Das Team McLaren Mercedes hat die MP4-21 nach dem letzten Rennen vor einer Woche in Sepang für Australien vorbereitet. Am 20. März, dem Montag nach dem Grand Prix von Malaysia, wurden die Fahrzeuge mitsamt der Ausrüstung nach Australien verschickt und kamen am 27. März im Fahrerlager des Albert Park an. Auch einige Teammitglieder reisten direkt von Kuala Lumpur nach Melbourne, während andere zwischen den Rennen ihre Arbeit im McLaren Technology Centre, bei
Mercedes-Benz High Performance Engines in Brixworth oder in Stuttgart fortsetzten.
Kimi Räikkönen verbrachte ein paar Tage Urlaub bei sich zu Hause in der Schweiz, während sich Juan Pablo Montoya auf der malaysischen Insel Langkawi erholte. Am Montag stießen sie wieder zum Team.
Das Testteam nahm in der vergangenen Woche wieder seine Arbeit auf. In Paul Ricard, Frankreich fuhr Pedro de la Rosa ein neues Chassis des MP4-21 und setzte die Entwicklung des neuen Autos fort. Gary Paffett saß am Steuer des Interimsmodells MP4-20 und testete die Reifenmischungen für Australien und San Marino.
KIMI RÄIKKÖNEN
"Ich hoffe, dass mein Wochenende in Australien anders als die bisherigen zwei Rennen ohne Probleme verläuft. Ich bin mit dem Auto zufrieden und ich möchte ordentlich Punkte einfahren, bevor die Saison in Europa weitergeht. Wir fahren im Albert Park mit viel Abtrieb. Die Strecke mit ihrem staubigen Belag und den alten, sonst ungenutzten Straßen hat anfangs wenig Grip. Das ändert sich allerdings im Laufe des Freitags; sobald gefahren wird bessert sich der Belag. Es gibt hier ein paar enge Kurven, vor denen wir stark verzögern. Dadurch werden die Bremsen und die Reifen sehr beansprucht. Das gilt vor allem für Kurve drei, einer scharfen und engen Rechtskurve. Wir benötigen eine gute Traktion, um schnell aus den Kurven beschleunigen zu können. Wie für viele andere Fahrer ist auch für mich der australische Grand Prix eines meiner Lieblingsrennen. Die Atmosphäre hier ist einfach toll."
JUAN PABLO MONTOYA
"Das Wochenende in Malaysia verlief für mich nicht gerade ideal, aber immerhin habe ich in den letzten beiden Rennen Platz vier und fünf erzielt. Jetzt freue ich mich auf Melbourne und möchte dort unbedingt aufs Podium fahren. Die Strecke im Albert Park ist flüssig zu fahren mit einigen schnellen Kurven. Das gefällt mir und ich finde hier einen guten Rhythmus. Auf dem Kurs gibt es ein paar gute Überholmöglichkeiten, die beste ist vor der Rechtskurve am Ende der Start-Zielgeraden. Hier bremsen wir von über 300 km/h auf etwa 130 km/h ab. Auch durch die anschließende Kurve zwei kann man überholen. Eine weitere Möglichkeit bietet sich in Kurve elf, ein schneller Linksknick, den wir im vierten Gang mit 210 km/h durchfahren."
MARTIN WHITMARSH, CEO FORMULA onE, TEAM McLAREN MERCEDES
"Im Anschluss an den Grand Prix von Malaysia ist unser Testteam wieder an die Arbeit gegangen. In Paul Ricard haben wir an vier Tagen über 3.280 Kilometer zurückgelegt. Wir wollen das Leistungspotenzial unseres Autos weiter ausschöpfen. Unsere Testarbeit in Frankreich half uns, das Technikpaket des MP4-21 weiter zu verbessern. Wir fahren in Melbourne einen Monat später als üblich, das bedeutet, dass es in Australien schon Herbst ist. Es ist also kühler als bei den bisherigen Rennen dort und vor allem kühler als bei den ersten beiden Rennen dieser Saison. Mensch und Maschine werden also diesmal weniger unter der Hitze zu leiden haben."
NORBERT HAUG, Mercedes-Benz MOTORSPORTCHEF
"Der Grand Prix in Melbourne wird für uns immer ein besonderer bleiben. Dort feierten wir vor neun Jahren mit McLaren im März 1997 unseren ersten Formel 1 Sieg und an den werde ich mich immer mit großer Freude erinnern. Die Strecke ist für die Motoren noch Fordernder als die Kurse in Bahrain und Malaysia. Der Volllastanteil liegt im Albert Park bei über 70 Prozent der Rundenzeit, das heißt, insgesamt fast dreiviertel einer Runde wird mit Vollgas gefahren. Allerdings werden die klimatischen Bedingungen im australischen Herbst nicht so extrem sein, wie zuletzt in Malaysia. Juan Pablos Motor hat bei den ersten beiden Grand Prix insgesamt 1162 km unter extremen Bedingungen ohne Probleme absolviert; Kimi wurde in Malaysia ja leider bereits in der Startrunde bei einem von ihm unverschuldeten Auffahrunfall eliMINIert.
Letzte Woche legte unser Testteam als Vorbereitung für Melbourne in Paul Ricard mit Pedro de La Rosa im neu aufgebauten Chassis No. 4 und einem Motor an drei aufeinander folgenden Tagen insgesamt 1.837 km zurück - im Schnitt über zwei Grand-Prix-Distanzen pro Tag also. Dabei war die Technik absolut zuverlässig.
Ich hoffe diesmal besonders für Kimi auf ein Rennen ohne Handicaps vor oder nach dem Start, was er bei den ersten beiden Rennen ohne sein eigenes Zutun ja leider nicht hatte."