Vor annähernd genau einem Jahr, am 14. Juni 2005, kündigte
Peugeot seine Entscheidung zu einer neuen technologischen Heraus
Forderung an: eines der prestigeträchtigsten und anspruchsvollsten Autorennen der Welt zu gewinnen, die 24 Stunden von Le Mans – und zwar mit einem Fahrzeug, das von einem HDi-Dieselmotor mit Partikelfilter (Rußpartikelfiltersystem FAP) angetrieben wird.
Dieses legendäre Rennen, das jedes Jahr mehr als 200.000 Zuschauer anzieht, wird Peugeot Gelegenheit geben, die Markenwerte eindrucksvoll unter Beweis zu stellen: den sicheren Wert aufgrund von Zuverlässigkeit, Dynamik dank der Fahrleistungen, Ästhetik illustriert durch das Raubkatzendesign und schließlich Innovation, die unter anderem durch den Einsatz von Technologien zum Schutz der Umwelt zum Ausdruck kommt.
Warum tritt Peugeot mit einem Dieselmotor in Le Mans an?
Der PSA-Konzern Peugeot Citroën ist heute weltweit führend auf dem Gebiet der Dieseltechnik. Die Technologie der HDi-Motoren mit Common-Rail-Direkteinspritzung kam 2005 in mehr als 60 Prozent der in Europa und in mehr als 70 Prozent der in Frankreich verkauften Peugeot-Modelle zum Einsatz. Seit 2000 hat Peugeot seine Strategie zur Verringerung der Schadstoffemissionen verstärkt, indem der HDi-Motor des 607 mit einem Partikelfilter ausgerüstet wurde, einem entscheidenden Durchbruch in Sachen Umweltfreundlichkeit. Im Dezember 2005 feierte die Marke Peugeot die Produktion des einmillionsten Fahrzeugs mit FAP-Technologie.
Nun bringt Peugeot die HDi-FAP-Dieseltechnologie aus dem Serienfahrzeug in den Wettkampf ein, um deren Qualitäten unter extremen Ausdauer- und Leistungsbedingungen bei gleichzeitiger Beachtung der Umweltaspekte zu beweisen.
Die Geschichte der Löwenmarke ist eng verbunden mit großen Motorsportereignissen und zahlreichen Siegen und Titeln im Rallye- und Rundstreckensport. Bereits 1992 und 1993 konnte Peugeot mit dem 905 in Le Mans gewinnen, im Jahr 1993 sogar mit einem historischen Dreifachsieg.
Die Technik des Peugeot-Dieselmotors HDi FAP
Die Wahl der Motorarchitektur fiel auf einen 12 Zylinder V-Motor mit einem Öffnungswinkel von 100° und einem Hubraum von 5,5 Litern. Der durch das Reglement maximal zulässige Hubraum wurde gewählt, um den Betrieb bei niedriger Drehzahl zu verbessern, indem der Lufteinlass erleichtert wird. Er sorgt auch dafür, dass zunächst die spezifische Leistung begrenzt wird, um dann über ein interessantes Entwicklungspotenzial zu verfügen.
Die Anzahl der Zylinder resultiert aus dem Bestreben, einerseits eine Bohrung beizubehalten, die sehr nahe bei den Werten eines Serienmotors liegt, um voll und ganz von der ausgereiften Dieselverbrennung von Peugeot profitieren zu können, und andererseits um den Hub auf einem vernünftigen Wert zu halten. Die für ihre Ausgewogenheit bekannte V12-Architektur reduziert außerdem die Vibrationen auf ein sehr niedriges Niveau.
Der V-Winkel von 100° sorgt, wie die V12-Architektur, für einen niedrigeren Schwerpunkt, ohne die Torsionssteifigkeit des Motors zu beeinträchtigen. Beide Auslassseiten verfügen über je einen FAP-Partikelfilter. Diese sorgen dank einer direkt von den Serienfahrzeugen abgeleiteten Technologie für einen rauchfreien Motorbetrieb unter allen Bedingungen.
Die beiden im vorgestellten Motor montierten Partikelfilter tragen die Nummern 1.195.520 und 1.195.521, was ihrer Reihenfolge in der Gesamtproduktion der Partikelfilter in den Fahrzeugen der Marke Peugeot entspricht.
Das erwartete Leistungsniveau – mehr als 515 kW (700 PS) und ein Drehmoment von mehr als 1 200 Nm, was bisher beispiellos für einen Dieselmotor ist – repräsentiert den aktuellen Leistungsstand von Peugeot in der Dieseltechnologie, der sich in den technischen Daten des V12 niederschlägt.
Bosch ist einer der wichtigsten Partner von Peugeot Sport bei diesem Projekt durch die aktive Beteiligung an der Definition der Komponenten des Einspritzsystems und des Motormanagements.
Zusätzlich zu den drei technischen Hauptpartnern Total, Michelin und Bosch unterstützt Eurodatacar das LMS-Programm von Peugeot.
Die Abteilung Le Mans-Motor von Peugeot Sport
Nach dem Rückzug aus der Rallye-Weltmeisterschaft zum Ende der Saison 2005 und mit der Einführung dieses neuen Programms wurde die Organisation von Peugeot Sport umgestaltet.
Unter Führung des technischen Leiters Bruno Famin wurde Claude Guillois aufgrund seiner Erfahrung mit Rennmotoren, Motoren mit begrenzter Aufladung und Forschungen bei Serienmotoren zum Leiter der Motorenabteilung ernannt.
Die gesamte Motorsport-Abteilung ist in Vélizy (Paris) in den Einrichtungen von Peugeot Sport zentralisiert. Hierzu gehören auch drei Prüfstände, einer davon zu Simulationszwecken.