Das Autofahren ist seit dem Jahr 2000 um 14,5 Prozent teurer geworden, allein die Kosten für Kraftstoff sind in diesem Zeitraum um 25,6 Prozent gestiegen. Mit der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer, der Kürzung der Entfernungspauschale und der Besteuerung von Biokraftstoffen kommen nach Informationen des ADAC auf die Autofahrer zusätzliche finanzielle Belastungen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro zu.
"22 Millionen Pendler sind in Deutschland auf das Auto angewiesen", so ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Dr. Erhard Oehm. "Bleibt es bei den Kostensteigerungen, wird dies zu gravierenden Einschränkungen der individuellen Mobilität breiter Bevölkerungsschichten führen." Mit Nachdruck kritisiert der ADAC daher die Absicht der Bundesregierung, die steuerliche Absetzbarkeit von Arbeitswegkosten noch weiter zu beschneiden. Schon die jetzige Regelung, nach der nur noch 15 Cent je gefahrenem Kilometer steuerlich geltend gemacht werden können, reicht nicht mehr, die Autokosten zu decken.
Nach Berechnungen des Automobilclubs gibt heute eine auf dem Land lebende Durchschnittsfamilie mit zwei Autos rund 1.400 Euro pro Jahr mehr für ihre Mobilität aus als im Jahr 2000. Für ein Rentnerehepaar mit Kompaktwagen oder einen Single mit Kleinwagen bedeuteten die Mobilitätsverteuerungen Mehrkosten von jährlich 880 beziehungsweise 630 Euro.
Ein Umstieg auf die Bahn oder den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommt für viele Pendler nicht in Frage. Zum einen wurden in der Vergangenheit im ländlichen Raum zahlreiche Strecken als unrentabel aufgegeben. Zum anderen stiegen vor allem die Preise im ÖPNV im Fünf-Jahresvergleich noch dramatischer an als die des durchschnittlichen Autofahrers.
Angesichts der explodierenden Mobilitätsausgaben Fordert der ADAC die Regierung zu einer maßvollen und gerechten Steuer- und Abgabenpolitik gegenüber dem Autofahrer auf. "Die Ökosteuer muss endlich auf den Prüfstand, damit die so stark gestiegenen Energiekosten eingedämmt werden", so Dr. Oehm.