Volkswagen verbesserte sich 3 Etappen vor der Zielankunft der zunehmend spannenden Rallye Dakar auf den 2. Gesamtrang.
Nur noch 20 Minuten trennen Werkspilot Giniel de Villiers und Beifahrerin Tina Thörner im Race Touareg vom neuen Spitzenreiter Luc Alphand (Mitsubishi). Auf der 872 Kilometer langen zwölften Etappe kam de Villiers als Dritter ins Ziel, während der bisher führende Stephane Peterhansel (Mitsubishi) einen Baum traf und die Führung an Alphand verlor. Peterhansel ist hinter Teamkollege Nani Roma nur noch Vierter, nur acht Minuten trennen ihm vom Fünftplatzierten Mark Miller in einem weiteren Volkswagen Race Touareg. Die Tagesetappe von Bamako in Mali nach Labé in Guinea markiert den ersten Teil der so genannten Marathon-Etappe, auf der lediglich die in Wertung fahrenden Race Trucks den abendlichen Service an den Einsatzautos verrichten dürfen – neben den Fahrern und Beifahrern, die heute selbst mitarbeiten müssen.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Was für ein Tag! Giniel de Villiers ist nun Zweiter – klasse. Gestern traf das Schicksal Jutta, heute Mitsubishi und Peterhansel – es ist eine lange, extrem harte Rallye. Und es liegen immer noch mehr 1300 Kilometer vor uns. Unsere Fahrer haben heute auf der Marathon-Etappe ihr Material geschont und sind sehr gut gefahren."
#301 – Bruno Saby (F), 4. Platz Tages- / 8. Platz Gesamt-Wertung
"Wir sind die ganze Zeit hinter Giniel gefahren, um ihm im Notfall helfen zu können. Erst als wir 100 Kilometer vor dem Ziel einen Reifenschaden wechseln mussten, haben wir ihn verloren. Die Strecke war heute sehr staubig, kurvenreich und eng."
#305 – Giniel de Villiers (RSA), 3. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
"Nun sind wir Zweite – eine schöne Sache nach einer Prüfung, auf der es sehr leicht war, Fehler zu machen. Das Roadbook war sehr ungenau und wir waren nach dem gestrigen Tagessieg das erste Auto auf der Strecke, aber alles ist für uns sehr gut gelaufen."
#307 – Carlos Sainz (E), 9. Platz Tages- / 11. Platz Gesamt-Wertung
"60 Kilometer nach dem Start liefen wir auf Luc Alphand auf. In seinem Staub trafen wir einen Felsbrocken. Dabei haben wir uns nicht nur einen Reifen beschädigt, sondern mussten auch noch eine Bremsleitung abklemmen. Später folgten zwei weitere Reifenschäden."
#309 – Mark Miller (USA), 5. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
"Nach nur 45 Kilometern liefen wir auf einen Pro-Truck auf, der dann vor uns bei einer der rund 20 Wasserdurchfahrten in einem Schlammloch stecken blieb. Wir mussten ihn herausschieben, da er die Strecke blockierte. Heute mussten wir zudem zwei Reifen wechseln. Ein sehr schwieriger und unrhythmischer Tag."
Aus dem Volkswagen Biwak
- Marathon-Etappe: Nach der zwölften Etappe der Rallye Dakar ist kein regulärer Service erlaubt. Im Etappenziel in der guineischen Stadt Labé dürfen die Volkswagen Werksfahrer so wie alle Teilnehmer nur die Hilfe des Race Trucks in Anspruch nehmen. Nach einem Unfall auf der elften Etappe ist der Race Truck mit den Fahrern Klaus Leihener/Thomas Baumann/Thorsten Goldberg zur Marathon-Etappe wieder einsatzbereit. Der robuste MAN hatte lediglich kosmetische Schäden davon getragen und erreichte das Biwak in Bamako am späten Mittwochabend. Auf der Marathon-Etappe transportiert außerdem der Race Truck des Privatfahrers Stéphane Henrard Reifen für das Volkswagen Werksteam.
- Auf dem Weg nach Dakar: Jutta Kleinschmidt und Fabrizia Pons sind bereits auf dem Weg nach Dakar. Das Damen-Duo, das auf der elften Etappe nach einem Aufprall auf einen Baumstumpf mit beschädigtem Radaufhängung ausfiel, ließ den Race Touareg 2 von einer Service-Mannschaft provisorisch reparieren. Am 11. Januar fuhr das deutsch-italienische Team nach Kayes und nahm nach einer Übernachtung die direkte Fahrt nach Dakar auf. Beide bleiben in Dakar und werden am Samstag das Team in der Hauptstadt Senegals empfangen.
- Debüt im Race Touareg: Stéphane Henrard liegt bei seinem Debüt im privat eingesetzten Volkswagen Race Touareg nach der zwölften Etappe auf dem zwölften Rang. "Ich bin vom Race Touareg begeistert", so der Belgier, Gesamtsieger der Pharaonen-Rallye 2005 mit Volkswagen TDI-Technologie. "Der Motor der Touareg ist einfach ein Traum, er hat immer Leistung. Wenn man sieht, welche starken Teams vor uns sind, können wir mit unserer Platzierung nur zufrieden sein." Zweimal kam Henrard bereits den Volkswagen Werkspiloten zu Hilfe: Er gab Bruno Saby nach einem Leck an der Treibstoffzufuhr Diesel und schleppte dessen Auto ab. Als der Spanier Carlos Sainz mit überhitztem Motor nach der neunten Etappe parkte, zog er seinen Race Touareg auf der Verbindungsetappe ins Tagesziel.
Stand nach Etappe 12, Bamako (ML) – Labé (GN); 368/872 km WP 12/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 12, Gesamtzeit
- 1. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 4:22.46 Std. (1.) 46:25.52 Std.
- 2. Giniel de Villiers/Tina Thörner (RSA/S), Volkswagen Race Touareg 2; 4:26.07 Std. (3.) + 20.31 Min.
- 3. Nani Roma/Henri Magne (E/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 4:30.50 Std. (6.) + 1:20.46 Std.
- 4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 7:39.00 Std. (60.) + 2:51.05 Std.
- 5. Mark Miller/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race Touareg 2; 4:29.42 Std. (5.) + 2:59.53 Std.
- 6. Jean-L. Schlesser/François Borsotto (F/F), Schlesser-Ford; 4:34.54 Std. (10.) + 3:44.53 Std.
- 7. Carlos Sousa/Jean-Marie Lurquin (P/B), Nissan Pick-up; 4:47.44 Std. (11.) + 5:05.06 Std.
- 8. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race Touareg 2; 4:27.18 Std. (4.) + 7:59.28 Std.
- 9. Guerlain Chicherit/Matthieu Baumel (F/F), BMW X3; 4:23.42 Std. (2.) + 8:05.10 Std.
- 10. Thierry Magnaldi/Arnaud Debron (F/F), Schlesser-Ford; 4:31.17 Std. (8.) + 8:12.25 Std.
- 11. Carlos Sainz/Andreas Schulz (E/D), Volkswagen Race Touareg 2; 4:33.34 Std. (9.) + 9:47.03 Std.