Nach Angaben der US-Weltraumbehörde NASA war 2005 weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung vor mehr als hundert Jahren. Die NASA-Forscher machen wie die meisten Klimawissenschaftler die starke Zunahme der Treibhausgas-Emissionen für den Temperaturanstieg verantwortlich. Angesichts der ökologischen und ökonomischen Folgen der weltweiten Erwärmung
Fordert der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) wirksame Maßnahmen, um den Kohlendioxidausstoß des Verkehrs zu reduzieren.
Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: "Bei aller Winterkälte, die uns im Moment in Deutschland frieren lässt, dürfen wir nicht vergessen, dass die globale Temperatur seit Jahrzehnten steigt. Das hat zur Folge, dass extreme Unwetter weltweit zunehmen und das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen gerät. Deshalb müssen wir den Klimaschutz in allen Bereichen forcieren, auch in der Verkehrspolitik."
Um den Energieverbrauch und damit den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehrssektor spürbar zu reduzieren, sei mehr Energieeffizienz oberstes Gebot. Im Automobilbereich hätten freiwillige Selbstverpflichtungen der Autoindustrie die notwendige Energieeinsparung nicht bewirkt. Daher Fordert der VCD die Einführung eines verbindlichen CO2-Grenzwertes für Pkw. Wie im Bereich der Schadstoffe gebe es damit klare Vorgaben für die Hersteller, die dann endlich in den Wettbewerb um möglichst sparsame Fahrzeuge eintreten könnten.
Gleichzeitig müsse flächendeckend ein gutes Angebot im öffentlichen Personenverkehr und eine bessere Auslastung von Bus und Bahn realisiert werden. "Kürzungen der staatlichen Mittel in Milliardenhöhe, wie sie die neue Bundesregierung in diesem Bereich vorsieht, sind völlig unverantwortlich", kritisiert Gehrmann. Vielmehr gelte es, dafür zu sorgen, dass die Gelder gezielter und effizienter für öffentlichen Verkehr eingesetzt würden.
Besonders problematisch seien die hohen Zuwachsraten im Flugverkehr. Schon heute trage er mit mindestens vier Prozent zur globalen Erwärmung bei. Einige Klimaforscher veranschlagten seinen Anteil sogar auf bis zu zwölf Prozent. Daher Fordert der VCD, jegliche Steuervergünstigungen und Subventionen zu streichen. Allen voran müsse die Befreiung des Kerosins von der Mineralöl- und Ökosteuer beendet und die Mehrwertsteuer endlich auch auf internationale Flüge erhoben werden.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Der motorisierte Verkehr verursacht in Deutschland rund ein Fünftel der Treibhausgasemissionen. Hier steckt erhebliches Einsparpotenzial, wie ein ungeheuerliches Beispiel aus dem Autoverkehr zeigt: Der sparsamste Golf verbraucht fünf Liter Diesel. Das entspricht 135 Gramm CO2 pro Kilometer. Der spritschluckendste frisst 10,7 Liter Super, was 257 Gramm CO2-Ausstoß und damit fast das Doppelte an Klimagasen bedeutet! Es ist höchste Zeit, die Sparmöglichkeiten zu mobilisieren und mit einer konzertierten Aktion den Klimaschutz im Verkehr voranzubringen."