Einer von drei werksunterstützten ¦koda Fabia WRC kam durch und belegte im Ziel der Schweden-Rallye Platz 13: Die tschechische Besatzung Jan Kopecký/ Filip Schovánek kämpfte sich bei ihrem Debüt in Skandinavien durch Schnee und Eis über 19 Wertungsprüfungen bis ins Ziel.
Weniger glücklich lief es für das Team Red Bull ¦koda: Der eigens für diese Rallye verpflichtete Schwede Mattias Ekström, DTM-Star und Ex-Champion in Audi-Diensten, behauptete sich über drei Viertel der Rallye auf einem ausgezeichneten fünften Platz, ehe ihm auf der letzten Etappe der Fabia WRC außer Kontrolle geriet und Ekström/Bergman im Abseits landeten. Auch der österreichische Nachwuchsfahrer Andreas Aigner sah bei seinem ersten Start in Schweden das Ziel nicht: Nach einer kontrollierten Vorstellung auf dem verschneiten Geläuf fiel er durch einen kurzen Ausritt aus den Top 15 heraus und lag auf der letzten Etappe auf dem 22. Rang, ehe ihn ein Zündkerzendefekt einbremste.
Die Teamchefs Armin Schwarz und Raimund Baumschlager beschlossen daraufhin, den Fabia WRC von Aigner/Gottschalk zurückzuziehen, um einem Motorschaden vorzubeugen. Für das Czech Rallyteam ¦koda Kopecký war die Schweden-Premiere mit den typischen Problemen der Debütanten verbunden. Die richtige Einschätzung der Reifen und der in Schweden erlaubten Spikes erwies sich als Roulettespiel. Mal waren die gewählten Metallstifte zu lang, mal zu kurz für die wechselnden Bedingungen aus hartem und weichem Schnee und häufig blankem Eis auf den Waldwegen mit teilweise sehr schnellen Kurven. Und manchmal erhitzten sich auf den langen Wertungsprüfungen die Laufflächen selbst bei Außentemperaturen von minus 22 Grad so, dass die Spikes ausfielen.
"Unsere Schnee-Tests zuvor in Tschechien haben uns nichts gebracht", sagte Teamchef Josef Kopecký. "Die Bedingungen hier sind einfach anders, das kann man nur hier bei Vortests herausfinden. Immerhin hat Jan hier das Beste aus seinem Schweden-Debüt gemacht und das Auto heil ins Ziel gebracht." "Das waren wertvolle Kilometer für uns, die Erfahrung war sehr wichtig", sagte Jan Kopecký im Ziel in Karlstad. "Überdies war es toll, so viele Fahnen schwenkende ¦koda Fans hier zu sehen. Jetzt freue ich mich auf die Rallye Catalunya in Spanien, bei der ich im Vorjahr bei meiner ersten Teilnahme einen WM-Punkt erreichte."
Auch das Red Bull ¦koda Team beschränkt sich auf die europäischen WM-Veranstaltungen und wird die kommende Mexiko-Rallye auslassen, um im Spanien vom 23. bis 26. März wieder ins Geschehen einzugreifen. Ein ziemlich enttäuschter Mattias Ekström, bei dem ab sofort wieder die Saisonvorbreitung auf die DTM Priorität genießt, musste seinen zahllosen Fans am Serviceplatz seinen Ausritt erklären: "Nach etwa vier Kilometern auf der 14. Prüfung brach plötzlich das Heck aus, ich touchierte eine Schneewand und beschädigte das Vorderteil des Fabia WRC mit dem Kühler so, dass ich nicht mehr weiterfahren konnte. Schade, bis dahin waren wir auf einem guten Kurs, für Fahrer- und Markenwertung zu punkten."
Die Teambesitzer Armin Schwarz und Raimund Baumschlager konnten trotz der Enttäuschung eine positive Bilanz der Expedition in die Kälte ziehen: "Mattias hat nach zwei erfolgreichen Rallyetagen mit dem fünften Zwischenrang gezeigt, was der Fabia kann. Der Wagen hat viel Potential und wird uns noch viel Freude bereiten. Echt leid tut es uns für Andreas Aigner. Er ist bei schwierigen Verhältnissen eine gute Rallye gefahren. Vier Prüfungen vor dem Ende aufhören zu müssen, ist speziell für einen jungen Fahrer sehr enttäuschend. Gefreut hat uns als Team die positive Aufnahme bei den schwedischen Fans, die nicht nur wegen Mattias Ekström zu uns gehalten haben."