Das
Renault F1 Team beging seinen 200. Grand Prix heute mit einem Sieg – und dies auf jener Strecke, wo die "Equipe Jaune" 1977 debütiert hatte. Überdies sorgte Fernando Alonso für den ersten England-Sieg des
Renault Werksteams seit 1983.
Der amtierende Weltmeister holte sich in Silverstone nach einem Start von der Pole Position aus seinen dritten Sieg in Folge. Damit hat das Renault F1 Team nun sechs von acht Saisonläufen 2006 gewonnen. Teamkollege Giancarlo Fisichella war als Fünfter gestartet und kam nach einem starken Rennen als Vierter ins Ziel. Dabei verpasste der Italiener nur knapp das Podium, als er in der Schlussphase des Rennens den vor ihm liegenden Kimi Räikkönen bedrängte. Mit der heutigen Leistung konnte das Renault F1 Team seine Führung in der Konstrukteurswertung auf 31 Punkte ausbauen. Fernando Alonso hat jetzt 74 von 80 möglichen Punkten erobert und liegt 23 Zähler vor seinen Verfolgern. Giancarlo Fisichella ist Vierter der Gesamtwertung, nur einen Punkt hinter Räikkönen.
Fernando Alonso, Sieger
"Dies ist ein ganz besonderer Sieg für mich – oder besser gesagt, es waren drei besondere Siege hintereinander. Nach Spanien und Monaco ist auch dies ein echter Klassiker, den jeder Rennfahrer gewinnen möchte. Großbritannien ist die Heimat des Motorsports, ich selbst lebe in OxFord nur eine halbe Stunde von hier entfernt, und natürlich ist ein großer und wichtiger Teil unseres Teams hier im nahen Enstone beheimatet. Es ist wundervoll, hier für unsere Kollegen siegen zu können. Das Rennen war wirklich eng und sehr anstrengend. Wir hatten uns für ein Set-up entschieden, mit dem das Auto jeweils zu Beginn eines Stints mit schwerer Spritladung untersteuerte. Dafür wurde es mit abnehmendem Gewicht immer besser – obwohl ich im zweiten Renndrittel etwas Graining hatte, das meine Zeiten steigen ließ. Es war heute wie schon am Freitag und Samstag ziemlich windig. Dadurch war das Fahrverhalten teils unvorhersehbar. Außerdem war die Hitze hier in Silverstone völlig neu für uns. Es war also nicht einfach. Dass wir trotzdem doMINIerten, zeigt, wie hart wir arbeiten. Es gibt kein anderes Erfolgsgeheimnis in dieser fantastischen Saison. Wir begreifen jedes Rennen als eine neue HerausForderung, konzentrieren uns von Anfang bis Ende und machen als Team keine Fehler. Angriff ist eben die beste Verteidigung – was wir heute bewiesen haben."
Giancarlo Fisichella, Platz 4
"Ich hatte ein gutes Rennen, legte ein gleichmäßig hohes Tempo vor und war schneller als meine direkten Gegner. Im zweiten Renndrittel körnten meine Reifen genau wie Fernandos, doch das erledigte sich mit dem letzten Reifensatz, und ich konnte richtig attackieren. In den Schlussrunden fuhr ich im ersten Sektor klar schneller als Räikkönen. Er hatte aber Vorteile im zweiten und dritten Streckenteil, weil er auf mehr Downforce gesetzt hatte. Immer, wenn ich ihm näherrückte, verlor ich Grip wegen der Turbulenzen und konnte ihm nie nahe genug kommen, um einen Angriff zu starten. Auf jeden Fall haben wir heute wieder ein großartiges Teamergebnis geholt – wie in Monaco und Barcelona sammelten wir mehr Punkte als die Gegner und brachten beide Autos ins Ziel. Kanada, der nächste Grand Prix, gehört zu meinen Lieblingsrennen, und dieses Renault F1 Team hat im Moment einfach einen tollen Lauf."
Flavio Briatore, Geschäftsführer
"Ich bin sehr glücklich für unser Team, dass wir hier gewinnen konnten. Dies ist für uns alle ein ganz besonderer Tag, vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nur 50 Kilometer entfernt in Enstone arbeiten. Heute war alles perfekt – der Renault R26, die Strategie, Fernando und Giancarlo, der heute einen Podestplatz verdient hätte. Glückwunsch auch an Michelin: Sie haben uns wieder einmal großartige Reifen zur Verfügung gestellt."
Pat Symonds, Chefingenieur
"Ein großartiger Ausgang eines fantastischen Wochenendes in Silverstone – Fernandos Hattrick aus Pole Position, schnellster Runde und Sieg war die Demonstration eines echten Champions im Zenit seines Könnens. Ich weiß, dass gestern nach unsere Pole Position einige zweifelten. Doch wir haben bewiesen, dass wir diese Bestzeit mit größerer Spritlast als die Gegner gefahren sind, und das hat sich für uns ausgezahlt. Fisi zeigte wieder ein großartiges Rennen und Forderte am Ende noch Kimi heraus. Unser Auto wirkte bei diesen heißen Bedingungen perfekt, und Michelin gab uns schnelle, konstant gute Reifen. Drei Siege in Folge fühlen sich fantastisch an. Wir werden hart daran arbeiten, unser Auto noch weiter zu entwickeln und in zwei Wochen unsere Pechsträhne in Montreal zu beenden."