Eine Kundenumfrage von TÜV SÜD hat ein überragendes Votum für die Pkw-Hauptuntersuchung ergeben: 90 Prozent der Befragten halten sie für ein wichtiges Instrument der Verkehrssicherheit. 88 Prozent der Autofahrer sind der Überzeugung, dass ein eigenverantwortlicher Check des Fahrzeugzustands durch die Autofahrer keine gute Lösung wäre. Drei Viertel aller Autofahrer haben vor dem Termin zur Hauptuntersuchung keine Angst!
Vor 100 Jahren gab es die ersten Vorläufer einer Hauptuntersuchung (HU) in Deutschland, vor 45 Jahren wurde die heute bekannte Plakette eingeführt – und 2006 ist die Pkw-Hauptuntersuchung aus Sicht der Autofahrer so aktuell wie nie. Das zeigt eine Kundenbefragung, die TÜV SÜD anlässlich der Messe AMI in Leipzig vorstellte. Für die nicht repräsentative Umfrage wurden 1.100 Kunden von TÜV SÜD an den Service-Centern in Sachsen befragt.
Neun von zehn Autofahrern sind danach überzeugt davon, dass die Pkw-Hauptuntersuchung einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit auf den Straßen für sich selbst und für andere leistet, nur zehn Prozent glauben nicht an diesen Effekt. Lediglich drei Prozent der Befragten halten die Hauptunter-suchung für völlig unnötig. Sollten Autobesitzer den Zustand ihres Fahrzeugs selber prüfen und die Hauptuntersuchung abgeschafft werden? 88 Prozent der Autofahrer halten das für keine gute Lösung und sind der Überzeugung, dies würde im Alltag letztlich doch nicht klappen. Angst vor dem Termin zur Hauptuntersuchung? Drei Viertel der von TÜV SÜD Befragten sahen überhaupt keinen Grund dazu. "Ein wirklich eindeutiges Votum. Es zeigt, dass den Autofahrern die Hauptuntersuchung mehr bedeutet als ein bloßer Pflichttermin", erklärte Reinhard Staebler, Mitglied der Geschäftsleitung von TÜV SÜD Auto Service, die Umfrageergebnisse.
Einstimmig begrüßten die Autobesitzer die Prüfung sicherheitsrelevanter elektronischer Bauteile, die ab 01. April 2006 schrittweise als Bestandteil der HU eingeführt wird. 85 Prozent gaben an, sie würden sich schließlich auch auf die korrekte Funktion von ABS oder ESP verlassen, 15 Prozent lehnten die Neuerungen ab. Auf größeren Widerstand stößt offenbar die seit längerem diskutierte Prüfung der Stoßdämpfer, die derzeit bei der HU gesetzlich nicht vorgesehen ist. 57 Prozent der von TÜV SÜD befragten Autofahrer sind nicht bereit, für eine umfassendere Prüfung auch eine höhere Gebühr zu bezahlen.
Die finanziellen Engpässe vieler Autobesitzer spüren auch die Fachwerkstätten seit Jahren. So gaben bei der aktuellen Befragung 31 Prozent an, sie würden nur gröbere Defekte am Fahrzeug gleich reparieren lassen. Sieben Prozent meinten sogar, so lange das Auto läuft, müsse nichts repariert werden. "Rechnet man die Ergebnisse dieser Umfrage auf den deutschen Pkw-Bestand hoch, dann sind hierzulande über 17 Millionen Autos immer wieder mit kleineren und größeren Defekten unterwegs", so TÜV SÜD-Experte Reinhard Staebler. Fallen dann Reparaturen an, würden 62 Prozent der Befragten eine Fachwerkstätte aufsuchen, während 38 Prozent durchaus selbst Hand anlegen oder gelegentlich auch Verwandte oder Bekannte um Hilfe bitten.
Zumindest erklärten drei Viertel der Autofahrer, die Wartungs- und Service-Intervalle regelmäßig einzuhalten. 36 Prozent lassen dies nur in ihrer Marken- bzw. Vertragswerkstatt machen, 64 Prozent steuern auch andere Werkstätten an.