Lkw-Parken auf Tank- und Rastanlagen

Die Pilotanlage für telematisch gesteuertes Lkw-Parken auf der Rastanlage Montabaur an der A3 in Rheinland-Pfalz begrüßt der ADAC als einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf den Autobahnen. Prinzipiell favorisiert der Club den weiteren Ausbau von Parkflächen auf den Tank- und Rastplätzen. Um jedoch der stetigen Zunahme des Schwerverkehrs Rechnung zu tragen und kurzfristig auf den häufig überfüllten Rastanlagen für Abhilfe zu sorgen, sei das Modellprojekt durchaus sinnvoll. Laut ADAC ereigneten sich 2004 wegen Übermüdung von Lkw-Fahrern 294 Unfälle mit Personenschäden. Bei 22 Unfällen kamen Menschen ums Leben.

Mithilfe neuer Magnetfeldsensorik ist man in der Lage, die vorhandenen Parkplätze so intelligent auf ankommende Lkw zu verteilen, dass dadurch die vorhandene Fläche optimal genutzt wird. Auf diese Weise lassen sich in der Regel rund 40 Prozent mehr Lastwagen unterbringen als bisher. Neben der schnelleren Umsetzbarkeit liegt ein weiterer Vorteil gegenüber der baulichen Erweiterung von Parkplätzen in den vergleichsweise geringen Kosten.

Die Informationen über die Belegung der Lkw-Stellplätze an Tank- und Rastanlagen sollen künftig auch der ADAC-Parkinfo zur Verfügung gestellt werden. Im Parkinfo-Service bündelt der Automobilclub derzeit alle Informationen über die Belegung von Parkhäusern in Innenstädten, an Messen, Flughäfen, Fußballstadien und Park-and-ride-Anlagen. Durch eine Anbindung an das System könnten sich die Lkw-Fahrer während der Fahrt darüber informieren, wo es in der Nähe noch freie Stellplätze gibt.

Langwierige Parkplatzsuche gehört für viele Lkw-Fahrer zum Alltag. Nach Informationen des Clubs fehlen in Deutschland rund 9.000 Stellplätze für Lastwagen. Tank- und Rastanlagen sind deswegen nachts oftmals restlos überfüllt. Um nicht die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten zu überschreiten, müssen Fahrer immer wieder ihre Lastwagen auf Pkw-Parkplätzen oder Ein- und Ausfahrten der Raststätten abstellen. Gelegentlich parken die Brummi-Fahrer sogar auf den Standstreifen der Autobahn. Insbesondere auf den Einfahrten zu den Rastanlagen kommt es dadurch zu gefährlichen Situationen.