Die
Corvette schreibt im Motorsport ein neues Kapitel in ihrer Legende. Mit einem Klassensieg für GT1-Fahrzeuge und einem 3. Platz im Gesamtklassement feierte
Corvette Racing bei den "12-Stunden von Sebring" am Wochenende einen historischen Sieg in einem Rennklassiker. Das Langstreckenrennen in Florida markierte vor 150.000 Zuschauern das 50jährige Jubiläum der
Corvette im Motorsport. 1956 entwickelte der legendäre Fahrer und Konstrukteur Zora Arkus-Duntov den Plan, die
Corvette erstmals bei einem Höhepunkt im internationalen Renngeschehen einzusetzen, eben den 12-Stunden von Sebring.
Das Rennen in Sebring bildete den Saisonauftakt für die zehn Rennen der "American Le Mans Series" (ALMS) für Langstrecken-Sportwagen in den Vereinigten Staaten. In den vergangenen Jahren war die Serie in Verbindung mit den 24-Stunden von Le Mans das wichtigste Einsatzfeld für Corvette Racing, wo das Team auch legendäre Rekorde errang. Zwischen 1999 und 2005, feierte Corvette Racing 46 Siege in 66 Rennen, fünf GT1-Meisterschaften in der ALMS und vier Doppelsiege in Le Mans. Der Sieg im Abschlussrennen der Saison 2005 im kalifornischen Laguna Seca sicherte Oliver Gavin und Olivier Beretta nicht nur den Titel bei den Fahrern, er markierte auch den 31. Doppelerfolg für Corvette Racing.
Der 50. Auftritt beim Langstreckenklassiker in Sebring wurde für Corvette Racing ein voller Erfolg. Unter extrem schwierigen Bedingungen gingen 35 Teams in vier Klassen an den Start. Der Titelverteidiger aus der GT1-Klasse sah sich mit starker Konkurrenz konfrontiert. Im Training hatte die britischen Aston Martin noch die Nase vorne gehabt. Mit der großen Hitze und der welligen Fahrbahn kamen die beiden Corvette jedoch über die gesamte Renndistanz besser zurecht. Mit 338 Runden fuhr die Corvette C6.R mit Startnummer 4 als drittes Fahrzeug im Gesamtklassement über die Ziellinie und damit nur mit elf Runden Rückstand auf den Gesamtsieger Audi R8 (LM1). Für das neu geformte Fahrertrio Oliver Gavin, Olivier Beretta und den ehemaligen Formel-1-Piloten Jan Magnussen aus Dänemark war dies der erste große Erfolg bei Corvette Racing. Die GT1-Titelverteidiger Ron Fellow, Jonny O´Connell und Max Papis beendeten das Rennen auf dem siebten Gesamtplatz mit weiteren 14 Runden Rückstand.
In der Saison 2006 wechseln sich am Steuer der Corvette C6.R mit der Nummer 3 auch weiterhin Ron Fellow und Jonny O´Connell aus Georgia sowie der Italiener Max Papis am Steuer ab. Der Kanadier Ron Fellows ist dreimaliger Gesamtsieger der American Le Mans Series GT1 (2002 – 2004). Er trug sich zudem als Klassen- und Gesamtsieger in die Siegerlisten der 24-Stundenklassiker von Le Mans und Daytona ein.
Die komplett neu entwickelte Corvette C6.R führt das siegreiche Erfolgsrezept von 2005 konsequent fort. Im Lastenheft für das 2006-Modell stand die Verfeinerung der Aerodynamik des Unterbodens und Modifikationen am Motor, bedingt durch Veränderungen im Reglement. Der Begriff "Technologie-Transfer" hatte selten so viel Gültigkeit wie beim Vergleich der technischen Details der Renn-Corvette C6.R und den Seriensportwagen. Durch das Regelwerk der ALMS und die enge Anlehnung an die Spezifikationen der Serienfertigung sind die Verbindungen zwischen den Rennfahrzeugen und den Pendants aus den Ausstellungsräumen besonders eng.
Die Rennfahrzeuge werden durch den Siebenliter-Smallblock-V8 angetrieben, der in ähnlicher Konfigurationen seinen Dienst in der Hochleistungs-Corvette Z06 verrichtet. Beide verfügen beispielsweise über Trockensumpfschmierung, CNC-gefräste Zylinderköpfe, Ventile und Pleuel aus Titan oder eine geschmiedete Kurbelwelle.
Insgesamt liefen bei General Motors vom so genannten Smallblock bislang über 90 Millionen Einheiten von den Produktionsbändern. Kein Motor hat in der Geschichte des Rennsports bislang mehr Fahrzeuge angetrieben und Titel errungen. Die Triebwerke, in der Corvette C6.R, sind die stärksten Ausführungen des Smallblocks, die General Motors jemals produziert hat.