Zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich ist das neue
Kia-Werk in der Nähe der slowakischen Stadt Zilina fertiggestellt. Der koreanische Automobilhersteller hat rund eine Milliarde Euro in seine erste europäische Produktionsanlage investiert. Schon ab Dezember wird hier ein neuer, speziell für den europäischen Markt entwickelter Kompaktwagen (internes Kürzel: ED) produziert, der der Öffentlichkeit erstmals auf dem Pariser Salon Ende September präsentiert wird.
Noch im Mai wird das neue Werk, in dem bereits die gesamte Produktionstechnologie installiert ist, mit der Testproduktion beginnen. In dieser Vorlaufphase werden alle Anlagen, Technologien und Arbeitsprozesse optimal aufeinander abgestimmt, um Ende des Jahres einen reibungslosen Start der Serienproduktion zu gewährleisten. "Wenn hier im Dezember die ersten ED-Modelle vom Band laufen, dann beginnt damit eine neue Ära in der Kia-Geschichte", sagt Jean-Charles Lievens, Vizepräsident von Kia MOTORS Europe. "Die Bedeutung dieses Ereignisses kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es ist der Beginn der zweiten Phase der Entwicklung unserer Marke in Europa - der Übergang vom schnell wachsenden Importeur zu einer absatzstarken, etablierten Marke mit einer breiten Modellpalette."
Das gesamte Know-how von Kia habe sich in dem neuen Werk niedergeschlagen, sagt In-Kyu Bae, Präsident und CEO von Kia MOTORS SlovaKia. "Unsere Produktions-Philosophie ruht auf drei Säulen: Qualität, Flexibilität und Produktivität. Durch ein sehr hohes Qualitätsniveau sowie größtmögliche Flexibilität und Produktivität können wir den europäischen Markt mit Fahrzeugen bedienen, die unsere Kunden in höchstem Maße zufriedenstellen." Eine gleichbleibend hohe Produktqualität gewährleiste das Werk durch den Einsatz modernste Technologien. "Dazu zählen eine Lackierstraße mit einem neuen Rotations- und Tauchsystem sowie eine vollautomatische Schweißanlage mit 310 Robotern", so In-Kyu Bae. "Ich glaube, dass wir mit unseren gut ausgebildeten Mitarbeitern hier in Zilina eine höchst effektive Fertigungsanlage haben, die Fahrzeuge in Topqualität produzieren wird.
Welch hohes Ansehen Kia in der Slowakei genießt, zeigen die rund 20.000 Bewerber, die sich um die 1.200 Stellen bemühten, die Kia in der ersten Anwerbephase ausgeschrieben hat. In der zweiten Phase werden jetzt weitere Mitarbeiter gesucht, bis zum Jahr 2009 sollen es 3.000 Menschen sein, die in drei Schichten in dem neuen Werk arbeiten und dann bis zu 300.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren. "100 Einheiten pro Mitarbeiter und Jahr - das ist eine der höchsten Produktivitätsraten in der Automobilindustrie und liegt weit über denen der meisten japanischen und europäischen Hersteller", sagt Jean-Charles Lievens. Insgesamt entstehen in der Region durch das Kia-Werk und die Zulieferer, die sich hier ansiedeln, rund 10.000 neue Arbeitsplätze.
Neben dem neuen C-Segment-Modell wird in Zilina künftig auch der Kompakt-SUV Sportage gefertigt. Kia ist zudem der erste Hersteller, der in der Slowakei Motoren produziert. Geplant ist ein Jahresvolumen von insgesamt 300.000 Benzin- und Diesel-Aggregaten.
Höchste Standards im Umweltschutz
Das Werk in Zilina setzt nicht nur in der Qualität und Produktivität Maßstäbe, sondern auch beim Umweltschutz. Es wurde von Anfang an daraufhin konzipiert, die strenge Norm ISO 14001 zu erfüllen, die das Umweltmanagement systematisch auf allen Ebenen der Produktion verankert. Auch auf den Schutz und das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat Kia schon bei der Werksplanung höchsten Wert gelegt. So sind etwa die Endmontagelinien (von Dürr) mit einer revolutionären Klimatechnik (von AZ Klima) gekoppelt, die die Luft am Boden und nicht an der Decke ansaugt - damit potenziell gefährliche Substanzen gar nicht erst in eine Höhe kommen, wo sie eingeatmet werden könnten. In der Lackiererei (ebenfalls von Dürr), in der unter anderem das innovative RoDip-Verfahren für die Tauchlackierung von Karosserien zum Einsatz kommt, werden fast ausschließlich wasserlösliche Farben verwendet sowie Primer Surfacer (von DuPont Performance Coatings) und härterfreier Klarlack.