Beim spannenden Kampf über 16 Weltmeisterschaftsrunden auf vier Kontinenten und in 15 Nationen erwies sich der
Subaru Impreza erneut als Erfolgsgarant. Mit der rund 300 PS starken WRC-Version bewies der Norweger Petter Solberg (31) auf insgesamt knapp 20.000 Wettbewerbskilometern rasante Beständigkeit. Mit drei Saisonsiegen und fünf Podiumsplätzen kürte sich der Weltmeister von 2003 nach 2004 erneut zum Vize-Champion hinter Sébastien Loeb (Citroen), dem derzeitigen Alpha-Mann der Branche.
Petter "Hollywood" Solberg toppte sein Erfolgsdrehbuch damit auf insgesamt 13 WM-Triumphe und arbeitet an der konsequenten Fortsetzung. Mit insgesamt 47 Gesamtsiegen rangiert Subaru hinter Lancia (74), Ford und Peugeot (je 48) bereits als beste japanische Automarke auf dem vierten Platz der Bestenliste.
"Ich habe in diesem Jahr viel Pech gehabt und manchmal auch zu hoch gepokert, aber ich bin trotzdem zufrieden", gesteht Petter Solberg nach dem einen oder anderen Rendezvous mit seinem Schutzengel. Trotzdem diktierte der Wikinger auf den insgesamt 296 Bestzeitprüfungen der Saison (= 5.530 km) häufig genug das galaktisch hohe Tempo. Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 120 km/h auf losem Schotter oder Wimpernschlag-Differenzen von nur Zehntelsekunden zwischen den Mitbewerbern kennzeichneten den High-Speed-Kosmos dieser Rallye-WM.
Zufriedene Mienen auch bei Subaru-Teamchef Lapworth: "Wir sind 2005 einige Male von der Siegerpiste abgerutscht, doch dafür hat sich unser Jungtalent Chris Atkinson bestens entwickelt." WM-Lehrling Atkinson (26) setzte seine ersten Bestzeiten und führte erstmals sogar den WM-Lauf in Australien an. "Noch in der ersten Saisonhälfte 2006 wird Chris erstmals ganz oben auf dem Siegerpodest stehen", vermutet sein Lehrmeister Petter Solberg und untermauert so die Lapworth-Prognose: "Chris Atkinson wird binnen drei Jahren Weltmeister."
Hattrick in der Produktionswagen-Weltmeisterschaft
Ohnehin darf in den Subaru-Reihen ein weiterer Weltmeister begrüßt werden: Der Japaner Toshi Arai errang mit dem seriennahen Impreza WRX STI die Krone in der heiß umkämpften Produktionswagen-Weltmeisterschaft und schaffte damit einen Hattrick für Subaru, denn auch die Titel von 2003 und 2004 gingen auf das Konto des weltgrößten Allrad-PKW-Herstellers. Zwei weitere Impreza-Piloten zementierten den Impreza-Dreifacherfolg von 2005 und verdrängten die agile Mitsubishi-Fraktion so abermals in die Opposition.
Zur Produktionswagen-WM mit seinen acht Wertungsläufen in acht Ländern meldeten sich ursprünglich 21 Teams aus zwölf Nationen an. Doch nur 17 überstanden die zermürbenden Saisonstrapazen und fuhren in die Wertung. Unter die Top Ten konnten sich mit Titelsieger Toshi Arai an der Spitze gleich acht Subaru-Piloten vorarbeiten. Erzrivale Mitsubishi ist hier lediglich mit zwei Lancer-Fahrern vertreten, die nur bei einem der acht Wertungsrunden siegen konnten. Die anderen sieben Einzelsiege gingen voll aufs Konto der Impreza-Piloten Toshi Arai (4), Nasser Al-Attiyah, Aki Teiskonen und Brice Tirabassi (je ein Sieg). Zudem erwies sich Toshi Arai mit 59 Saisonbestzeiten auch als schnellster Mann im Feld - noch deutlich vor seinen Markengefährten Gabriel Pozzo (ARG) und Mark Higgins (GB) sowie dem Mitsubishi-Star Fumio Nutahara (J) mit jeweils 17 Topzeiten.
WM-Finale 2006: Richard-Burns-Memorial
Ein Wermutstropfen trübt allerdings die Subaru-Erfolgsbilanz 2005: Der erst 34-jährige Brite Richard Burns verlor seinen Kampf gegen den Krebs und schlief am 25. November 2005 friedlich im Kreise seiner Familie und Freundin Zoe ein. Mit Subaru startete das Jungtalent Burns 1992 seine Blitzkarriere im internationalen Rallyesport und eroberte bei 104 WM-Starts zehn Gesamtsiege. Im Impreza WRC kürte sich Burns 1999 und 2000 zum Vize-Champion und holte 2001 schließlich den Weltmeistertitel. Nach zwei Interimsjahren bei Peugeot (2002/03) wollte und sollte Richard Burns in 2004 erneut für Subaru starten.
Doch im November 2003 diagnostizierten die Ärzte bei Richard Burns einen bösartigen Hirntumor. Der Kampf gegen den Krebs begann. Chemotherapien und eine Operation ließen Hoffnungen aufkeimen, aber im letzten August beim britischen "Rally Day in Castle Combe" konnte sich ein gezeichneter Richard Burns im neuen Subaru Impreza WRC 2005 nur noch von seinem gewohnten Beifahrer Robert Reid über den Parcours chauffieren lassen - eine bewegende Abschiedsrunde.
"Richard war für viele Jahre die treibende Kraft in unserem Team", unterstreicht Subaru-Teamchef David Lapworth und verweist auf den bedeutenden Anteil von Richard Burns an der Subaru-Erfolgsbilanz in der Rallye-Weltmeisterschaft. Richard Burns selbst sowie seinem Vorgänger Colin McRae (Schottland) und seinem Nachfolger Petter Solberg (Norwegen) verdankt Subaru bislang sechs Weltmeistertitel (Fahrer und Marken).
Doch es gibt immer ein Morgen: Mit Petter Solberg (Norwegen) und Chris Atkinson (Australien) als Stammpiloten giert Subaru der neuen WM-Saison mit 16 spannenden Wertungsrunden entgegen. Saisonauftakt 2006 ist natürlich wieder der Klassiker "Rallye Monte Carlo (19.-22. Januar)" und aus deutscher Sicht gilt die "OMV ADAC Rallye Deutschland (10.-13. August) als Highlight. Derweil signalisieren die Briten, dass das nächstjährige WM-Finale "Wales-Rallye (29.11.-03.12.)" ganz im Zeichen eines "Richard-Burns-Memorial" veranstaltet werden soll.