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Sport Michelin: Rallye Japan - 13. Lauf zur Rallye WM - Vorschau

Motorsport


Michelin: Rallye Japan - 13. Lauf zur Rallye WM - Vorschau

Nach den tragischen Ereignissen bei der Rallye Großbritannien - Michael Park, Beifahrer des Peugeot-Piloten Markko Märtin, kam bei einem Unfall ums Leben - steht die Rallye-Welt nach wie vor unter Schock. Auch wenn es unter diesen Umständen schwerfällt, versuchen sich die Protagonisten der Rallye-Weltmeisterschaft auf die nächsten Aufgaben zu konzentrieren. Am kommenden Wochenende steht die Rallye Japan auf dem Programm. Beim 13. von 16 Saisonläufen können sich die Michelin-Partnerteams Citroën, Ford und Skoda auf den anspruchsvollen asiatischen Schotterpisten erneut auf die Qualitäten des Michelin Z BTO verlassen, der in dieser Saison bei sieben der bisherigen neun Schotter-Veranstaltungen siegreich war.

Nach dem gelungenen WM-Debüt der Rallye Japan in der Vorsaison freut sich der WRC-Tross, am kommenden Wochenende auf die Insel Hokkaido zurückzukehren. Mit seinen verhältnismäßig engen und sehr schnellen Wertungsprüfungen ähnelt diese Veranstaltung in gewisser Weise der Rallye Neuseeland. Der lose Schotter stellt hohe Ansprüche an die Fahrer der rund 300 PS starken Allrad-Boliden. Umso mehr, da auf der nördlichsten der japanischen Hauptinseln Niederschläge eine gewichtige Rolle spielen können, mit denen um diese Jahreszeit immer gerechnet werden muss. "Wenn es da regnet, handelt es sich nicht um kleinere Schauer, sondern um massive und lang anhaltende Wolkenbrüche", so Michelin- und Citroën-Pilot Sébastien Loeb, der am kommenden Wochenende den WM-Titel in trockene Tücher bringen möchte. "Da verwandeln sich die Spurrillen auf dem weichen Untergrund in kleine, reißende Bäche."

Vor dem Hintergrund dieser zu erwartenden schwierigen Bedingungen erschwert der Zeitplan der Rallye Japan die Aufgabe für Fahrer und Teams zusätzlich:. "Am ersten Tag starten die Fahrer zum Beispiel vor- und nachmittags jeweils erst drei Stunden nach Verlassen des Services in die mit über 50 Kilometern längste WP der gesamten Saison", erklärt Citroën-Teamchef Guy Frequelin. "Weil sich das Wetter in der Zwischenzeit plötzlich verändern kann, bekommt die Reifenwahl mitunter Lotterie-Charakter." Am zweiten Tag müssen die Piloten insgesamt sieben Wertungsprüfungen mit demselben Satz Reifen absolvieren - so viele wie bei keiner anderen Veranstaltung im WM-Kalender.

Anders als in der Vorsaison dürfen bei der diesjährigen Ausgabe der Rallye Japan immerhin Schotterspione eingesetzt werden. "Uns Reifenherstellern ist es erlaubt, die Wertungsprüfungen vor den Teilnehmern abzufahren, um uns über die Bedingungen zu informieren", so Aimé Chatard, bei Michelin Compétition verantwortlich für den Rallye-Sport. "Durch den ausgesprochen engen Zeitplan müssen unsere Schotterspione ihre Aufgabe allerdings mitten in der Nacht erfüllen. Sie sind wirklich nicht zu beneiden..."

Die Rallye Japan aus Sicht von Michelin

Dem Reglement entsprechend dürfen die Fahrer beim japanischen WM-Lauf am kommenden Wochenende nur ein Laufflächenprofil einsetzen. Die Michelin-Partner entschieden sich ausnahmslos für den Michelin Z BTO. Die Bezeichnung steht dabei übrigens für "Brake & Traction Optimisation", also optimale Brems- und Traktionseigenschaften. Insgesamt steht den Werksfahrern ein Kontingent von 60 Pneus zur Verfügung, von denen insgesamt 40 zum Einsatz kommen dürfen. Ihre persönliche Reifenliste mussten die Piloten bis zum 12. August bei der Sporthoheit FIA vorlegen. "Wir gehen davon aus, dass unsere Partner besonders auf die Z8- und Z9-Versionen des Z BTO mit ihren weichen beziehungsweise mittleren Mischungen zurückgreifen werden", prophezeit Chatard. "Für die zweiten Durchfahrten der längeren Prüfungen eignet sich zudem der Z9+." Dieser Pneu mit seiner harten Mischung entfaltet seine optimale Leistung vor allem bei Temperaturen um 20 Grad Celsius.

Als Überseelauf zählt die Rallye Japan - neben Mexiko, Neuseeland, Argentinien und Australien - übrigens zu jenen fünf Veranstaltungen, bei denen die Piloten bis unmittelbar vor dem Start zwölf ihrer ursprünglich noMINIerten Reifen austauschen dürfen, wenn sie dies angesichts der Bedingungen für angebracht halten. Jeder Fahrer darf diese Sonderregelung drei Mal pro Saison in Anspruch nehmen. In diesem Jahr machte bislang nur Michelin- und Ford-Pilot Roman Kresta in Mexiko von den so genannten Joker-Pneus Gebrauch.

Das erwarten die Partner-Teams von Michelin

Citroën-Pilot Sébastien Loeb reist als souveräner Tabellenführer gen Asien und benötigt nur noch sechs Punkte zur Titelverteidigung: "Der Gewinn der Meisterschaft genießt für mich absolute Priorität", verrät der Elsässer, dem ein Platz auf dem Podium zur Entscheidung reicht. "Ich muss am kommenden Wochenende nicht unbedingt gewinnen und werde daher keine unnötigen Risiken eingehen." Sein Teamkollege François Duval möchte mit einem guten Ergebnis seinerseits dazu beitragen, dass Citroën in der Markenwertung den 20-Punkte-Vorsprung auf Konzernschwester Peugeot weiter ausbauen kann.

Toni Gardemeister und Roman Kresta geben am kommenden Wochenende ihr Japan-Debüt. Bei der Aufgabe, den dritten Rang des Ford-Teams in der Markenwertung zu festigen, können sie wertvolle Tipps bei Antony Warmbold abholen. Der Deutsche geht mit einem privaten Ford Focus WRC an den Start und belegte bei der Rallye Japan 2004 den achten Rang. Einen weiteren nicht für Marken-Punkte noMINIerten Focus WRC steuert Daniel Solà.

Neuland betritt auch Skoda: Das tschechische Team nahm im Vorjahr nicht an der Rallye Japan teil. "Ich weiß nicht genau, was uns am kommenden Wochenende erwartet", erzählt Armin Schwarz. "Mir wurde nur gesagt, dass die Strecken dort sehr anspruchsvoll sein sollen." Diese Information erhielt er nicht zuletzt von seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen, der die Zielrampe in Obihiro im vergangenen Jahr als Siebter überquerte. "Auf den japanischen Strecken ist ein präziser Fahrstil gefragt", erinnert sich der Finne. "Das sollte mir entgegenkommen."

So verlief die Rallye Japan 2004 aus Sicht von Michelin

Das Unternehmen Titelgewinn nahm konkrete Formen an: Mit einer taktisch klugen Vorstellung, die mit dem zweiten Rang belohnt wurde, baute Citroën-Pilot und Michelin-Partner Sébastien Loeb bei der WM-Rallye Japan 2004 seinen Vorsprung in der Fahrer-Wertung nach elf von 16 Läufen aus. Auch in der Konstrukteurs-Tabelle behauptete der französische Reifenhersteller gemeinsam mit der Marke mit dem Doppelwinkel souverän die Führung vor dem Werksteam von Ford, das ebenfalls auf Pneus aus Clermont-Ferrand setzte. Beim WM-Debüt der Rallye Japan trug sich Subaru-Pilot und Titelverteidiger Petter Solberg in die Siegerliste ein.

Statistisches

  • Rallye Japan, 13. Lauf zur Rallye-WM 2005 (30. September bis 2. Oktober 2005);
  • Gesamtlänge: 1.614,84 Kilometer, davon 26 Wertungsprüfungen über 350,18 Kilometer;
  • längste WP: 50,06 Kilometer (WP 3 und 7: Kunneywa-Niueo);
  • größte WP-Distanz von Service-Punkt zu Service-Punkt: 82,68 Kilometer (WP 5 bis 9);
  • Anzahl der möglichen Reifenwechsel: 8.
  • Start und Ziel: Obihiro.


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