Volkswagen behält in einem zunehmend spannenden Kampf um die Spitze der Rallye Dakar weiterhin die Oberhand: Debütant Carlos Sainz führt die Rallye auch nach der fünften von 15 Etappen an, auf der sich die Abstände in der Spitzengruppe deutlich verringerten.
Neue Zweite nach der 819 Kilometer langen Etappe von Ouarzazate nach Tan Tan in Marokko (350 Kilometer in Wertung) ist seine Teamkollegin Jutta Kleinschmidt in einem weiteren Race Touareg 2, die sich um einen Platz verbesserte. Mark Miller gelang mit der zweitbesten Zeit hinter Tagessieger Stéphane Peterhansel ein Sprung von Platz acht auf die vierte Position der Gesamtwertung. Giniel de Villiers als Fünfter und Bruno Saby dahinter komplettieren das Volkswagen Quintett unter den ersten Sechs, die innerhalb von nur 2.41 Minuten liegen.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Der Schlagabtausch an der Spitze ist unglaublich. Ich wüsste nicht, dass es bei der Rallye Dakar schon einmal so eng zuging. Die ersten Acht liegen innerhalb von nur vier Minuten. Bei uns läuft es unverändert optimal, auch wenn Mitsubishi heute etwas stärker war."
#301 – Bruno Saby (F), 8. Platz Tages- / 6. Platz Gesamt-Wertung
"Nach 128 Kilometern bin ich durch ein sehr tiefes Loch gefahren. Der Race Touareg 2 ist unglaublich stabil, doch mein Rücken schmerzte so sehr, dass ich einmal sogar kurz anhalten musste und danach nicht mehr so schnell wie am Anfang fahren konnte."
#303 – Jutta Kleinschmidt (D), 7. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
"Zweiter Gesamtrang – so kann es gerne weitergehen. Es ist super spannend, am Donnerstag kann jeder der ersten Acht die Führung übernehmen. Heute bin ich nach 130 Kilometern auf Bruno aufgelaufen und folgte ihm dann. Alles lief perfekt."
#305 – Giniel de Villiers (RSA), 6. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
"Wir haben in der Gesamtwertung keinen Platz verloren, aber auch keinen gewonnen. Auf den letzten 120 Kilometern hatte ich hinten links einen schleichenden Plattfuß. Wir haben ihn allerdings nicht gewechselt. So folgten wir Luc Alphand und Carlos Sainz ins Ziel."
#307 – Carlos Sainz (E), 9. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
"Nachdem wir einen geplatzten Reifen hinten rechts gewechselt hatten, kamen wir hinter Luc Alphand ins Ziel, haben aber Platz eins gehalten. In den nächsten Tagen erwarte ich den schwierigsten Teil der Rallye in Mauretanien, wo ich noch nie gefahren bin."
#309 – Mark Miller (USA), 2. Platz Tages- / 4. Platz Gesamt-Wertung
"Ich halte mich konsequent an meine Taktik und fahre nur rund 90 Prozent. Heute hat alles gepasst und das Roadbook war sehr präzise. Über Platz zwei im Tagesergebnis und Rang vier in der Gesamtwertung freuen mein Copilot Dirk von Zitzewitz und ich uns sehr."
Drei Fragen an Donatus Wichelhaus, Leiter Motor-Entwicklung
Welche Eigenschaften braucht ein erfolgreicher Motor für den Marathon-Rallyesport?
"Er braucht eine gute Fahrbarkeit über ein breites Drehzahlband, ein gutes Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen, ein hohes Drehmoment und zugleich optimale Zuverlässigkeit bei hoher Leistung. Genau das hat unser Diesel-Rennmotor, den wir vor allem durch die zweistufige Turboaufladung erheblich verbessert haben."
Wie beurteilen Sie die ersten Etappen der Rallye Dakar?
"Was unsere Fünfzylinder-TDI-Diesel-Motoren betrifft, so sind wir bisher sehr zufrieden. Wir haben in der Vorbereitung auf diese Rallye aus dem bestehenden Konzept ein sehr gutes Paket geschnürt. Doch die HerausForderung besteht in der Zuverlässigkeit über eine Distanz von 15 langen und harten Tagesetappen – da liegt also noch Einiges vor uns."
Sie wussten nach einem Bandscheibenvorfall lange nicht, ob Sie die Rallye persönlich begleiten können. Wie geht es Ihnen jetzt?
"Mein Zustand ist stabil. Ich hoffe, dass ich die Rallye bis Dakar begleiten kann. Wir haben umorganisiert: Statt des Serviceautos benutze ich jetzt das Teammanager-Flugzeug des Rallye-Veranstalters ASO. Das hilft mir sehr."
Stand nach Etappe 5, Ouarzazate (MA) – Tan Tan (MA); 350/819 km WP 5/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 5, Gesamtzeit
- 1. Carlos Sainz/Andreas Schulz (E/D), Volkswagen Race Touareg 2; 3:43.39 Std. (9.) 13:04.57 Std.
- 2. Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (D/I), Volkswagen Race Touareg 2; 3:39.58 Std. (7.) + 1.28 Min.
- 3. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 3:39.07 Std. (5.) + 2.07 Min.
- 4. Mark Miller/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race Touareg 2; 3:35.52 Std. (2.) + 2.16 Min.
- 5. Giniel de Villiers/Tina Thörner (RSA/S), Volkswagen Race Touareg 2; 3:39.07 Std. (5.) + 2.21 Min.
- 6. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race Touareg 2; 3:41.29 Std. (8.) + 2.41 Min.
- 7. Nani Roma/Henri Magne (E/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 3:37.00 Std. (3.) + 3.45 Min.
- 8. Jean-L. Schlesser/François Borsotto (F/F), Schlesser-Ford; 3:38.51 Std. (4.) + 4.14 Min.
- 9. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution; 3:34.40 Std. (1.) + 9.25 Min.
- 10. Thierry Magnaldi/Arnaud Debron (F/F), Schlesser-Ford; 3:44.32 Std. (10.) + 14.17 Min.