Das
Volkswagenwerk Emden war 1995 das erste Automobilwerk der Welt, das eine Zertifizierung seines Umweltmanagementsystems nach dem "Eco-Management and
Audit Scheme" (EMAS) durchführte. Inzwischen sind zehn
Volkswagen Standorte nach diesem Öko-
Audit System der EU zertifiziert und dies mit überzeugenden ökologischen und wirtschaftlichen Ergebnissen.
Günter Sager, Umweltmanagementbeauftragter der Marke Volkswagen: "EMAS stellt für uns ein effizientes Instrument für unsere innerbetriebliche Organisation und den gesamten Umweltschutz bei Volkswagen dar. Es hat uns in der Vergangenheit Schwachstellen aufgezeigt, deren Bewältigung zu Ressourcen- und damit zu Kosteneinsparungen beigetragen haben."
EMAS ist ein freiwilliges Umweltmanagementsystem für Unternehmen, die ihre Umweltaktivitäten untersuchen und verbessern wollen. Ausgangspunkt ist der umfassende Umweltcheck der Betriebsstätte. Auf Basis der daraus resultierenden Ergebnisse entwickelt das Unternehmen ein Umweltprogramm und eine standortbezogene Umwelterklärung, die als Anhaltspunkte für eine kontinuierliche Verbesserung dienen. Diese Punkte werden von einem unabhängigen staatlich zugelassenen Umweltgutachter geprüft. Er vergibt auch das Logo, das ausschließlich für die Unternehmenskommunikation genutzt werden darf.
Für den Umweltschutzbeauftragten des Werkes Emden, Peter Voermann, steht die kontinuierliche Überprüfung aller Produktionsabläufe im Vordergrund: "Beim Umweltschutz setzen wir heute direkt in den Fertigungsprozessen an. So vermeiden wir Verunreinigungen von vornherein und erreichen gleichzeitig einen sparsameren Umgang mit Ressourcen. EMAS hat uns geholfen, dies noch schonender zu gestalten. Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit ergänzen sich durch EMAS für uns bestens."
Bei seiner täglichen Arbeit wird Peter Voermann von 52 Sachkundigen für Umweltschutz unterstützt, die am Standort Emden in allen umweltrelevanten Bereichen eingesetzt sind.
Durch mehr Effizienz im Lackierprozess wurden zum Beispiel im Werk Emden in den vergangenen zehn Jahren rund 30 Prozent des Materialverbrauchs beim Lackieren eingespart und gleichzeitig eine Reduzierung der Lösemittelemissionen von rund 50 Prozent erreicht. Neben Umwelt- und Ressourcenschutz und einer Kostenreduzierung wurde damit auch ein beachtlicher Beitrag zur Senkung der bodennahen Ozonbildung im Sommer geleistet. Die Recyclingquote wurde im Zeitraum von 1994 bis 2004 von 21 Prozent auf 67 Prozent deutlich verbessert.
Neben jährlichen internen und externen ÜberwachungsAudits muss nach den EMAS-Vorschriften spätestens alle drei Jahre das gesamte System der betrieblichen Umweltvorsorge von externen Auditoren überprüft werden. Erst dann erhält der Standort erneut das EMAS-Zertifikat. Eine Umwelterklärung gibt der Öffentlichkeit Auskunft über den Stand und die Ziele der Volkswagen Umweltpolitik. Das begutachtete Umwelt-Managementsystem umfasst alle Unternehmensbereiche von Volkswagen.
EMAS geht in vielfacher Hinsicht über die AnForderungen der Umweltzertifizierung nach der internationalen Norm ISO 14001 hinaus. Beispiele hierfür sind die Verpflichtung zur Einhaltung der Umweltgesetze, die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung und die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit und speziellen Interessengruppen.
Für die Zukunft ist geplant, dass auch die bereits nach ISO 14001 zertifizierten osteuropäischen Volkswagen Werke am höherwertigen EMAS-Verfahren teilnehmen.