Sibirische Temperaturen sind Gift für die Autobatterie. Denn jetzt muss der Akku Schwerstarbeit leisten, obwohl er massiv an Energie verliert. Gerade mal 40 Prozent seiner Maximalleistung gibt das mobile Kraftwerk noch ab. Scheinwerfer, Nebelleuchten, Gebläse, Radio und Heckscheiben- oder Sitzheizung zehren außerdem heftig an der Substanz. "Deshalb gilt vor dem Anlassen nach einer eisigen Winternacht: Kupplung treten und alle Stromfresser ausschalten", erklärt Gerd Mylius, Kraftfahrtexperte der TÜV Rheinland Group. "Bei der Weiterfahrt Gebläse oder Klimaanlage auf Sparflamme stellen, damit sich die Batterie vor allem im Stadtverkehr regenerieren kann. Bei widrigen Witterungsverhältnissen jedoch immer das Fahrlicht einschalten."
Starterbatterien gelten in der Regel als wartungsarm, doch schützt ein wenig Aufmerksamkeit vor unliebsamen Überraschungen. Den Flüssigkeitsstand kann jeder Laie leicht überprüfen. Bei transparenten Gehäusen muss das Niveau bis zur Markierung reichen. Ansonsten: Stöpsel aufschrauben und kontrollieren, ob die Bleiplatten vollständig bedeckt sind. Beim Nachfüllen mit destilliertem Wasser Handschuhe anziehen, denn die Batteriesäure ist ätzend. Bei komplett gekapselten Akkus helfen die Servicestationen des TÜV Rheinland weiter. Im Rahmen des Winter-Checks messen die Kfz-Spezialisten Leistung und Kaltstartvermögen des Akkus.
Sauberkeit im Motorraum beugt der Selbstentladung von Autobatterien vor. Denn durch feuchten Schmutz fließen Kriechströme. Sie saugen die Batterie regelrecht aus. Deshalb das Gehäuse mit einem weichen Lappen reinigen. Mögliche Oxidation (weißen Belag) an den Batteriepolen entfernen und anschließend mit einem schützenden Polfett einschmieren. Um einen Kurzschluss beim Lösen der Kabelanschlüsse zu vermeiden, zuerst das Massekabel (endet an der Karosserie), dann das Pluskabel abschrauben.
Vollsynthetische Leichtlauf-Motorenöle helfen der Batterie, den Motor nach einer frostigen Nacht leichter auf Trab zu bringen. Sie bleiben selbst bei niedrigen Temperaturen dünnflüssig, verteilen sich schneller in der Maschine und reduzieren dort die Reibung. Außerdem können sie den Stromverbrauch um fast ein Viertel senken.
Hat die Batterie komplett ihren Geist aufgegeben, hilft die richtige Starthilfe. "Dabei möglichst Überbrückungskabel mit dem GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit verwenden“, rät Gerd Mylius vom TÜV Rheinland.
- Zunächst die Pluspole der Batterien mit dem roten Kabel verbinden – erst beim Spender, dann beim Empfänger.
- Nun das schwarze Kabel am Minuspol des vollen Akkus anklemmen.
- Anschließend das andere Ende an einem blanken Metallteil des anderen Wagens – etwa dem Motorblock – befestigen.
- Jetzt den Motor des Stromspenders starten und etwas Gas geben.
- Danach das Pannenfahrzeug anlassen.
- Zum Schluss die Kabel in umgekehrter Reihenfolge demontieren – erst schwarz, dann rot.