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Info Öl- und Gasreserven gewachsen

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Öl- und Gasreserven gewachsen

In der Zeit von 2003 bis 2005 hat sich der Jahresdurchschnittspreis für Rohöl von 28,8 $/b auf 54,6 $/b fast verdoppelt. Im Durchschnitt der ersten fünf Monate des Jahres 2006 stieg er weiter auf 65 $/b. Dies geht aus der Studie "Oeldorado 2006" hervor, die der weltgrößte Energiekonzern ExxonMobil (Marken: Esso und Mobil) am 07. Juni in Frankfurt/Main vorstellte. Weil Öl als wichtigster Primärenergieträger gleichzeitig die Rolle des Preisführers übernimmt, haben sich die anderen Energieträger ebenfalls verteuert. Zum Teil bestehen vertragliche Koppelungen wie bei Gas, zum Teil waren es Marktreaktionen wie bei Kohle. Trotz dieses Anstieges hat sich die weltweite Konjunkur als wesentlich unabhängiger von der Ölpreisentwicklung gezeigt als in vielen Prognosen vorhergesagt.

Das schlug sich im Verbrauch nieder: Er stieg um 1,2 Prozent auf 3.838 Millionen Tonnen. Die Förderung lag mit 3.921 Millionen Tonnen etwas höher, der Zuwachs betrug 52 Millionen Tonnen, entsprechend 1,3 Prozent. Prozentual am stärksten ist die Raffineriekapazität gestiegen, die um 130 Millionen Tonnen auf 4.252 Millionen Tonnen wuchs. Das ist mehr als die gesamte Raffineriekapazität Deutschlands. Dieser Anstieg um 3,2 Prozent ist im langjährigen Vergleich sehr hoch.

Besonders erfreulich ist, dass vor allem die Reserven kräftig gestiegen sind: Mit 175,4 Milliarden Tonnen liegt die Menge der sicher bestätigten Reserven um mehr als 2 Milliarden Tonnen über dem Vorjahreswert, ein Zuwachs um 1,2 Prozent. Damit ist dieser Zuwachs 45 mal so groß wie der Anstieg des Verbrauchs im Jahr 2005. Zu diesen Reserven zählen nur solche, die bereits durch Bohrungen bestätigt und mit heutiger Technik wirtschaftlich förderbar sind. Europa trug allerdings zu diesem Wachstum ebensowenig bei wie Nordamerika. In beiden Gebieten kam es zu einem Rückgang. Der mit Abstand größte Anstieg fand im Nahen Osten statt (+1,9 Prozent). Spitzenreiter waren hier Iran und SAudi-Arabien.

Förderung

Bei den hohen Preisen war der Anstieg der Ölförderung keine Überraschung. Die meisten OPEC-Mitglieder konnten ihre Förderung halten oder ausweiten, bei einigen Ländern gab es allerdings auch Rückgänge. Im Irak sank die offizielle Förderung auf 92 Millionen Tonnen, weil Sabotage, umfangreicher Schmuggel und politische Auseinandersetzungen die Förder- und Exportmöglichkeiten weiterhin gedrückt hatten. Nigeria dagegen hat es geschafft, trotz Streiks und zahlreicher Sabotageakte seine Förderung auf 127 Millionen Tonnen zu erhöhen.

Mehrere große internationale Ölgesellschaften hatten ihre Investitionen in den Explorationssektor bereits in den vergangenen Jahren erhöht und sie 2005 noch weiter gesteigert. Die private Ölwirtschaft schätzt die notwendigen Investitionen in Exploration und Förderung auf durchschnittlich 200 Milliarden Dollar pro Jahr, wenn der allgemein vorausgesagte Anstieg des Ölverbrauchs bis 2030 gedeckt werden soll. Hierzu müssen auch die staatlichen Fördergesellschaften ihren Beitrag leisten, die einen viel größeren Anteil an der Förderung haben als die privaten.

Raffineriekapazität

Ein Drittel der Verlade- und Raffineriekapazitäten der USA sind durch die Hurrikane im Oktober des Jahres ausgefallen. Die Folge war ein sprunghafter Anstieg der Produktenpreise. Bereits in den vergangenen Jahren waren Engpässe besonders im Raffineriesektor der USA erkennbar. Erhöhte AnForderungen an die Produktqualitäten, insbesondere aus Umweltgründen, waren mit der vorhandenen Raffineriekonfiguration nicht zu erfüllen. Als Reaktion stiegen die Investitionen in die weltweiten Raffineriekapazitäten. Mit 130 Millionen Tonnen zusätzlichem Destillationsvolumen wurden insgesamt 4.252 Millionen Tonnen erreicht, ein Zuwachs um 3,2 Prozent. Dabei ist die Anzahl der völlig neu in Betrieb gegangenen Raffinerien gering. Mit Abstand entfiel der größte Teil des Zuwachses auf die Kapazitätserweiterung bestehender Raffinerien. Diese Anlagen können schnell in Betrieb genommen werden, weil keine komplizierten Genehmigungsverfahren wie für Neubauten durchzuführen sind. Allein in Südostasien kamen 76 Millionen Tonnen hinzu.

Verbrauch

Durch einen Zuwachs von 1,2 Prozent stieg der Verbrauch auf 3.838 Millionen Tonnen. Fast überall in der Welt stieg der Absatz, während er in der GUS und in Europa sank. Allein in Deutschland ging der Verbrauch an Mineralölprodukten von knapp 124 auf 121 Millionen Tonnen zurück.

Erdgas

Auch beim Erdgas haben sich die Reserven auf einem bereits sehr hohen Niveau um weitere 1,2 Prozent auf fast 173 Billionen m³ erhöht. Die Förderung hat dagegen um 0,2 Prozent abgenommen und liegt jetzt bei 2.728 Milliarden m³, ein Rückgang um 4,8 Milliarden m³.

Der Verbrauch dagegen hat sich kräftig um 2,9 Prozent auf 2.849 Milliarden m³ erhöht, 80 Milliarden m³ mehr als im Vorjahr.


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