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Tipps Reifenalarm

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Reifenalarm

Grund dafür ist die fehlende oder nur geringe Lastreserve an verschiedenen Fahrzeugtypen. Das bedeutet: Maximale Radlast und Tragfähigkeit des einzelnen Reifens sind nahezu gleich. "In diesem Fall kann auf einer längeren Fahrt mit einem voll beladenen Fahrzeug bereits ein Minderdruck von 0,4 bis 0,5 bar zum Ausfall des Reifens und damit zu einem schweren Unfall führen“, warnt DEKRA Reifenexperte Franz Nowakowski. Ist das Fahrzeug außerdem überladen, erhöht sich das Risiko eines Reifenausfalls noch einmal erheblich.

Messfehler wegen zu hoher Außentemperaturen

Ein Minderdruck von 0,5 bar ist keine Seltenheit. In einer Studie von Continental aus dem Jahr 1999 wurde an 7,5 Prozent von 4,500 geprüften Autos ein gefährlicher Minderdruck von 0,6 bar gemessen. Den Grund für diesen hohen Anteil von Fahrzeugen mit zu geringem Reifendruck sieht Franz Nowakowski im Zusammentreffen von mehreren ungünstigen Faktoren: Die Füllgeräte an Tankstellen arbeiten ungenau, ihre Anzeige weicht oft bis zu 0,2 bar vom tatsächlichen Wert ab. Hinzu kommt, dass mehr als jeder zweite Autofahrer (56 %) den empfohlenen Fülldruck der Reifen seines Autos nicht kennt; Männer (66 %) übrigens erheblich häufiger als Frauen (38 %).

Schon die Fahrt zur Tankstelle sorgt für Ungenauigkeiten. Dabei erwärmt sich der Reifen, so dass nach zehn Kilometern beim Test 0,05 bis 0,1 bar zu viel angezeigt werden. Aber auch hohe Außentemperaturen provozieren Messfehler. Bei 35 Grad C zeigt das Prüfgerät 0,1 bis 0,2 bar zu viel an, so dass der Autofahrer zu wenig Luft einfüllt. "Diese Abweichungen summieren sich leicht auf 0,5 bar - die Folgen sind tödlich“, sagt Nowakowski. Denn bei hohem Minderdruck erhitzt sich das Reifengewebe so stark, dass sich die Lauffläche ablösen kann.

Als Gegenmaßnahme schlägt der Experte vor, den Reifendruck grundsätzlich um 0,2 bar zu erhöhen. Außerdem sollten die Fahrzeuge keinesfalls überladen werden. Weiter rät er, beim Neukauf einen Pneu mit einer gegenüber dem bisherigen Reifen höheren Tragfähigkeit zu montieren. Sie ist am Lastindex zu erkennen, der ein Teil der Größenbezeichnung ist: Ein 195/60 R15 89H Reifen zum Beispiel gibt 89 den Lastindex an, das bedeutet 580 kg.

Die Mehrkosten für Reifen mit einem höheren Lastindex liegen bei etwa 40 bis 80 Euro pro Satz je nach Fabrikat und Reifengröße. Als Lastreserve sollten etwa zehn Prozent an der Hinterachse angestrebt werden. Beispiel: Bei einer Radlast von 1.060 Kilogramm (entspricht Lastindex 110), sind demnach Pneus mit einer Tragfähigkeit von 1.150 Kilogramm zu empfehlen (entspricht Lastindex 113).


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