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Auto News


Sicherheit Drogenfrei am Steuer

Info & News


Drogenfrei am Steuer

Mit der Präventionskampagne "Don't drug + drive" des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wollen Polizei und Schulen in Niedersachsen jetzt über die Risiken und Folgen des Drogenkonsums im Straßenverkehr aufklären. InnenMINIster Uwe Schünemann stellte die Initiative am Montag in Hannover gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Hauptausschusses Schadenversicherungen im GDV, Dr. Robert Pohlhausen, vor. "Wir wollen damit die besonders gefährdete Gruppe der jungen Fahrer erreichen, von denen viele die enormen Gefahren von Drogen am Steuer leider völlig unterschätzen", sagte Schünemann.

Niedersachsen ist nach Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen das sechste Bundesland, das sich an der im vergangenen Jahr begonnenen Aktion beteiligt. Das Ziel der Kampagne besteht in der Reduzierung drogenbedingter Verkehrsunfälle durch ein Maßnahmenkonzept, das präventive mit repressiven Elementen kombiniert: Neben Aufklärungsarbeit an Schulen, Berufskollegs und Fahrschulen mittels professionell erarbeiteten, auf die Zielgruppe zugeschnittenen Unterrichtsmaterials wird die Polizei intensive Kontrollen vor Schulen durchführen und hierbei spezielle Drogentestgeräte einsetzen. Zur Vorbereitung der Verkehrssicherheitsaktion wurden im September an den Standorten der Polizeidirektionen sechs Multiplikatorenschulungen durchgeführt, an denen insgesamt 47 Polizeibeamte und 25 Lehrer teilnahmen. Weitere Schulungen sollen folgen.

Die Schnelltestgeräte ermöglichen den sicheren Nachweis von Cannabis, Opiaten, Kokain, Amphetaminen und Designerdrogen wie Ecstasy und Speed. Selbst Milliardstel Gramm von Drogen sind im Schweiß oder Speichel der Testperson bei einer Kontrolle sofort nachweisbar. Eine winzige Probe - abgetupft mit einem Filzstreifen - von der Oberfläche der Haut, der Zunge oder der Wangeninnenseite genügt. Bei einem positiven Ergebnis folgt eine Blutprobe. "Die Entwicklung ist alarmierend," warnte Schünemann: "Partydrogen sind heute leider ein fester Bestandteil bei der Freizeitgestaltung junger Menschen." So seien im vergangenen Jahr bundesweit 66 Menschen bei drogenbedingten Verkehrsunfällen gestorben. Die Zahl der Schwerverletzten habe bei mehr als 700 gelegen. Die Tendenz sei in dieser Unfallkategorie steigend, während die Zahl der verunglückten Verkehrsteilnehmer insgesamt seit Jahren rückläufig sei.

In Niedersachsen wurden nach Angaben des MINIsters im vergangenen Jahr fünf Menschen bei Verkehrsunfällen mit Drogeneinfluss getötet und 33 verletzt. Landesweit sei mit 2.666 festgestellten Drogenfahrten (2003: 2.163, Anstieg um 23 Prozent) ein neuer Höchststand erreicht worden. Schünemann: "Wenn wir darüber hinaus die Entwick-lung der Jahre 2000 bis 2004 betrachten, so haben sich die Fallzahlen sogar mehr als vervierfacht."

Pohlhausen verwies in diesem Zusammenhang auf die hohe Dunkelziffer. In einer Studie des GDV aus dem Jahr 2001 gaben rund ein knappes Drittel aller Befragten an, sehr häufig oder täglich unter Drogeneinfluss zu fahren.

Erschreckend, so der InnenMINIster, sei auch die Unkenntnis über die strafrechtlichen und finanziellen Folgen. Wer beim Fahren mit Drogen ertappt wird, dem drohen - auch wenn keinerlei Anzeichen von Fahrunsicherheit vorliegen - vier Strafpunkte in der Flensburger Kartei, ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten und eine Geldbuße von bis zu 1.500 Euro. Passiert gar ein Unfall mit Drogenkonsum, hagelt es sieben Strafpunkte, der Führerschein wird eingezogen und muss neu ge-macht werden, bis zu fünf Jahre Haft und erhebliche SchadensersatzForderungen sind weitere Folgen. Hinzu kommen kostspielige medizinisch-psychologische Gutachten und regelmäßige Drogen-Screenings. Die Kosten summieren sich rasch auf viele Tausend Euro.

Im Gegensatz zum Alkohol gibt es bei illegalen Drogen keine Grenzwerte. Schon der Nachweis geringster Mengen führt zu hohen Bußgeldern und dem sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis durch die Führerscheinstelle - eine richterliche Anordnung ist dazu nicht erForderlich.


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