Die amtierenden Weltmeister
Renault F1 und Fernando Alonso begannen das Unternehmen Titelverteidigung auf die denkbar beste Weise: mit einem fantastischen Sieg im ersten Saisonlauf, dem Großen Preis von Bahrain. Während das packende Duell des Spaniers mit Michael Schumacher Fans und Team gleichermaßen begeisterte, sorgte der Hydraulik-bedingte Ausfall von Giancarlo Fisichella für einige Enttäuschung.
Drei Schlüsselszenen erklären Fernando Alonsos großartigen Sieg: In Runde acht vermied er geistesgegenwärtig einen Zusammenstoß mit dem unkontrolliert von der Strecke kreiselnden Felipe Massa; die Runden vor seinem zweiten Boxenstopp, als er wertvolle und letztlich entscheidende Zeit auf den vor ihm tankenden Michael Schumacher wettmachte; schließlich das Rad-an-Rad-Duell mit dem Deutschen in Turn 1, nachdem Alonso Seite an Seite mit dem herannahenden Ferrari aus der Box wieder auf die Strecke gekommen war. Nachdem er sich in diesem Zweikampf behauptet hatte, kontrollierte Alonso das Rennen bis ins Ziel.
Giancarlo Fisichella startete in seinem etatmäßigen Einsatzauto von Platz neun, nachdem das Team eine Reihe von Motor-Anbauteilen getauscht hatte, um den im Qualifying aufgetretenen Leistungsverlust zu eliMINIeren. Leider trat das Problem im Rennen nach wenigen Runden wieder auf, so dass der Italiener mit rund 50 PS weniger gegen seine Gegner kämpfen musste. Kurz nach seinem ersten Boxenhalt in Runde 16 bereitete dann ein Hydraulikleck seinem Rennen ein vorzeitiges Ende.
Fernando Alonso (Platz 1)
"Das war ein toller, hart erkämpfter Sieg, den ich den Mechanikern und dem Team widmen möchte für die exzellenten Boxenstopps und die perfekte Strategie. Es gab einen verrückten Zwischenfall, als Massa mich bei seinem Dreher um ein Haar mitgerissen hätte. Danach lief alles glatt, und ich wusste, dass es auf den zweiten Boxenstopp ankommen würde. Zu Beginn der Stints habe ich die Reifen geschont, so dass ich im entscheidenden Moment angreifen konnte, und war sehr zuversichtlich, dass dieser Plan aufgehen würde. Am Ende konnte ich das Rennen kontrollieren. Das Auto lief tadellos, und ich konzentrierte mich nur darauf, keine Fehler zu machen. Die Überrundeten verhielten sich heute sehr fair. Ich glaube, die Gegner sind uns näher auf den Fersen als erwartet, aber dies war zunächst mal ein perfekter Start in die Saison."
Giancarlo Fisichella (Ausfall in Runde 21)
"Bei mir trat dasselbe Problem wie im Qualifying auf, ein dramatischer Leistungsverlust des Motors. Am Anfang des Rennens ging es noch, aber dann spürte ich den Leistungsmangel in jedem Drehzahlbereich und war auf den Geraden klar zu langsam. Ich konnte zwar meine Verfolger in Schach halten, aber vom wahren Potenzial des Autos waren wir weit entfernt. Schließlich zwang mich ein Hydraulikleck zur Aufgabe. Zum Glück treten wir schon in einer Woche wieder an. Unser Auto ist erwiesenermaßen sehr schnell. Das will ich in Malaysia umsetzen."
Flavio Briatore (Geschäftsführer)
"Ich möchte dem gesamten Team und unseren Partnern für diesen großartigen Sieg danken. Fernando fuhr grandios und teilte sich das Rennen perfekt ein. Bei Fisico, der bis zu seinem Ausfall ein Motorproblem hatte, können wir uns nur entschuldigen. Das Team hat herausragende Arbeit geleistet: Die Boxenstopps klappten fehlerlos, so dass Fernando am Ende vor Michael auf die Strecke kam. Ein sehr emotionales Rennen und eine fantastische Show. Wir sind alle sehr glücklich."
Pat Symonds (Chefingenieur des Renault F1-Teams)
"Ein großartiges Rennen für Renault. Von den Fahrern über jeden Mechaniker haben wir heute gezeigt, aus welchem Holz unser Team geschnitzt ist. Nach dem zweiten Boxenstopp ging es zwischen Fernando und Michael sehr, sehr knapp zu. Wir wussten seit dem Start, dass es auf die Runden vor dem zweiten Stopp ankommen würde. Den Sieg haben wir den etwas längeren Stints zu verdanken, die wir fahren konnten, weil wir in unseren Michelin Reifen das Potenzial dafür fanden. Es ging auf, aber gerade so! Bei Giancarlo müssen wir uns entschuldigen. Wir hatten geglaubt, das Problem aus dem Qualifying beseitigt zu haben, aber wir lagen falsch. Unter diesen Umständen ist er bis zu seinem Ausfall fantastisch gefahren. Am Ende warf ihn ein Hydraulikleck aus dem Rennen."