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Wirtschaft Volkswagen-Ergebnis in 2005 um 58,2% vor Steuern gestiegen

Wirtschaft & Handel


Volkswagen-Ergebnis in 2005 um 58,2% vor Steuern gestiegen

Der Volkswagen Konzern hat dank seines ForMotion-Programms und einer umfangreichen Modelloffensive sein Ergebnis im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern wuchs im Jahr 2005 um 58,2 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Trotz eines anhaltend schwierigen Marktumfeldes sei es damit gelungen, die Prognosen zu erfüllen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen Konzerns, Dr. Bernd Pischetsrieder, am Dienstag bei der Vorlage der Bilanz in Wolfsburg. "Insgesamt ist dennoch das erzielte Ergebnisniveau weiter unbefriedigend", betonte er. "Deshalb werden wir unser Leistungssteigerungsprogramm als "ForMotion plus" fortsetzen und insbesondere die Kernmarke Volkswagen konsequent restrukturieren. Für unseren Konzern gibt es keine Alternative. Es sind weiterhin erhebliche Anstrengungen notwendig, um die Zukunft der Volkswagen AG nachhaltig zu sichern", machte Pischetsrieder deutlich.

"Wir sind im vergangenen Jahr schon große Schritte bei der Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit vorangekommen. Dennoch darf niemand im Konzern davon ausgehen, es seien schon alle unsere Ziele erreicht", betonte der Vorstandsvorsitzende. "Gemeinsam mit allen Beteiligten muss das Volkswagen Management jetzt die Weichen stellen, um langfristig das Überleben des Konzerns zu gewährleisten. Nur ein erfolgreiches Unternehmen kann Arbeitsplätze sichern."

Die Modelloffensive des Konzerns im Jahr 2005 sei erfolgreich auf den Märkten der Welt gewesen, sagte Pischetsrieder. Durch die Auslieferung von 5,24 Millionen Fahrzeugen an Kunden (+ 3,2 Prozent) wurde ein Rekord erzielt. "Mit insgesamt 16 neuen Modellen und Modellvarianten allein in Europa haben wir unsere Produktoffensive fortgesetzt und unsere Marktanteile insbesondere in Europa gegen einen harten Wettbewerb ausgebaut." Die Vielzahl der neuen Modelle unterstreiche einmal mehr die Innovationskraft des Konzerns. Der Umsatz stieg auf 95,3 Milliarden Euro und damit um 7,1 Prozent.

Beispielloses Modellfeuerwerk

Pischetsrieder kündigte an, der Konzern werde in diesem und im nächsten Jahr die Modelloffensive fortführen. Allein in Europa werde es 28 Neuheiten geben. "Wir erwarten, dass die Auslieferungen des Konzerns weltweit leicht über dem Vorjahresniveau liegen werden, da alle Marken mit neuen Volumenmodellen antreten", sagte Pischetsrieder. Nach den vorläufigen Berechnungen lieferte der Konzern in den ersten beiden Monaten 2006 rund 790.000 Fahrzeuge weltweit an Kunden aus, das sind etwa 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Weltweit wuchs der Pkw-Markt im gleichen Zeitraum um rund sieben Prozent.

Pischetsrieder fügte hinzu: "Der Wettbewerbsdruck auf den weltweiten Automobilmärkten ist unvermindert hoch. Trotz steigender Auslieferungszahlen besitzt der Volkswagen Konzern weiterhin Überkapazitäten. Da dies auch auf einen Großteil unserer Wettbewerber zutrifft, sind die Märkte von einem hohen Preisdruck gekennzeichnet."

Ausblick 2006

Durch die Einführung zahlreicher neuer Modelle geht der Volkswagen Konzern davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden sowie die Umsatzerlöse im laufenden Jahr erneut leicht steigen werden. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen wird sich 2006 gegenüber 2005 verbessern. Vor allem die Maßnahmen im Rahmen von "ForMotion plus" werden zur Senkung der Materialkosten und Optimierung der Fertigungsprozesse beitragen. Ein zu erwartender Effekt aus den Sondereinflüssen im laufenden Jahr kann noch nicht beziffert werden. Im Konzernbereich Automobile wird die Investitionsquote auf einem wettbewerbsfähigen Niveau von rund 6 Prozent liegen. Zudem werden für das Automobilgeschäft ein positiver Netto-Cash-flow und dadurch eine verbesserte Liquiditätssituation des Konzernbereichs Automobile sowie eine weiter gesteigerte Netto-Liquidität erwartet.

Pischetsrieder bestätigte bei der Vorlage des Konzernabschlusses die mittelfristige Ergebnisprognose. Sie sieht für 2008 ein Konzernergebnis vor Steuern von 5,1 Milliarden Euro vor, was einer Verbesserung gegenüber 2004 um 4 Milliarden Euro entspricht. "Diese Ziele sind herausFordernd", so Pischetsrieder. "Mit den neuen Produkten, dem Restrukturierungsprogramm sowie ForMotion plus sind wir jedoch zuversichtlich, diese Werte zu erreichen."

ForMotion-Ziel übertroffen

Anlässlich der Jahrespressekonferenz im vergangenen Jahr hatte der Konzern angekündigt, mit ForMotion das Konzernergebnis um 3,1 Milliarden Euro verbessern zu wollen. Mit einer Leistungssteigerung von 3,5 Milliarden Euro sei dieses Ziel deutlich übertroffen worden, so Pischetsrieder. Im Rahmen des Programms seien im Konzern weit mehr als 10.000 einzelne Maßnahmen umgesetzt worden. "ForMotion hat in allen Bereichen und bei allen Mitarbeitern enorme Kräfte freigesetzt", sagte Pischetsrieder.

Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch ergänzte: "Insbesondere durch die gezeigte Disziplin bei der Investitionstätigkeit war es möglich, die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile gegenüber 2004 um 2,6 Milliarden Euro zu verbessern und mit 0,7 Milliarden Euro erstmals seit 2002 wieder einen positiven Wert zu erreichen." Erfreulich sei vor allem, dass die Investitionen - ohne Abstriche bei der Entwicklung neuer Modelle - gesenkt werden konnten. Pötsch: "Neue Autos sind unsere Zukunft."

Pötsch führte aus, dass die Konzern-Umsatzerlöse im Jahr 2005 um 6,3 Milliarden Euro gestiegen seien, wovon 5,4 Milliarden Euro auf das Automobilgeschäft und 0,9 Milliarden Euro auf den Konzernbereich Finanzdienstleistungen entfielen. Die 5,4 Milliarden Euro aus dem Automobilgeschäft verteilen sich mit 2,8 Milliarden Euro auf Volumeneffekte, mit 1,0 Milliarden Euro auf Mixverbesserung und mit 0,9 Milliarden Euro auf Preise. Aus Wechselkursen resultierte 2005 im Gegensatz zum Vorjahr ein positiver Umsatzeinfluss von 0,7 Milliarden Euro.

Umsatzentwicklung nach Regionen

Allein 5,1 Milliarden Euro des gesamten Umsatzanstiegs von 6,3 Milliarden Euro stammen aus der so genannten Region Europa/Übrige Märkte (Europa sowie Türkei, Nahost, Afrika ohne Südafrika), so dass deren Umsatzvolumen verglichen mit dem Vorjahreswert um 7,9 Prozent stieg. In Nordamerika wurde trotz der außergewöhnlich belastenden Marktsituation ein Umsatzwachstum von 3,1 Prozent erzielt. Auf den Märkten in Südamerika/Südafrika gelang eine Steigerung um 25,2 Prozent. In der Region Asien-Pazifik musste hingegen ein Rückgang um 10 Prozent hingenommen werden, der sich vor allem aus rückläufigen Lieferungen an die chinesischen Joint-Ventures ergab.

Ergebnisentwicklung 2005

"Unsere Kosten der Umsatzerlöse sind in 2005 weniger stark gestiegen als unser Umsatz, nämlich um 5,1 Prozent vor Sondereinflüssen. Auch hier zeigt sich die Wirksamkeit unserer ForMotion-Anstrengungen sehr deutlich", sagte Pötsch. Entsprechend habe sich das Bruttoergebnis vor Sondereinflüssen um 21 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro und die Bruttomarge um 1,6 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent vom Umsatz verbessert. "Unterm Strich blieb ein Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 3,1 Milliarden Euro übrig, was einer Verbesserung gegenüber 2004 um 54,3 Prozent entspricht." Dabei sind die Vertriebskosten wegen der angespannten Marktlage überproportional gestiegen. Zudem wurde das Ergebnis durch Währungseinflüsse belastet. Nach Abzug der leicht unter Vorjahr liegenden Sondereinflüsse aus Produktmaßnahmen sowie Struktur- und Ablaufoptimierungen belief sich der Anstieg des Operativen Ergebnisses sogar auf 70,0 Prozent.

Das Finanzergebnis ging auf Grund des verschlechterten Ergebnisses aus den at Equity konsolidierten Beteiligungen im Wesentlichen wegen der chinesischen Joint-Ventures und des Zinsergebnisses um 516 Millionen Euro zurück. Damit verblieb ein Ergebnis vor Steuern von 1,7 Milliarden Euro, was einer Verbesserung gegenüber 2005 um 58,2 Prozent entspricht. Nach Steuern sei damit im Jahr 2005 ein Ergebnis von 1,1 Milliarden Euro (+ 60,7 Prozent) erwirtschaftet worden. "Bezogen auf den Umsatz von mehr als 95 Milliarden Euro entspricht dies einer Nachsteuerrendite von lediglich 1,2 Prozent. Dass wir diesen Wert nicht als befriedigend ansehen können, liegt auf der Hand", sagte Pötsch.

Operative Ergebnisse nach Märkten (vor Sondereinflüssen)

Die Region Südamerika/Südafrika erholte sich mit einem operativen Ergebnisanstieg um 147 auf 171 Millionen Euro. "Europa/Übrige Märkte" entwickelte sich im operativen Ergebnis mit einem Plus von 44,2 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro positiv. In Nordamerika blieb die Lage mit einem operativen Verlust von 843 Millionen Euro äußerst schwierig, vor allem auf Grund des unverändert extremen Preisdrucks in den USA. Außerdem verschlechterte sich die Wechselkursrelation noch weiter. Der Ergebnisrückgang auf - 88 Millionen Euro in der Region Asien-Pazifik ist vor allem auf den erheblich verschärften Konkurrenzdruck seit der Marktöffnung in China zurückzuführen.

Operative Ergebnisse der Geschäftssparten (vor Sondereinflüssen)

Eine wichtige Ertragsstütze seien die Finanzdienstleistungen einschließlich Europcar mit 933 Millionen Euro gewesen, so Pötsch. Im Nutzfahrzeuggeschäft sei 2005 der operative Turn-around geschafft worden. Es bleibe aber dennoch von einer angemessenen Rentabilität "ein gutes Stück entfernt", machte der Finanzvorstand deutlich. Die Markengruppe Audi habe den bereits hohen Vorjahreswert noch einmal um 14,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert. Wermutstropfen sei dabei aber die Marke SEAT gewesen, "deren massiv gestiegener operativer Verlust uns zu einer strukturellen Neuordnung zwingt".

Die Markengruppe Volkswagen habe mit 638 Millionen Euro zwar deutlich besser abgeschnitten als 2004, "aber bei Weitem noch nicht gut genug. Denn während sich die Produktlinien ¦koda und Bentley im vergangenen Jahr prächtig entwickelten, konnte Volkswagen Pkw trotz erheblicher Anstrengungen gerade einmal die operative Null-Linie erreichen", sagte Pötsch. "Weitere Restrukturierungsschritte sind deshalb unausweichlich." Die Wiedergesundung der Kernmarke sei fundamental für die Rückführung des Volkswagen Konzerns auf ein angemessenes Ertragsniveau. "Ohne eine Restrukturierung insbesondere der traditionellen inländischen Werke wäre ein langfristig zukunftsfähiger Volkswagen Konzern undenkbar, und zwar wegen der hohen Abhängigkeiten; selbst dann nicht, wenn alle übrigen Konzernteile ihre Ergebnisziele erreichen."

Restrukturierung

Pischetsrieder betonte, die Marke Volkswagen habe erhebliche Nachteile bei der Produktivität im internationalen Vergleich. "Die Exportfähigkeit einiger deutscher Werke ist nicht gewährleistet." Deshalb diskutiere der Vorstand mit allen Beteiligten ein Restrukturierungsprogramm zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit mit folgenden Schwerpunkten:

  • Wettbewerbsfähige Fertigungs- und Arbeitskosten durch eine fertigungs- und montagegerechte Konstruktion sowie Arbeitszeitdifferenzierungen.
  • Steigerung der Produktivität, insbesondere in den Fahrzeugmontagewerken etwa durch innovative Arbeitszeitmodelle und vorgezogene Altersteilzeit.
  • Volle Auslastung der Werke auch durch Kapazitätsanpassungen.
  • Neuordnung der Komponentenfertigung.

Bei der Analyse der internen Komponentenfertigung gehe es um die zentralen Fragen: Handelt es sich um eine Kernkompetenz, und ist die Produktion der betrachteten Komponente zu wettbewerbsfähigen Konditionen möglich? Pischetsrieder betonte: "Die Produktion von Motoren und Getrieben zählt für uns als Automobilhersteller zur Kernfertigung und ist daher nicht Gegenstand dieser Untersuchung."

Wie bereits angekündigt, könnten von dem Restrukturierungsprogramm in den nächsten drei Jahren bis zu 20.000 Mitarbeiter im direkten und indirekten Bereich der Marke Volkswagen betroffen sein. Auf welchen Wegen die Produktivitäts- und Strukturverbesserungen konkret erreicht und umgesetzt werden, ist derzeit Gegenstand von Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall.

Der Vorstandsvorsitzende verdeutlichte: "Das Restrukturierungsprogramm und die Durchführung von ForMotion plus sind notwendige Maßnahmen, mit denen wir unserer langfristigen Verantwortung für die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter gerecht werden. Es genügt nicht, besonders gute Produkte herzustellen; diese müssen auch für unsere Kunden finanzierbar sein und eine angemessene Rendite für die Zukunftssicherung erwirtschaften. Nur wenn uns das gelingt, sind die Arbeitsplätze bei Volkswagen sicher und das Überleben unseres Unternehmens garantiert."


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