Nach dem Sieg von Marcus Grönholm beim Rallye-WM-Lauf in Japan war das
Peugeot-Werksteam mit hohen Erwartungen zum Heimspiel nach Korsika gereist. Doch diese konnten bei der "Rallye der 1000 Kurven" nur teilweise erfüllt werden. Während Marcus Grönholm wegen Getriebeproblemen aufgeben musste, punktete Nicolas Bernardi bei seinem WM-Debüt im
Peugeot 307 WRC.
Bernardis Premiere im Werksteam begann verhalten. Der Französische Rallye-Meister musste sich zunächst an das Auto gewöhnen. Dieses wurde durch seine späte Startposition erschwert. "Ich musste als 17. auf die Asphalt-Strecken, die dann schon ziemlich dreckig waren. Da das Auto anfangs nicht präzise genug fuhr, änderten wir die Abstimmung. Dabei haben wir in die falsche Richtung gearbeitet", berichtete Bernardi, der die erste Etappe auf Platz 14 beendete.
Am zweiten Tag war ein deutlicher Aufwärtstrend spürbar. Der 28-Jährige markierte auf der letzten Prüfung die viertbeste Zeit und verbesserte sich auf Rang zehn. Auf der Abschlussetappe ging Bernardi dann das Tempo an der Spitze mit, auf der elften WP musste er sich nur dem späteren Sieger Sébastien Loeb (Citroën) geschlagen geben. Die Aufholjagd wurde mit Punkten für Platz acht belohnt.
Marcus Grönholm lag zu Beginn der Rallye auf Platz zwei. Am Ende des ersten Tages blieb das Getriebe seines Peugeot jedoch im dritten Gang stecken, der Motor starb ab und ließ sich nicht mehr starten. Grönholm musste aufgeben. Peugeot hatte beide 307 WRC für Korsika mit Doppelkupplungs-Getrieben ausgerüstet, die einen Zeitvorteil von 15 bis 20 Sekunden pro Rallye ermöglichen sollten. Bei Tests hatten sich die Bauteile als standfest erwiesen, im Wettbewerb gab es aber Probleme mit der Kupplung. Da auch Bernardi über Schwierigkeiten klagte, startete er ab dem zweiten Tag mit einem konventionellen Getriebe.
Jean-Pierre Nicolas, der Direktor von Peugeot Sport, resümierte: "Mit dem Ausfall von Marcus Grönholm hatten wir einen schlechten Einstand, über den uns Nicolas Bernardi hinweg tröstete. Er fuhr eine fehlerlose Rallye, in deren Verlauf er zeigte, wie schnell er mit dem 307 WRC sein kann. Das stimmt ihn und uns zuversichtlich für die nächstes Wochenende anstehende Rallye Spanien."