Mit einem Doppelsieg für
Volkswagen durch Giniel de Villiers und Bruno Saby endete die elfte Etappe der Rallye Dakar von Kayes nach Bamako.
Nachdem Carlos Sainz tags zuvor zum vierten Mal im Race Touareg 2 eine Prüfung gewonnen hatte, sorgte Teamkollege Giniel de Villiers bereits für den fünften Etappensieg der Wolfsburger. In der Gesamtwertung verkürzte der drittplatzierte Südafrikaner den Rückstand auf Spitzenreiter Stephane Peterhansel (Mitsubishi) um 21 Minuten auf 42 Minuten. Neuer Fünfter ist Mark Miller, nachdem Teamkollegin Jutta Kleinschmidt ausgeschieden ist, weil sie bei einem Unfall die Radaufhängung irreparabel beschädigte.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Der Doppelsieg von Giniel de Villiers und Bruno Saby freut uns natürlich sehr. Immerhin war es schon unser fünfter Sieg auf der elften Etappe. Umso bedauerlicher ist es, dass Jutta ausgeschieden ist. Sie hat nach dem Unfall sofort gesehen, dass der Schaden an der Radaufhängung zu groß war und hat ihre Teamkollegen, die ihr alle helfen wollten, weiter gewinkt, ebenso unseren Race Truck. Schade, dass dann auch der Race Truck einen Unfall hatte. Alle Insassen dieser beiden Fahrzeuge sind unverletzt geblieben."
#301 – Bruno Saby (F), 2. Platz Tages- / 8. Platz Gesamt-Wertung
"Ich bin zufrieden mit der zweitbesten Etappenzeit und damit, dass wir zwei Positionen gewonnen haben. Der Tag war extrem schwierig: Viele Steine, Löcher und jede Menge Staub. Dazu eine schwere Navigation, aber Michel hat wieder einmal perfekt gearbeitet."
#303 – Jutta Kleinschmidt (D), Ausfall
"In einem Loch verriss es mir die Lenkung und wir prallten gegen einen Baumstumpf. Dabei wurde die Radaufhängung irreparabel beschädigt. Ich habe über 50.000 Rallye-Kilometer mit Volkswagen hinter mir und kam immer ins Ziel – diese Serie ist nun vorbei."
#305 – Giniel de Villiers (RSA), 1. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
"Mein erster Etappensieg mit Volkswagen ist toll! Auch im Vorjahr habe ich schon die Bamako-Prüfung gewonnen. Ein großes Lob an Tina, die exzellent navigiert hat. Nach 50 Kilometern habe ich an einem Baum den Auspuff verbogen."
#307 – Carlos Sainz (E), 4. Platz Tages- / 11. Platz Gesamt-Wertung
"Meine Etappe verlief relativ flüssig, bis ich 80 Kilometer vor dem Ziel mit dem Heck einen Busch traf, unter dem ein Baumstamm verborgen war. Danach fuhren wir mit einem schlenkernden Hinterrad ins Ziel und wurden trotzdem Vierte."
#309 – Mark Miller (USA), 9. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
"Unsere Aufgabe war es heute, Giniel und Tina zu unterstützen. Deshalb haben wir direkt nach dem Start acht Minuten auf sie gewartet. Es ist selbstverständlich, dass wir das Team unterstützen. Unser Race Touareg war heute perfekt, Dirk hat perfekt navigiert."
Drei Fragen an Team-Manager Peter Utoft
Was hat sich seit der "Dakar" 2005 in der Mannschaft verändert?
"Das Team ist von 62 auf 78 Personen angewachsen. Statt vier Volkswagen Race Touareg haben wir fünf Rallyefahrzeuge im Einsatz. Das Wichtigste war, dass wir auf Grund unserer Erfahrungen die Abläufe verbessert haben. Die Einsatzpläne sind in diesem Jahr detaillierter, sie wurden weitgehend schon vor der Rallye aufgestellt, so dass während der Veranstaltung nur Anpassungen an aktuelle Geschehnisse nötig sind."
Worin besteht die HerausForderung der Rallye Dakar aus organisatorischer Sicht?
"Unsere Planung muss sicherstellen, dass jedes Teammitglied zur optimalen Zeit am richtigen Einsatzort ist. Wir müssen dazu 78 Mitarbeiter auf 27 Fahrzeugen koordinieren und gleichzeitig wissen, wo sich jedes Teammitglied auf den manchmal mehr als 700 Kilometer langen Service-Routen befindet."
Wie lautet Ihre Zwischenbilanz zu Beginn des letzten Drittels der Rallye?
"Obwohl das Team größer ist, so ist es doch sehr gut zusammengewachsen, die Abläufe sind routiniert und ruhig. Alle Teammitglieder müssen unter härtesten Bedingungen eng zusammenarbeiten. In solchen Situationen können erfahrungsgemäß durchaus Spannungen entstehen. Doch es ist uns gelungen, die Mannschaft von vorneherein zusammenzuschweißen. Die Stimmung im Volkswagen Biwak ist unverändert sehr gut."
Stand nach Etappe 11, Kayes (ML) – Bamako (ML); 231/705 km WP 11/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 11 Gesamtzeit
- 1. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 3:27.59 Std. (11.) 41:37.57 Std.
- 2. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 3:13.04 Std. (3.) + 25.09 Min.
- 3. Giniel de Villiers/Tina Thörner (RSA/S), Volkswagen Race Touareg 2; 3:07.01 Std. (1.) + 42.19 Min.
- 4. Nani Roma/Henri Magne (E/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 3:30.26 Std. (13.) + 1:37.51 Std.
- 5. Mark Miller/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race Touareg 2; 3:25.03 Std. (9.) + 3:18.06 Std.
- 6. Jean-L. Schlesser/François Borsotto (F/F), Schlesser-Ford; 3:25.27 Std. (10.) + 3:57.54 Std.
- 7. Carlos Sousa/Jean-Marie Lurquin (P/B), Nissan Pick-up; 3:18.20 Std. (6.) + 5:05.17 Std.
- 8. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race Touareg 2; 3:12.34 Std. (2.) + 8:20.05 Std.
- 9. Thierry Magnaldi/Arnaud Debron (F/F), Schlesser-Ford; 3:41.52 Std. (19.) + 8:29.03 Std.
- 10. Guerlain Chicherit/Matthieu Baumel (F/F), BMW X3; 3:16.50 Std. (5.) + 8:29.23 Std.
- 11. Carlos Sainz/Andreas Schulz (E/D), Volkswagen Race Touareg 2; 3:15.34 Std. (4.) + 10:01.24 Std.