In Silverstone wurde am 13. Mai 1950 der erste von bisher 757 WM-Läufen der Formel-1-Geschichte ausgetragen. Die Rennstrecke auf dem ehemaligen Flughafen war damals 4,7 Kilometer lang. Sieger Giuseppe Farina (
Alfa Romeo) fuhr seine schnellste Rennrunde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 152,983 km/h. Die schnellste Runde 2005 erzielte McLaren Mercedes Fahrer Kimi Räikkönen mit 229,902 km/h.
Das Rennen vor einem Jahr gewann Juan Pablo Montoya; es war sein erster von bislang drei Siegen für das Team McLaren Mercedes und der 13. Erfolg von McLaren in einem britischen Grand Prix. Dazu gehören auch die Siege der McLaren Mercedes Fahrer David Coulthard 1999 und 2000 (Doppelsieg vor Mika Häkkinen) und Mika Häkkinen 2001. Der Grand Prix von Großbritannien wurde bisher 39 Mal in Silverstone ausgetragen, fünf Mal in Aintree und zwölf Mal in Brands Hatch.
Kimi Räikkönen:
"Auf meiner besten Runde bei den Testfahrten Ende April war ich etwa anderthalb Sekunden schneller als im Rennen vor einem Jahr. Die Kurvengeschwindigkeiten, besonders in der Kurvenmitte, sind jetzt höher als früher. Das liegt einerseits an einer weiter verbesserten Aerodynamik durch den kleiner bauenden V8-Motor mit kleineren Kühlluftöffnungen, andererseits an den verbesserten Michelin-Reifen. Am stärksten hat sich das in der Copse-Kurve ausgewirkt. Das war schon immer eine der schnellsten Kurven aller Rennstrecken. Jetzt fahren wir Vollgas durch diesen Rechtsknick und müssen dabei sehr präzise einlenken. Damit wird diese Kurve eine interessante HerausForderung."
Juan Pablo Montoya:
"Ich fahre sehr gern in Silverstone, denn hier gibt es einige sehr schnelle Kurven und es macht Spaß, ans Limit zu gehen. Die Kurven Maggots, Becketts und Chapel gleich zu Beginn einer Runde erFordern mit ihren kurz aufeinander folgenden Richtungswechseln eine sehr gute Balance. Bei der Abstimmung brauchen wir eine gute Mischung zwischen Stabilität für die hohen Geschwindigkeiten, die auf dem größten Teil der Strecke gefahren werden, und sehr gutem Grip in den langsamen Kurven am Ende der Runde. Die Reifenabnutzung ist in Silverstone recht hoch, der linke Vorderreifen wird in den schnellen Rechtskurven am stärksten belastet."
Martin Whitmarsh, CEO Formula one, Team McLaren Mercedes
"In Monaco haben wir mit unserer Leistung einen Schritt nach vorne gemacht und diesen Trend wollen wir bei unserem Heim-Grand-Prix in Silverstone fortsetzen. Bei den Testfahrten in der letzten Woche in Barcelona haben wir mehr als 2.300 Kilometer zurückgelegt. Dabei haben wir hauptsächlich an der Radaufhängung und der Aerodynamik gearbeitet und außerdem eine Vorauswahl der Michelin-Reifenmischung für den Grand Prix von Großbritannien getroffen. Die Tests in Barcelona waren eine gute Vorbereitung, denn auf dem Circuit de Catalunya werden die Autos ähnlich stark belastet wie in Silverstone. In den schnellen Streckenteilen wie Copse und Maggots kommt es vor allem auf gute aerodynamische Effizienz an."
Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorchef
"Die Strecke von Silverstone hat ein einmaliges Layout, es gibt nichts Ähnliches während des ganzen Formel-1-Jahres. Nicht zu Unrecht nennt sich Silverstone "Home of British Motor Racing", die Strecke hat eine sehr lange Tradition und ist mit ihren schnellen Kurven nach wie vor eine große HerausForderung für Teams und Fahrer. Mit den neuen V8-Motoren werden Passagen mit Vollgas gefahren, die während der V10-Motoren-Generation noch mit gelupftem Gasfuß oder gar mit Anbremsen genommen wurden. Trotzdem sind die Kurvengeschwindigkeiten jetzt teilweise höher, wozu die verbesserte Aerodynamik und die neue Reifen-Generation sorgen. Silverstone ist für unser Team ein Heim-Grand Prix wie der Nürburgring und Hockenheim, im letzten Jahr gewann dort Juan-Pablo Montoya. Nach unseren Testfahrten in Barcelona im Anschluss an den Monaco Grand Prix, hoffen wir im Konkurrenzvergleich einen weiteren Schritt nach vorne gemacht zu haben, was sich allerdings erst beim Rennen in Silverstone zeigen wird."