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Renault F1 Team erzielte heute beim Großen Preis von Europa ein starkes Teamergebnis und brachte beide Autos am Nürburgring in die Punkteränge.
Zum dritten Mal in dieser Saison erzielte Fernando Alonso einen zweiten Platz. Der von der Pole Position gestartete Spanier führte die ersten beiden Stints hindurch, stets verfolgt von Michael Schumacher im Ferrari. Immer, wenn Alonso attackierte, um den Abstand zu vergrößern, konnte der Deutsche mitgehen. Die Entscheidung brachten schließlich die Runden um die letzten Boxenstopps herum, als der Ferrari-Fahrer etwas länger draußen bleiben konnte als der Renault, und in diesen drei Umläufen genug Vorsprung herausfuhr, um nach dem Tanken vor Fernando zu liegen. Alonso akzeptierte Rang zwei, nahm umgehend Drehzahl zurück und schonte sein Triebwerk bereits für sein Heimrennen am kommenden Wochenende in Barcelona.
Giancarlo Fisichella erlebte von Startplatz elf aus ein ereignisreiches Rennen und bestand erfolgreich einige Rad-an-Rad-Duelle mit seinen Gegnern. Allerdings wurde der Italiener über weite Teile des Rennens von langsameren Autos aufgehalten. Dank aggressiver Fahrweise, exzellenten Boxenstopps und einigen Ausfällen auf den Rängen vor ihm arbeitete er sich noch auf Endrang sechs vor.
Nach fünf WM-Läufen führt das Renault F1 Team nun in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mit 62 Punkten. Fernando Alonso hat jetzt 44 Zähler auf seinem Konto und liegt damit 13 Punkte vor Michael Schumacher, dem Zweiten. Giancarlo Fisichella sammelte bisher 18 Punkte und bleibt damit auf WM-Rang vier.
Fernando Alonso, Platz 2
"Ein interessantes Rennen. Mir gelang aus der Pole Position ein guter Start, und ich kontrollierte das Rennen während des ersten Stints. Der erste Boxenstopp lief gut. Beim zweiten Mal kamen wir etwas früher herein als die Ferrari. In dieser Phase hatten sie den Speed, um sich einen ausreichend großen Vorsprung herauszufahren und nach dem Tanken vor uns zu liegen. Als wir dass erkannt hatten, schonte ich meinen Motor bereits für das Rennen am nächsten Wochenende in Barcelona. Ich finde, der zweite Platz ist nach diesem Rennen ein fantastisches Ergebnis. Ferrari war heute einen Hauch schneller als wir – obwohl unsere Reifen gut arbeiteten, hatten sie einen Speed-Vorteil. Trotzdem bin ich optimistisch, dass wir die Reihenfolge in Barcelona wieder umdrehen können. Ich kann es kaum erwarten, vor den Fans in meinem Heimatland zu fahren."
Giancarlo Fisichella, Platz 6
"Das war kein einfaches Rennen. Wenn du von Startplatz elf losfährst, weißt du, dass es hart sein wird, nach vorn zu kommen. Außerdem lag ich sehr lange hinter langsameren Gegnern. Ich hatte nur zwei wirklich freie Runden, deshalb konnte ich mein wahres Potenzial nicht aufdecken. Aber wir hatten eine gute Strategie und gewannen einige Positionen. Der zweite Boxenstopp war wirklich klasse: Ich war am Ausgang der Einfädelspur sehr aggressiv weil ich wusste, dass dies meine einzige Chance sein würde, Villeneuve zu passieren. Das Team leistete wieder einmal fantastische Arbeit und schickte mich sehr schnell wieder raus. Auch mit Montoya hatte ich beim Anbremsen von Turn 1 einen netten Fight – es war nicht einfach, aber ich konnte ihn hinter mir halten. Gegen Ende des Rennens konnte ich schneller fahren als Barrichello, aber es reichte nicht zum Überholen. Immerhin habe ich wieder einige Punkte gesammelt und hoffe, dass es in Spanien in wenigen Tagen glatter läuft."
Flavio Briatore, Geschäftsführer
"Alles in allem war das ein gutes Rennen für uns. Aber unsere Gegner waren das gesamte Wochenende über schneller. Gegenüber McLaren-Mercedes haben wir unseren Vorsprung ausgebaut und gegen Ferrari etwas eingebüßt. Fernandos Führung in der Fahrerwertung ist durch den zweiten Platz hinter Michael fast unverändert. Fernando fuhr heute fehlerlos, und auch Fisico machte einen guten Job, indem er auf dieser Strecke so viele Plätze gut machte. Wir müssen allerdings zugeben, dass die Kombination Bridgestone und Ferrari heute zu stark für uns war – unter diesen Bedingungen ist ein zweiter Platz wie ein Sieg. Glückwunsch an Ferrari, aber ich hoffe, dass in Barcelona wieder wir dran sind."
Pat Symonds, Chefingenieur
"Es war das erwartet enge Rennen, und es entwickelte sich, wie wir es vorausgesagt hatten. Wir wussten, dass wir auch Massa und Räikkönen im Auge behalten müssen, wenn wir gegen Michael kämpften. Genauso lief es für Fernando. Der entscheidende Zeitpunkt war der vor dem zweiten Boxenstopp. Wir brauchten einen bestimmten Vorsprung, doch wie hart Fernando auch pushte, Michael wusste immer eine Antwort und hielt den Abstand gering. Deswegen war uns vor dem zweiten Stopp klar, dass er vor uns auf die Strecke zurückkehren würde, wenn alles glatt liefe. Als es so kam, haben wir die Drehzahl an Fernandos Motor gesenkt, weil wir wussten, dass von hinten keine ernsthafte Gefahr drohte. Auf die gesamte Weltmeisterschaft bezogen ist dieser zweite Platz nicht zu enttäuschend. Giancarlo erlebte einen arbeitsreichen Nachmittag. Wie bei einem Start von Platz elf üblich, wählten wir eine flexible Strategie, um verschiedene Optionen zum Platzgewinn zu haben. Obwohl wir auf diese Weise an einigen Gegnern vorbeikamen – inklusive Villeneuve, wegen dem wir überhaupt so weit hinten standen – verhinderte ein Problem mit der Servolenkung, dass Fisico noch weiter vorrückte."