Routine im Cockpit des 911 GT3 Cup und kontinuierliche Top-Leistungen über alle zwölf Läufe waren auch 2003 die Voraussetzungen für den Erfolg im
Porsche-Michelin-Supercup, der seit 1993 im Rahmen des Formel 1-Grand Prix ausgefahren wird. Ab dem fünften Rennen beim Großen Preis von Europa beherrschten drei Fahrer den Kampf um die Spitze: Wolf Henzler (Nürtingen), Frank Stippler (Bad Münstereifel) und Pierre Kaffer (Burgbrohl).
Nach zwölf Läufen hieß der Gesamtsieger Frank Stippler. Fünfmal holte der 28jährige im Porsche des Teams-Farnbacher/Porsche-Zentrum-München die Höchstpunktzahl: in Österreich, England, Deutschland und Ungarn sowie auf dem Nürburgring. Stippler ist nicht nur der Rekordsieger 2003. Auch seine Ausbeute von fünf Trainingsbestzeiten bleibt unerreicht. Zweimal allerdings hatte der Student Pech: ein Unfall in Imola (Italien) beendete sein Rennen vorzeitig. In Monaco wurde er das Opfer der Fahrweise eines Gastpiloten, der ihn um ein gutes Resultat brachte.
Stippler kam erst am 3. Dezember, also Wochen nach Saisonende, am Grünen Tisch zum Gesamtsieg. Das internationale Berufungsgericht der FIA bestätigte die Entscheidung der Sportkommissare in Indianapolis, Frank Stippler von der Wertung des ersten Rennens in Indianapolis auszuschließen und revidierte somit die Entscheidung des nationalen Berufungsgerichts der USA. Das Gericht bestätigte zudem den Ausschluss von Stipplers härtestem Konkurrenten Wolf Henzler (Team Kadach) beim Rennen in Monza wegen einer technischen Unzulänglichkeit.
Als erster Fahrer gewann Stippler in einem Jahr nicht nur den Porsche-Michelin-Supercup, sondern auch den Carrera Cup Deutschland. Der frischgebackene Doppel-Gesamtsieger: "Bis auf die letzten beiden Supercup-Rennen und die folgenden Komplikationen war es eine Super-Saison. Nicht nur wegen der zwei Titel, sondern vor allem, weil ich fahrerisch nicht allzu viele Fehler gemacht habe. Froh bin ich auch, dass ich im Vergleich mit meinen beiden sehr starken Teamkollegen so gut aussehen konnte."
Wolf Henzler schloss die Saison auf Gesamtrang zwei ab. Mit fünf Podiumsresultaten, darunter die Siege in Monaco, Magny-Cours (Frankreich) und Indianapolis sowie äußerst kämpferischen Rennen empfahl sich der 28jährige Diplom-Kaufmann für höhere Aufgaben im Motorsport.
Stipplers Teamkollege Pierre Kaffer gewann die ersten beiden Rennen in Imola und Barcelona. Der 26jährige Profi gehörte nach seinen Siegen in Imola (Italien) und Barcelona (Spanien) sowie vier weiteren Podiums-Resultaten zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg, schloss das Jahr aber nach einem Unfall und einer Disqualifikation in Indianapolis als Dritter der Fahrerwertung ab.
Patrick Huisman (Niederlande) kehrte nach zwei Jahren in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) zum Supercup zurück. Der Gesamtsieger der Jahre 1997 bis 2000 hatte nichts verlernt, wie sechs Podiumsresultate – darunter ein Sieg in den USA – zeigen. Huismans 911 des Teams-Porsche-Zentrum-Rhein-Oberberg-Jürgen-Alzen-Motorsport wurde zum Saisonbeginn von technischen Problemen eingebremst, was eine bessere Platzierung als Rang vier verhinderte.
Hinter dem Niederländer beendete Walter Lechner jr. (Österreich) die Saison auf Platz fünf als bester Neu-Einsteiger. Mit 22 Jahren einer der Jüngsten im Starterfeld, verfügt Lechner als Sieger verschiedener Nachwuchs-Formeln bereits über viel Rennerfahrung – und mit dem Team seines Vater Walter Lechner sr. über eine erfahrene Mannschaft.
Porsche-Michelin-Supercup
Fahrerwertung
- Frank Stippler (Bad Münstereifel), 172 Punkte
- Wolf Henzler (Nürtingen), 156 Punkte
- Pierre Kaffer (Burgbrohl), 154 Punkte
- Patrick Huisman (Niederlande), 138 Punkte
- Walter Lechner jr. (Österreich), 119 Punkte
- Alessandro Zampedri (Italien), 99 Punkte
- Andrej Studenic (Slowakei), 80 Punkte
- Klaus Graf (Dornhan), 73 Punkte
- Sebastiaan Bleekemolen (Niederlande), 70 Punkte
- Michael Bleekemolen (Niederlande), 68 Punkte
Teamwertung
- Infineon-Team-Farnbacher-PZM, 349 Punkte
- DeWalt-Racing-PZRO-JAM, 237 Punkte
- Aqua-Nova-Racing-Team-Kadach, 229 Punkte