Gute Laune im Carlsson Racing Team: Beim viertletzten Rennen der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft gelang dem Carlsson Racer CK35 RS endlich der Klassensieg in der stark umkämpften Klasse SP6. Erstmals ließ der Carlsson Racer damit alle
Porsche und
BMW M3 hinter sich.
Dass der CK35 RS erst vor vier Monaten das Licht der Welt erblickte und davor in Rekordzeit komplett neu entwickelt wurde, lässt den Erfolg doppelt wertvoll erscheinen. Die Taktik der kleinen Schritte beginnt sich auszuzahlen, denn auch zum ADAC-Barbarossapreis wurden erneut die Komponenten weiterentwickelt und jede Verbesserungsidee vom letzten Rennen umgesetzt. Siege in diesen hohen Klassen sind nur mit höchstem Einsatz aller Beteiligten zu erreichen. Zwei Kleinigkeiten hätten beinahe diesen frühen Erfolg verhindert.
Training – Erste Hürde Schalthebel
Trotz wolkenlosem Himmel kann es auf der Nürburgring Nordschleife von Tages- und Jahreszeit abhängige, nasse Fahrbahnbereiche geben. Speziell die kühle Nacht vor dem Renntag und die schattigen Passagen in den Wäldern erzeugten am Renntag rutschige Stellen im Bereich Kesselchen. Sicher ist dies einer der Gründe für den Spitznamen der Nordschleife, grüne Hölle, der sich bereits 10 Minuten nach Trainingsstart bewahrheitete.
Trotz der eindringlichen Warnung des Rennleiters entschieden sich einige Fahrer schon in der ersten Runde für maximale Fahrweise, was mit mehreren havarierten Rennautos und längeren Trainingsunterbrechungen zwecks Bergung endete. Das kürzeste Training der Geschichte der BF Goodrich Meisterschaft wurde zusätzlich durch weitere Gelbphasen gestört, so dass der CK35 RS nur wenige Testrunden drehen konnte.
Schließlich brach, von der permanenten Schaltarbeit gequält, der Schalthebel ab. Glücklicherweise trat der Defekt in der letzten Runde des Trainings und nicht in der ersten des Rennens auf. Die Bruchstelle zeigte die klassische Topografie eines Dauerbruchs. Pünktlich vor dem Schließen der Boxengasse war eine verstärkte Hebelei eingesetzt und es ging direkt in die Startaufstellung auf den fünften Startplatz.
Rennen – Zweite Hürde Ventil
Im Rennen hielt sich Startfahrer Frank Steinmeier aus allen brisanten Rangeleien heraus und machte Runde für Runde Plätze im Gesamtklassement gut. Plötzlich kam es zu einem Druckverlust im vorderen linken Reifen, der jedoch nicht auf Fremdkörper, sondern auf einen kuriosen Ventilabriss zurückzuführen war.
Kurz vor der geplanten Übergabe an Rainer Brückner berührte ein roter BMW die vordere linke Carlsson Felge unglücklich, wobei das Ventil abgeschert wurde und im Bereich Wippermann zu einen Reifenschaden führte. "Um keine Zeit zu verlieren, bin ich so schnell wie möglich auf der Felge zurückgefahren – teilweise mit über 180 km/h. Das war möglich, weil der Reifen nicht ins Radhaus schlug. Die Felge können wir beim nächsten Rennen sogar wieder einsetzen.", freute sich Steinmeier. Rainer Brückner holte den entstandenen Zeitverlust rasch auf und sorgte für einen Riesenjubel als er 50 Minuten vor Rennende den Porsche GT3R von Bartels, Jacksties, Lorenzo überholte. Erstmals in dieser Saison in Führung! Brückner vollbrachte dabei eine konditionelle Meisterleistung, da er nach dem zweiten Tankstopp auf Anweisung des Teams für die restlichen drei Runden im Fahrzeug sitzen blieb. Der Fahrerwechsel hätte zusätzliche Zeit gekostet und der endgültige Vorsprung im Ziel von genau einer Minute war zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar. Unter dem Jubel der versammelten Mannschaft überquerte der CK35 RS die Ziellinie.
Für Rolf Hartge, Geschäftsführer der Carlsson Autotechnik GmbH, war dieser Sieg eine Bestätigung für die Strategie der kleinen Entwicklungsschritte. Das Carlsson Alpine Racing Team freut sich nun auf die verbleibenden Rennen der Saison, ohne sich auf den erworbenen Lorbeeren auszuruhen. Neue Ideen für das kommende DMV-250 Meilen Rennen sind bereits mit im Gepäck.
Die nächsten Termine für die Rennen des VLN Langstreckenpokals
- 08.10.2005: 29. DMV-250 Meilen Rennen
- 22.10.2005: 30. DMV-Münsterlandpokal
- 05.11.2005: 30. DMV-4-Stunden-Rennen