Vor einer neuen Masche an das Geld der Autofahrer zu kommen, hat jetzt der ADAC gewarnt. Dabei wird im Internet für die Umrüstung von Benzin-Antrieb auf Flüssiggas geworben. Für sensationell günstige 89,90 Euro bekommt man angeblich die komplette Umrüstung. Einzige Auflage: Das Auto muss für Werbezwecke zur Verfügung stehen.
Liest man allerdings das Kleingedruckte in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), sieht die Sache etwas anders aus. Dort geht es zunächst nur um die Aufnahme in eine Kundendatei, für die eine Aufnahmegebühr von 39,90 Euro fällig wird. Danach beginnt eine 12-monatige Vertragslaufzeit, während der ein Unternehmen gefunden werden soll, das mit Gas ausgerüstete Fahrzeuge anbietet, den Umbau vornimmt und als Werbepartner auftritt. Einen Anspruch auf erfolgreiche Vermittlung besitzt der Kunde nicht. Wenn in der Laufzeit des Vertrags tatsächlich ein Abkommen mit einem Umrüstbetrieb zustande kommen sollte, ist eine Vermittlungsprovision von 50 Euro zu bezahlen.
Fakt ist, dass der Kunde mit größter Wahrscheinlichkeit keinen Umbau für 89,90 Euro bekommt, weil das Ganze davon abhängt, ob eine Umbaufirma als Werbepartner gefunden wird. Bereits in der Vergangenheit hat der ADAC mehrfach darüber berichtet, wie sich Unternehmen an so genannten Aufnahmegebühren bereichern, indem sie lediglich einen Eintrag in eine Datenbank vornehmen und keine weitere Vermittlung erfolgt. Daher besteht auch hier der Verdacht, dass es dem Internetanbieter lediglich darum geht, Gebühren zu kassieren.
Die Juristen des ADAC halten die Aussagen der Firma für wettbewerbswidrig und planen, dagegen vorzugehen. Eine Umrüstung von Benzin auf Flüssiggas kostet bei einem seriösen Händler zwischen 1.800 und 3.500 Euro. Sie ist je nach Fahrprofil und Fahrzeug durchaus empfehlenswert und kann dazu beitragen, die Mobilitätskosten langfristig zu senken.