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Auto News


Info 35 Jahre Michelin Werk Homburg

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35 Jahre Michelin Werk Homburg

Michelin feiert das 35-jährige Bestehen des saarländischen Werks Homburg. Der 1971 gegründete Standort produziert pro Tag rund 3.000 Lkw-Neureifen und 1.400 runderneuerte REMIX-Reifen für Lkw. Dazu kommen die Herstellung von Gummimischungen und Stahlcordgewebe sowie die Reifenmontage. Darüber hinaus hat sich der über 33 Hektar große Standort zum aktiven Umweltschutz auf allen Ebenen verpflichtet. Innerhalb des Michelin Produktionsverbunds gilt Homburg als vorbildliches "Werk im Grünen", das rund 1.400 Mitarbeiter beschäftigt. Zählt man externe Dienstleister dazu, dann arbeiten etwa 1.700 Menschen auf dem Werksgelände.

Werksgründungen im Dreierpack

Die Geschichte des Standorts begann im Jahr 1968. Um mit der rasant wachsenden Nachfrage nach Pkw- und Lkw-Reifen Schritt zu halten, beschloss Michelin damals den Bau von drei neuen Werken. Neben Bamberg und Trier fiel die Standortwahl auf Homburg. Die Fertigung im Saarland sollte sich mit neuen und runderneuerten Reifen für Lkw ganz auf die großen Dimensionen konzentrieren. Außerdem wurde Homburg dazu ausgewählt, die europäischen Michelin Standorte mit Gummimischungen zu versorgen und Vulkanisationsformen für die deutschen und niederländischen Reifenwerke des Konzerns herzustellen. Da die Vielfalt der Produktion exzellent ausgebildete Spezialisten erForderte, eröffnete Michelin bereits 1970 – rund ein Jahr vor dem Fertigungsstart – in Homburg eine Ausbildungswerkstatt. Diese sollte sich zum ausgesprochenen Erfolgsmodell entwickeln: Bis Februar 2006 schlossen hier 576 Fachkräfte ihre Berufsausbildung ab. Das Spektrum reicht vom Maschinenschlosser und Energieanlagenelektroniker bis hin zur Köchin. Am 16. April 1971 war es dann soweit: Mit insgesamt 512 Mitarbeitern startete Michelin seine Fertigung im Saarland. Erster Reifen aus dem neuen Werk war ein Lkw-Reifen vom Typ F 20 Pilote X TL. Im selben Jahr nahm auch die Runderneuerung ihren Betrieb auf.

1973 ging schließlich der Formenbau mit 140 Beschäftigten an den Start. Der hohe Bedarf an Vulkanisierformen führte dazu, dass die Abteilung zwischen 1980 uns 1982 auf mehr als das doppelte ihrer ursprünglichen Fläche wuchs. 1975 zählte die Belegschaft des Standorts Homburg bereits 1.852 Mitarbeiter. 1976 feierte sie die Fertigung des jeweils einmillionsten Neureifens und REMIX-Reifens. 1980 erreichte der Personalstand seine Höchstmarke: Nach Übernahme der Runderneuerung der Michelin Tochter Laurent im rheinland-pfälzischen Waldmohr waren am Standort 2.273 Mitarbeiter tätig.

Konkurrenzfähig durch Gruppenarbeit

Wie viele Konzernstandorte sah sich Homburg Ende der 1980er Jahre mit neuen HerausForderungen konfrontiert: Die wachsende internationale Konkurrenz und der freie Warenaustausch stellten die Produktion unter zunehmenden Kostendruck. Die Antwort auf diese HerausForderung lautete "mehr Teamarbeit, mehr Eigenverantwortung, weniger Hierarchiestufen." Ab 1987 trafen sich die Mitarbeiter aus der Fertigung regelmäßig in Qualitätszirkeln, um Probleme zu analysieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Aus diesen Qualitätszirkeln ging ab 1992 die Gruppenarbeit hervor: Alle Bereiche wurden in Teams gegliedert, die ihre jeweiligen Sektoren selbst organisieren und verwalten. Zusätzlich verlängerte Michelin die Maschinenlaufzeiten und dehnte die Produktion auf 21 Schichten an sieben Tagen in der Woche aus.

Die optimierte Arbeitsorganisation trug Früchte: 1994 feierte das Werk die einmillionste Tonne Mischungen. Nur sieben Jahre später war die 1,5-millionste Tonne an der Reihe. Weitere Jubiläen: Am 14. August 2002 verließ der 15-millionste Neureifen aus Homburg die Vulkanisationspresse, gefolgt vom zehnmillionsten REMIX-Reifen zehn Monate später.

2001 schrieb die Werksleitung ein ehrgeiziges Ziel fest: Der Standort soll auf die Spitzenposition unter den Lkw-Reifenwerken von Michelin vorrücken. Zusätzlich zu den neu organisierten Arbeitsabläufen investierte Michelin daher bis 2003 insgesamt 50 Millionen Euro in die Modernisierung des Maschinenparks. Durch den Aufbau von 20 neuen Vulkanisationspressen stieg die Produktionskapazität auf 3.000 Neureifen täglich. Ein Wermutstropfen: Im Zuge einer globalen Neuausrichtung stellte der Formenbau Ende 2005 seine Arbeit ein. Die Beschäftigten erhielten andere Arbeitsplätze im Werk.

Vorreiter beim Umweltschutz

Als Modellwerk hat sich Homburg bereits beim Umweltschutz etabliert. 1999 verpflichtete sich die Werksleitung, einen jährlichen Umweltmanagementplan zu erstellen mit dem Ziel, jeglicher Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden vorzubeugen. Auf dem gesamten Werksgelände ließ sie in großer Zahl Bäume und Sträucher pflanzen, legte grüne Inseln an und ernannte Paten, welche die Pflege der üppigen Pflanzenwelt unterstützen. Nistkästen, über deren Besatzung ein eigens engagierter Ornithologe wacht, ergänzten das Programm, das Homburg den Beinamen "Werk im Grünen" einbrachte.

Auch auf dem Energiesektor ist der Standort Vorreiter: Ende Juni 2005 ging in Homburg im Rahmen eines Solarstromprojekts von Michelin Deutschland auf 98.100 Quadratmetern Dachfläche eine der weltweit größten Solaranlagen ans Netz. Ihre insgesamt 28.671 Module liefern seitdem 3,3 Millionen Kilowattstunden Strom, was dem Bedarf von rund 1.000 Haushalten entspricht.


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