Nach Schnee und Eis und reichlich Asphalt wartet mit der Rallye Sardinien (19. – 21. Mai) die erste Schotter-Veranstaltung auf die Teams in den vom Werk zur Verfügung gestellten Fabia WRC: Francois Duval/Patrick Pivato vom belgischen First ¦koda Team, die Tschechen Jan Kopecký/Filip Schovánek vom Czech Rally Team ¦koda-Kopecký sowie die beiden Besatzungen des Red Bull ¦koda Teams.
Bei letzterem könnte der Kontrast größer nicht sein, denn den einen Fabia WRC pilotiert mit dem Finne Harri Rovanperä (Copilot: Risto Pietiläinen), einer der routinierten skandinavischen Schotterexperten. Den anderen fährt der österreichische Nachwuchsmann Andreas Aigner mit dem deutschen Copiloten Timo Gottschalk.
Die Teams gehen die italienische Schotterrallye im Hinterland der Costa Smeralda mit großem Respekt an. Jan Kopecký, der amtierende tschechische Meister, der im ausschließlich auf Asphalt ausgetragenen Championat seines Heimatlandes groß geworden ist, bereitete sich durch einen ausgedehnten Schottertest auf die "Rallye d’Italia Sardegna" vor.
Auf einer mit Hilfe der Forstverwaltung ausgesuchten und abgesperrten Strecke in den tschechischen Wäldern erarbeitete Jan Kopecký Schotterabstimmung und Reifenauswahl. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das Auto lief perfekt. Wir probierten verschiedene Variationen im Zusammenspiel von Fahrwerks- und Differentialabstimmungen, die uns grundsätzlich auch bei späteren Schotterrallyes nützlich sein werden", sagte er nach 120 komplikationslos absolvierten Test-Kilometern.
Für den erst zu Saisonbeginn in einen WRC-Renner aufgestiegenen Andreas Aigner stellt der erste Schotter-Start auf dem Fabia WRC eine besondere HerausForderung dar. "Bei den letzten Rallyes auf Asphalt habe ich schon ein recht gutes Gefühl gehabt, jetzt muss ich mich umstellen und das Fahren auf Schotter lernen. Dabei wird mir Harri sicher gute Tipps geben können. Nach unseren Tests kurz vor der Veranstaltung hatte ich ein gutes Gefühl, und ich gehe sehr zuversichtlich in die Rallye", sagte der junge Österreicher.
Sein erfahrenen Teamkollege Harri Rovanperä leistete sich zwar bei den letzten Tests einen Abflug mit dem Testauto, bei dem der Fabia WRC sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, geht aber die Rallye auf der Mittelmeerinsel unverdrossen und gut motiviert an. Bereits 2003, als sie noch nicht im WM-Kalender stand, aber bereits zur Rallye-EM zählte, konnte er sie gewinnen. Er freut sich auf den Start und sagt: "Ich liebe diese Rallye, sie ist extrem schwer und sehr anspruchsvoll. Hier sollte am Ende eine gute Platzierung herauskommen – es ist mein 108. WM-Start und da helfen mir sicher auch meine Erfahrung und Routine."
Die beiden Teamchefs des Red Bull ¦koda Teams, Armin Schwarz und Raimund Baumschlager, überlassen dem Finnen die Wahl der Taktik über die insgesamt 344 Kilometer langen Wertungsprüfungen: "Wir werden Harri frei fahren lassen. Damit sollte es ihm möglich sein, einen Top-Sechs-Platz herauszufahren. Bei Andreas müssen wir abwarten, wie er sich auf Schotter fühlt und was er sich selbst zutraut. Wenn er diese Aufgabe meistert, sind wir einen Schritt weiter", so die beiden Teameigner.