkswagen, Shell und Lurgi haben sich beim Forum für Zukunftsenergien für eine Förderung von Biokraftstoffen ausgesprochen, die sich an den Vorteilen der Kohlendioxid- (CO
2-) Einsparung orientiert.
Hierbei müssen Biokraftstoffe der 2. Generation und die dazugehörige Technologie stärker unterstützt werden als konventionelle Biokraftstoffe. Das Potential zur CO2-Einsparung ist bei den Kraftstoffen der 2. Generation nämlich doppelt so hoch. Volkswagen, Shell und Lurgi haben sich anlässlich einer Konferenz des Forums für Zukunftsenergien am 21. Juni in Berlin eindeutig für die zukunftsfähige Variante der Biokraftstoffe ausgesprochen.
Die 3 Unternehmen schlagen zur langfristig orientierten, technologieneutralen Förderung der Biokraftstoffe auf europäischer Ebene ein marktwirtschaftliches, auf CO2-Effizienz und Nachhaltigkeitskriterien basierendes Kraftstoffsteuerungsmodell vor.
Volkswagen plädiert dafür, dieses Besteuerungsmodell anstelle einer Quotenregelung einzuführen. Prof. Jürgen Leohold, Leiter Konzern-Forschung, sagte heute dazu: "Wir wollen den Wandel zur nachhaltigen Mobilität aktiv mitgestalten und schon heute die Weichen für die Zukunft stellen. Volkswagen ist bereit, mit erheblichen Investitionen die Herstellung von Biokraftstoffen der 2. Generation in Deutschland voranzutreiben. Wir brauchen dazu allerdings klare, europäisch harmonisierte Rahmenbedingungen in Form eines CO2-bezogenen Steuermodells, das uns langfristige Planungssicherheit gibt."
Bei der Herstellung von Biokraftstoffen der 2. Generation werden – im Unterschied zu Biokraftstoffen der 1. Generation – nicht nur Teile, sondern die ganzen Pflanzen genutzt. Sie haben in puncto CO2-Effizienz im Vergleich zu allen realistischen Alternativen einen riesigen Vorsprung. Gegenüber herkömmlichem Diesel weisen Biokraftstoffe der 2. Generation einen Vorteil von rund 90 Prozent auf. "Wegen ihrer CO2-Vorteile halte ich nur die Biokraftstoffe der 2. Generation für förderungswürdig", sagte der Vorsitzende von Shell Deutschland, Kurt Döhmel, auf der Veranstaltung.
Am weitesten fortgeschritten ist die Technik zur Herstellung von synthetischen Biokraftstoffen (Biomass To Liquids = BTL), der aus Holzresten produziert werden. Die hohe Effizienz von BTL wird durch die in beliebigen Verhältnissen mögliche Beimischung zu konventionellem Diesel sichergestellt; so fallen keine zusätzlichen Kosten für die Infrastruktur an.
Die Unternehmen Volkswagen, Lurgi und Shell Deutschland treiben die Einführung der Biokraftstoffe der 2. Generation derzeit mit ganzer Kraft voran. Für sie sind verlässliche Rahmenbedingungen notwendig, solange diese Kraftstoffe gegenüber herkömmlichen noch nicht wirtschaftlich wettbewerbsfähig sind. Volkswagen plädiert gleichzeitig für eine Förderung des Wettbewerbs unter den Biokraftstoffen, damit sich die leistungsfähigsten Herstellungsverfahren durchsetzen und Fehlallokationen vermieden werden.
Die Unternehmen begrüßen die von der Bundesregierung beabsichtigte besondere Behandlung der Biokraftstoffe der 2. Generation bis 2015. Volkswagen und Shell erwarten, dass neben der vorgesehenen Steuerbefreiung für BTL bis 2015 auch für Ethanol der zweiten Generation gleiche Rahmenbedingungen herrschen werden.
Die 3 Unternehmen schlagen zur langfristig orientierten, technologieneutralen Förderung der Biokraftstoffe auf europäischer Ebene ein marktwirtschaftliches, auf CO2-Effizienz und Nachhaltigkeitskriterien basierendes Kraftstoff-Besteuerungsmodell vor.