Die Compagnie Générale des Etablissements Michelin, Clermont-Ferrand, hat ihr operatives Ergebnis im Jahr 2005 um 5,0 Prozent auf 1,368 Milliarden gesteigert. Die operative Marge erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent. Diese Angaben beziehen sich auf die Vergleichsdaten zum Vorjahr ohne den Einfluss einmaliger Sondereffekte.
Unter Einbeziehung der einmaligen Sondereffekte nahm das operative Ergebnis um 27 Prozent auf 1,574 Milliarden zu. Die operative Marge betrug in diesem Fall 10,1 Prozent, ein Plus von 1,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Von den einmaligen Sondereffekten profitierte das Nettoergebnis überproportional: Es stieg um 35,9 Prozent auf 889 Millionen Euro. Die Nettoumsätze erhöhten sich um 3,6 Prozent auf insgesamt 15,590 Milliarden Euro.
Wachstumsstrategie fortgesetzt
"Unser operatives Ergebnis zeigt Fortschritte. Trotzdem spiegelt es noch nicht das Wachstumspotenzial der Michelin Gruppe wider", erklärt Edouard Michelin, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe. "In 2006 werden wir deshalb unsere Anstrengungen für mehr Wachstum verstärken und gleichzeitig unsere Ziele bei den Kostensenkungen weiter verfolgen", ergänzt der Konzernleiter.
Besserer Preismix gleicht Verkaufsrückgang aus
In Übereinstimmung mit den Prognosen, die Michelin frühzeitig gestellt hatte, konnte ein um 5,1 Prozent verbesserter Preismix die erneut gestiegenen Rohstoffkosten (plus 15 Prozent, entspricht 455 Millionen Euro) sowie den leichten Rückgang der Verkaufszahlen (minus 1,8 Prozent) mehr als ausgleichen.
Alle Teilbereiche auf Wachstumskurs und profitabel
In 2005 verzeichnete Michelin in allen Geschäftsfeldern stabile Zuwächse. Der Umsatz im Segment der Reifen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge stieg um 3,9 Prozent auf 8,621 Milliarden Euro. Bei den Nutzfahrzeugreifen nahm der Umsatz um 3,5 Prozent auf 5,072 Milliarden Euro zu. Die Zusatzgeschäftsfelder steuerten ein Plus von 2,5 Prozent auf 1,897 Milliarden Euro bei. Dieser Sektor umfasst neben der Spezialreifenproduktion für Erdbewegungsmaschinen, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Motorräder und Flugzeuge unter anderem das Geschäft mit Michelin Reiseführern und Straßenkarten sowie Handelsaktivitäten wie ViaMichelin und Michelin Lifestyle.
Alle Teilbereiche waren 2005 profitabel, es gab keine Quersubventionen. Der Bereich Pkw-Reifen erwirtschaftete eine operative Marge von 9,1 Prozent, die Lkw-Reifen von 8,9 Prozent und die Zusatzgeschäftsfelder von 7,1 Prozent.
Investitionsprogramm beschleunigt
Im Rahmen seiner Wachstumsstrategie hat Michelin sein Investitionsprogramm auf die Gesamtsumme von 1,336 Milliarden Euro beschleunigt. Deshalb fiel der Cash Flow 2005 auf minus 124 Millionen Euro. Das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital blieb aber im Vergleich zum Vorjahr konstant.
Uneinheitliche Reifenmärkte
Insgesamt entwickelten sich die weltweiten Reifenmärkte in 2005 unterschiedlich. Den Rückgängen beim Gesamtabsatz von Lkw-Ersatzreifen in Europa (minus 4,7 Prozent) stehen starke Zuwächse in der Lkw-Erstausrüstung (plus 4,0 Prozent in Europa und plus 7,7 Prozent in Nordamerika) gegenüber. Besonders starkes Wachstum verzeichnen erwartungsgemäß die Märkte in Asien (plus 8,5 Prozent bei der Pkw-Erstausrüstung und plus 4,4 Prozent im Pkw-Ersatzgeschäft). In China stieg der Absatz um 15 Prozent im Lkw-Erstausrüstungsgeschäft sowie um 18 Prozent im Ersatzgeschäft für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.
Vergleichbares Ergebnis für 2006 angestrebt
Edouard Michelin kündigte an, das Unternehmen werde seinen Wachstumskurs im laufenden Jahr in allen Bereichen des Reifenmarktes beschleunigen. Das Unternehmen strebt ein höheres operatives Ergebnis und eine unverändert hohe operative Marge an. Michelin erwartet erneut höhere Rohstoffkosten, die über Preisanhebungen für die Produkte ausgeglichen werden sollen.
100 Jahre in Bewegung
Michelin in Deutschland feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Der Weltkonzern ist in der Bundesrepublik mit fünf Produktionsstandorten und der Vertriebszentrale präsent. Einschließlich der Tochtergesellschaften und Beteiligungen beschäftigt Michelin bundesweit mehr als 8.900 Mitarbeiter und ist mit einer Jahresproduktion von knapp 17 Millionen Einheiten einer der größten Reifenhersteller Deutschlands.