Kimi Räikkönens Sieg am letzten Wochenende in Suzuka war der zehnte Erfolg für Team McLaren Mercedes in den bisherigen 18 Rennen des Jahres und der sechste in Folge. Das Team liegt mit 174 Punkten auf Platz zwei der Konstrukteurs-WM, zwei Zähler hinter
Renault. Team McLaren Mercedes muss deshalb in Schanghai zwei Punkte mehr holen als
Renault, um den Titel zu gewinnen. Falls beide Teams am Ende punktgleich sind, gewinnt Team McLaren Mercedes den Titel auf Grund der höheren Anzahl Siege. Ein Team kann beim letzten Rennen maximal 18 Punkte holen.
Seit dem Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft durch Team McLaren Mercedes 1998 wird der Titel zum fünften Mal in acht Jahren im letzten Rennen entschieden.
Kimi hat in diesem Jahr sieben Mal gewonnen, öfter als jeder andere Fahrer. Fernando Alonso hat sechs Mal gewonnen, Juan Pablo Montoya drei Mal und Michael Schumacher sowie Giancarlo Fisichella je einmal. In neun von bisher 18 Grand Prix erzielte Kimi die schnellste Rennrunde.
Internationalen Motorsport gab es in der Volksrepublik China erstmals Mitte der 90er-Jahre. Die BPR-Serie, eine Sportwagen-Meisterschaft, fuhr Rennen auf einem Straßenkurs im Zentrum von Zhouhai südlich von Hong Kong. 1996 zog die Veranstaltung auf eine neu gebaute Rennstrecke außerhalb der Stadt um.
Der Schanghai International Circuit liegt nordöstlich der Stadt Anting im Jiading District, der zu Schanghai gehört. Die gesamte Anlage ist 2,5 Quadratkilometer groß und bietet Platz für rund 200.000 Zuschauer. Das Areal wurde mit über zwei Millionen Kubikmetern Erde aufgefüllt. In der Dachkonstruktion der Haupttribüne wurden 5.000 Tonnen Stahl verarbeitet, für das gesamte Projekt wurden 12.000 Tonnen benötigt. Die Rennstrecke, deren Layout an den chinesischen Buchstaben Schang erinnert, der soviel wie hoch bedeutet, wurde innerhalb von 18 Monaten fertig gestellt.
Den spannenden Premieren-Grand-Prix in China gewann Rubens Barrichello (Ferrari) am 26. September 2004. Kimi Räikkönen wurde im McLaren-Mercedes Dritter, weniger als 1,5 Sekunden hinter dem Sieger.
KIMI RÄIKKÖNEN
"Ich hoffe, das Rennen in China wird etwas weniger anstrengend als das letzte. Wir alle werden genauso engagiert kämpfen wie in Japan, und wenn nötig noch härter, um das Ziel Konstrukteurs-WM zu erreichen. Nach dem Grand Prix von Japan bin ich für ein paar Tage nach Tokio geflogen, um Bekannte zu besuchen. Das Rennen in Schanghai im letzten Jahr hat mir viel Spaß gemacht. Die Strecke ist anspruchsvoll und bietet am Ende der langen Geraden eine gute Überholmöglichkeit. Die Piste ist überwiegend sehr breit, aber in der lang gezogenen Kurve eins wird sie immer enger."
JUAN PABLO MONTOYA
"Nach meinem frühen und unverschuldeten Ausfall in Japan hoffe ich, dass ich in China zum Erfolg des Teams beitragen kann. Der MP4-20 hat das Potenzial, den Konstrukteurstitel zu gewinnen, und das wollen wir erreichen. Ich bin am Montag in Schanghai angekommen und bereite mich ganz entspannt auf das Rennen vor. Der Kurs bietet eine gute Mischung aus den verschiedenen Kurvenarten und kommt damit meinem Fahrstil entgegen. Am Ende der über einen Kilometer langen Gegengeraden erreichen wir mit rund 330 km/h eine Haarnadelkurve. Das ist eine sehr gute Stelle zum Überholen. Am Ausgang von Kurve vier muss man die Linie perfekt treffen, um eine gute Rundenzeit zu erzielen. Die anschließende Kurve fünf ist sehr lang, hier wirken hohe Fliehkräfte auf uns Fahrer ein."
PEDRO DE LA ROSA
"Ich freue mich darauf, erstmals in Schanghai zu fahren. Wie bei jedem Rennen, werde ich mich im Freien Training am Freitag auf die Auswahl der richtigen Michelin-Reifenmischung konzentrieren."
MARTIN WHITMARSH, CEO FORMULA onE, TEAM McLAREN MERCEDES
"Wir wollen China als Konstrukteursweltmeister verlassen und jeder im Team McLaren Mercedes wird alles geben, um dieses Ziel zu erreichen. Die Saison 2005 war sehr spannend, das ist toll für den Sport und für die Zuschauer. Dass die Konstrukteurs-WM erst im letzten Rennen entschieden wird, steigert die Spannung noch, auch wenn unsere Nerven arg strapaziert werden. Jeder Einzelne im Team hat gut gearbeitet und sein Bestes gegeben – wir werden sehen, ob wir dafür belohnt werden."
NORBERT HAUG, VICE PRESIDENT, Mercedes-Benz MOTORSPORT
"Das Premierenrennen vor einem Jahr in Schanghai war ein sehr gutes und die ersten drei Fahrer lagen im Ziel innerhalb von weniger als 1,5 Sekunden. Jetzt, beim zweiten Grand Prix in China, geht es um den Gewinn der Konstrukteurs-WM, denn Renault und wir sind nur durch zwei Punkte getrennt. Vor dem Finale einer bemerkenswerten Formel-1-Saison hat unser Team zehn der letzten 13 Rennen gewonnen. Wir alle arbeiten hart daran dies fortzusetzen, um die Konstrukteurs-WM zu gewinnen."