Er siegte schon mit
Renault, doch die erste Ausfahrt im R23B Formel 1-Boliden war für José-Maria Lopez extrem beeindruckend.
Renaultf1.de schilderte der argentinische Formel
Renault V6-Eurocup-Sieger seine Eindrücke beim Debüt in Barcelona.
José-Maria, wie lief der erste Test im Renault R23?
José-Maria Lopez:
Die ersten Runden waren ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde – extrem intensiv und natürlich ein wichtiger Schritt in meiner Karriere. Allerdings kommt es weniger darauf an, wie ich mein Debüt beurteile, als vielmehr darauf, dass ich die Erwartungen der Ingenieure erfüllen konnte.
Was ging Dir durch den Kopf, als Du erstmals im Formel 1-Auto auf die Strecke gefahren bist?
JML:
Eine ganze Reihe von Dingen. Zunächst erfüllte mich ein großes Glücksgefühl, denn in diesem Moment wurde ein Traum wahr. Es war umso emotionaler, da mein Vater und mein Bruder diesen Moment an der Strecke miterlebten. Aus professioneller Sicht lief es fantastisch. Das Team unternahm alles, um mir die Aufgabe zu erleichtern, und die Strecke bei Barcelona ist grandios. Während meines Tests versuchte ich, ruhig und konzentriert zu bleiben. Mit über 800 PS im Rücken erlaubst du dir besser keine Dummheiten. Diese Power und die brachiale Verzögerung waren unglaublich.
Hattest Du physisch keine Probleme?
JML:
Absolut nicht – obwohl die ersten Bremsmanöver meine Nackenmuskeln ziemlich überrascht haben. Als wir nach einigen Installationsrunden meine optimale Sitzposition gefunden hatten, lief es perfekt. Schade nur, dass ich gestern nicht mehr mit frischen Reifen auf Zeitenjagd gehen konnte. Ich befand mich auf meiner mit Abstand schnellsten Runde, als der Motor streikte.
Der Regen heute hat auch nicht gerade geholfen...
JML:
Ja, die Bedingungen waren schwierig. Aber bei Tests auf nasser Strecke können sich die Ingenieure auch ein Bild darüber machen, wie ich damit zurechtkomme. In den Serien, in denen ich bisher gefahren bin, hatte ich niemals Probleme bei Regen, und im Formel 1-Auto fühlst Du Dich schon sehr sicher: Die Reifen, die Bremsen und die stabile Konstruktion sind eine Klasse für sich.
Trotzdem waren die Techniker und Du nicht glücklich über den Regen.
JML:
Klar, solche Bedingungen erschweren die Arbeit immer. Wir probierten die eine oder andere Set-up-Variante, doch dann begann es richtig zu schütten. Insgesamt glaube ich, dass ich respektable Rundenzeiten abgeliefert, mit 1.32,751 Minuten eine ordentliche Bestzeit markiert und mir keine Fehler erlaubt habe.
Wie geht es bei Dir in Zukunft weiter?
JML:
Das werde ich nach einem weiteren Test mit Minardi in Vallelunga und einem Gespräch mit den RDD-Verantwortlichen (Renault Drivers Development Programme; die Red.) genauer wissen. Auf jeden Fall möchte ich dem Renault F1-Team danken, dass sie mir diese fantastische Möglichkeit eröffnet und mich so herzlich aufnahmen haben.