Florian Niegel heißt der überragende Fahrer beim Saisonbeginn im
Suzuki RALLYE CUP 2006. Der 23 Jahre junge Bayer und seine Copilotin Bianca Vogt (28) siegten mit fast vier Minuten Vorsprung vor Udo Schütt/Thomas Juchmes (23/32) aus der Eifel. Das Siegerpodest komplettierten die Finnen Kari Hytönen/Heikki Salmen (39/52), die ihre skandinavische Erfahrung ausspielten und den schwäbischen Vorjahres-Champion Gianni di Noto (24) mit Co Frank Christian (21) auf Platz vier verwiesen. Im Duell der beiden bekanntesten deutschen Copiloten hatte der zweifache Dakar-Sieger Andreas Schulz die Nase seines VIP-
Suzuki Swift knapp vor Manfred Hiemer, der in der Rallye-WM jahrelang Armin Schwarz den Weg zeigte.
Ein beeindruckendes Starterfeld von über 15 Cupfahrzeugen fand den Weg ins bayrische Schongau zum ersten von acht Läufen des Suzuki RALLYE CUP 2006. Vom Start weg drehte Florian Niegel auf und zeigte, wen es zu schlagen galt. Bei zum Teil äußerst schwierigen Streckenbedingungen markierte er neun von 13 möglichen Bestzeiten. Eine Leistung, die sich lohnte: Denn neben dem Sieg und Maximalpunkten strich der Bayer den Großteil der Hankook-Bestzeitprämien ein, bei denen jede gewonnene Wertungsprüfung mit 25 Euro dotiert wird. "Ein Auftakt nach Maß, so kann es weitergehen", strahlte der junge Kfz-Meister und dankte seiner Beifahrerin samt Mechaniker-Team.
Auf Rang zwei folgte mit Suzuki-Junior Udo Schütt ein weiterer Rookie. "Klar will man gewinnen. Aber auch ich war mal neben der Strecke und kann deshalb gut mit dem zweiten Rang leben." Hinter dem erfahrenen Finnen Kari Hytönen und Vorjahresmeister Gianni di Noto folgten die Jüngsten im Feld. Auf Platz fünf landete der gerade einmal 18 Lenze zählende Christian Riedemann vor den gleichaltrigen Mark Wallenwein und Tim Dämgen. Während sich Riedemann über den Erfolg bei seiner sportlichen Jungfernfahrt sichtlich freute, war Wallenwein, der Erfahrenste im jungen Suzuki-Trio, nicht ganz zufrieden: "Schade, auf einem Rundkurs drehten wir versehentlich eine Runde zu viel. Sonst wäre ein Podestplatz drin gewesen." Der nachfolgende Tim Dämgen saß beim bunten Schneetreiben erst zum zweiten mal am Steuer eines Rallyeautos: "Es lief prima. Die winterlichen Verhältnisse waren mitunter heftig. Schon deshalb war es ein gelungener Start in unsere erste Rallyesaison." In der inoffiziellen Damenwertung lag Neueinsteigerin Maike Suhr (22) als Neunte knapp vor der gleichaltrigen Iris Thurnherr auf Rang zehn und der als Gaststarterin am Steuer eines Suzuki Ignis Sport agierenden Heidi Nadler (44), die am Ende auf Platz 13 landete.
Für ein besonderes Duell im Rahmen des Suzuki RALLYE CUP 2006 setzten sich die beiden bekanntesten deutschen Copiloten, Andreas Schulz und Manfred Hiemer, hinters Steuer zweier VIP-Suzuki Swift 1.5. Die nach außen dargestellte Gelassenheit war schnell vergessen. Zur Halbzeit lag Schulz, in dessen Gesicht noch die Bräune der Dakar-Rallye an der Seite des zweimaligen Weltmeisters Carlos Sainz glänzte, bereits mit 6:1 gewonnenen Wertungsprüfungen vorne. Versorgt mit guten Tipps und Ratschlägen seines langjährigen WM-Piloten Armin Schwarz drehte danach Kontrahent Hiemer auf. Doch in der drittletzten Prüfung "parkte" er seinen Rallye-Swift nach einer zu schnell angegangenen Kurve in einer Schneewehe und sorgte damit für die Vorentscheidung zu Gunsten des Wüstenfuchses. "Eine RiesengAudi nicht nur für Andi und mich", nahm Hiemer die Niederlage gelassen. Auch Andreas war begeistert: "Eine super Sache. Beide Suzuki Swift funktionierten perfekt. Dass zwei Rallyeautos gemeinsam durchs Ziel fuhren, hat es auch noch nicht gegeben und unterstreicht den Spaß, den wir alle dabei hatten."
Der Suzuki RALLYE CUP bietet ambitionierten Fahrerinnen und Fahrern eine preiswerte und professionelle Plattform. Als Cup-Auto dient der seriennahe, rund 125 PS starke Suzuki Ignis Sport. Der teilnehmerfreundliche Terminkalender umfasst acht bundesweite Veranstaltungen in acht Monaten. Nachwuchstalente greifen ebenso ins Suzuki-Lenkrad wie erfahrene Piloten, Damenteams oder echte Breitensportler. Illustre Gaststarter sorgen für zusätzliche Spannung.
Neue HerausForderungen inklusive:
Außer auf klassischen Asphaltstrecken müssen sich die Teilnehmer auch bei zwei reinen Schotter-Rallyes beweisen. Wer sich durchsetzt, wird belohnt: Bei den einzelnen Läufen werden erneut Bestzeit- und Geldprämien ausgeschüttet. Auf den Gesamtsieger wartet am Jahresende ein nagelneuer Suzuki Swift, auf den besten Nachwuchsfahrer bis 24 Jahre ein Suzuki-Motorrad sowie die Chance, sich bei der Suzuki-Fördersichtung für höhere Aufgaben zu qualifizieren.
Ergebnis ADAC Bayern Rallye Oberland (erster von acht Cup-Läufen):
- Florian Niegel / Bianca Vogt (R) 1.38.03,0 Std
- Udo Schütt / Thomas Juchmes (R) - 3.53,0 min
- Kari Hytönen / Heikki Salmen - 4.03,4 min
- Gianni di Noto / Frank Christian - 4.41,5 min
- Christian Riedemann / Jürgen Riedemann (R) - 7.07,0 min
- Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk (R) - 7.14,0 min
- Tim Dämgen / Daniel Gemmer (R) - 7.53,8 min
- Sven Allinger / Emanuel Sauer - 8.20,8 min
- Maike Suhr / Veronika Britzger (R) - 8.52,0 min
- Iris Thurnherr / Patricia Pfeffer (R) - 9.14,9 min
- Mario Thelen / Daniel Ahrens - 10.00,9 min
- Andreas Schulz / Christian Schön * - 13.34,6 min
- Heidi Nadler / DoMINIque Oberdieck * - 17.56,9 min
- Christoph Wakan / Oliver Bobrink (R) - 21.39,0 min
nicht gewertet:
- Jörn Limbach / Jenny Seebach (Motorschaden WP 7)
- Manfred Hiemer / Michael Wolf * (auslassen einer WP)
* Gaststarter, (R) Rookie.
Hankook-WP-Bestzeitprämien:
- Niegel (9) 225 Euro,
- di Noto (3) 75 Euro,
- Schütt (1) 25 Euro
Cup-Stand (nach einem von acht Läufen):
- 1. Niegel (inkl. 1 Bonuspunkts Bestzeitprämie 21 Punkte),
- 2. Schütt (16 Punkte),
- 3. Hytönen (12 Punkte),
- 4. di Noto (10 Punkte),
- 5. Riedemann (8 Punkte),
- 6. Wallenwein (6 Punkte),
- 7. Dämgen (4 Punkte),
- 8. Allinger (2 Punkte).
Rookie-Wertung:
- 1. Niegel (6 Punkte),
- 2. Schütt (4 Punkte),
- 3. Riedemann (2 Punkte)
Nächster Lauf:
ADAC Hessen Rallye Vogelsberg vom 21. bis 22. April 2006