Verbräuche um fünf Liter auf hundert Kilometer, Drehmoment wie bei Sechszylinder-Benzinern, hohe Laufleistungen all dies steht für TDI-Motoren von Volkswagen. Dass heute vier von zehn Golf-Kunden einen Dieselmotor bestellen, ist Ausweis für eine Erfolggeschichte, die vor genau 30 Jahren mit der Vorstellung des ersten Golf D begann. Erstmals präsentierte Volkswagen im Spätsommer 1976 ein Auto der Golfklasse mit selbstzündendem Motor.
1976 war dadurch einmal mehr ein Jahr der automobilen Demokratisierung durch Volkswagen. Bereits 1974 hatte der Volkswagen Golf ein völlig neues Fahrzeugsegment geschaffen, die Golf-Klasse. Zwei Jahre später eroberte dann der erste Golf GTI die linke Spur der Autobahnen während der Golf D einige Tanksäulen mehr links liegen lassen konnte.
Zuvor waren vor allem großvolumige, oft noch auf Lkw-Motoren basierende Aggregate in mittelschweren Limousinen am Markt vertreten. Für den Golf D entwickelte Volkswagen erstmalig einen Pkw-Diesel, der nun in Sachen Temperament und Laufkultur auch zum wendigen Kompaktauto passen sollte und der den für Dieselmotoren typischen geringeren Verbrauch auch im Golf verfügbar machte.
Der Motor leistete 37 kW (50PS) und beschleunigte den 805 kg leichten Golf auf 140 km/h Höchstgeschwindigkeit. Dies entsprach den Werten des gleich starken Golf mit Benzinmotor. Und das bei einem Verbrauch von seinerzeit erstaunlichen 6,5 Litern im Durchschnitt.
Das grundsätzlich andere Verbrennungsverfahren erForderte gegenüber dem 1,1 Liter-Ottomotor (mit 37 kW) eine Vergrößerung des Hubraums auf 1,5 Liter und eine der Belastung entsprechende Auslegung der Bauteile. Dennoch konnten wichtige Merkmale des Golf-Benzinmotors, wie etwa die kompakte, für raumsparenden Quereinbau geeignete Bauweise und die obenliegende Nockenwelle übernommen werden.
Bei dieser für den Motorenbau richtungsweisenden Konzeption kam es zu einer großen Zahl hochinteressanter Detaillösungen. So wurde die Dieseleinspritzpumpe durch einen Zahnriemen angetrieben, was nicht nur eine Vereinfachung, sondern auch eine Geräuschminderung bedeutete. Durch die spezielle Formgebung der Wirbelkammer wurde ein besonders günstiger Verbrennungsablauf erreicht, der ebenfalls zum ungewöhnlich leisen Lauf des Dieselmotors beitrug. Die mechanisch geregelte Verteiler-Einspritzpumpe war gegenüber bis dato herkömmlichen Dieseleinspritzpumpen einfacher aufgebaut und arbeitete wartungsfrei.
Heute, 30 Jahre später, setzt der in diesen Tagen präsentierte Golf GT mit Piezo-Pumpe-Düse-TDI neue Maßstäbe. Der stärkste jemals in einem Golf eingesetzte Turbodiesel beschleunigt das meistverkaufte Auto Europas mit 125 kW (170 PS) in nur 8,2 Sekunden auf 100 km/h. In der Höchstgeschwindigkeit erreicht der Golf GT TDI 220 km/h. Extrem niedrig ist für einen Motor dieser Leistungsklasse der Durchschnittsverbrauch: 5,9 Liter Diesel nach Norm 99/100/EG.
Das Jubiläum von Golf GTI und Golf D macht 2006 zu einem ganz besonderen Jahr: Wie zum Golf-Jubiläum 2004, als exakt 7.946 Golf aus fünf Generationen den Rekord zum größten Golf-Treffen aller Zeiten aufstellten, wird in diesem Jahr am 21. Mai 2006 ein "Golf Record Day" an der Veltins Arena "AufSchalke" (Gelsenkirchen) stattfinden. Aufgerufen sind Fahrer und Fans von Golf-Modellen, ob restaurierter Golf der ersten oder aktueller Golf der fünften Generation, ob getunt oder im Originalzustand. Ziel ist es abermals, so viele Volkswagen Golf während eines Tagestreffens an einem Ort zu versammeln wie nie zuvor.
Volkswagen präsentiert dort, neben einer GTI-Sonderschau mit Exponaten aus dem AutoMuseum, eine Weltpremiere.