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Volkswagen AG ist als erster Automobilkonzern dem Kompetenzzentrum CFK-Valley Stade beigetreten. Damit haben sich in Stade 42 renommierte Unternehmen und Forschungsinstitute aus Europa und den USA zusammengeschlossen um Kohlenstofffaser verstärkte Kunststoffe (CFK) zu entwickeln und in den Markt einzuführen. Wirtschafts
MINIster Walter Hirche begrüßte diesen Schritt. "Niedersachsens Innovationen sind wegweisend für die Luftfahrtindustrie. Dieses Potential muss auch für den Automobilbau erschlossen werden", sagte Hirche. "Wissen, und die Fähigkeit neue Ideen umzusetzen, sind die Standortfaktoren der Zukunft. Hier ist Niedersachsen im internationalen Wettbewerb gut positioniert."
Volkswagen will die Erfahrungen aus anderen Branchen für die Möglichkeit der Massenfertigung nutzen. Die neuen Hochleistungswerkstoffe bieten sogar im Vergleich zu AluMINIum eine Gewichtsersparnis von 30%.
In der Luftfahrtindustrie ist der Einsatz der neuen superleichten und besonders widerstandsfähigen Materialien nicht mehr wegzudenken. Im Alltagsleben werden diese Werkstoffe bereits auch bei speziellen Mountainbikes eingesetzt. Interessant ist das Material in allen Bereichen, wo weniger Gewicht zu weniger Energieverbrauch führt. In der Formel 1 sind hat sich der Einsatz bereits bewährt. Für den breiten Einsatz in der Automobilindustrie fehlten aber bisher automatisierte Fertigungsverfahren und - prozesse um in Serie gehen zu können. Genau diese Technologien werden im CFK-Valley Stade zum Beispiel für die Herstellung von CFK-Fensterrahmen für den Flugzeugbau (20.000 Stück/Jahr) entwickelt.
Mit Volkswagen wird der erste Automobilkonzern dieses Know-How erschließen, um die eigenen Forschungsvorhaben zu unterstützen. Mit Volkswagen arbeiten inzwischen 42 renommierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Kompetenznetz CFK-Valley Stade zusammen. Das geballte Expertenwissen soll dazu führen, dass Branchen übergreifend Wissen ausgetauscht wird. Das Rad braucht schließlich nicht zweimal erfunden zu werden. Diese Innovationskraft im Wettbewerb um Kunden und Marktanteile stärkt die beteiligten Unternehmen und den Standort. Durch das CFK-Valley Stade sind in den letzten drei Jahren bereits rund 350 neuen Arbeitsplätzen mit ausgezeichneter Langzeitperspektive entstanden.
Volkswagen beschäftigt sich im Bereich Forschung und Entwicklung schon seit Jahren intensiv mit der Technik der Kohlenstofffaser-Verbund-Kunststoffe. Das jüngste sichtbare Produkt ist der EcoRacer. Dieser konnte erst kürzlich als Studie auf der Tokyo Motorshow besichtigt werden. Danach hatten internationale Journalisten die Möglichkeit, den EcoRacer, der dank seiner Kohlefaser-Karosserie lediglich 850 Kilogramm auf die Waage bringt, auf einer Rennstrecke bei Pau in Südfrankreich zu testen. Mit dem Beitritt zum CFK-Valley möchte Volkswagen die Chance nutzen, im Verbund mit Kompetenzträgern aus den unterschiedlichsten Bereichen der CFK-Entwicklung und CFK-Anwendung, den Werkstoff für weitere Einsatzmöglichkeiten im Automobilbau wirtschaftlich einsetzbar zu entwickeln.