Verkehrsunfälle bei Nebel
Forderten allein im vergangenen Jahr 380 Tote und Verletzte. Meist kracht es wegen zu hoher Geschwindigkeit bei zu geringem Sicherheitsabstand. "Taucht plötzlich eine Nebelbank auf, muss das Tempo sofort angepasst werden. Als Faustregel gilt: Bei einer Sichtweite von weniger als 50 Metern darf man 50 km/h fahren. Das gilt auch für Fahrten auf der Autobahn", rät Gerd Mylius, Kraftfahrtexperte der TÜV Rheinland Group. Wird die Sicht noch schlechter, muss die Geschwindigkeit weiter gedrosselt und der Sicherheitsabstand erhöht werden. Keinesfalls sollte man sich bei Nebel an den Rücklichtern des Vordermannes orientieren. "So ein Fahrverhalten verleitet dazu, den Sicherheitsabstand bei dichter werdendem Nebel eher zu verkürzen als zu verlängern. Auffahrunfälle sind vorprogrammiert", warnt Mylius.
Sichere Orientierung bieten die Leitpfosten, die im Abstand von 50 Metern am Straßenrand aufgestellt sind. Sind die Pfosten nicht mehr zu erkennen, hilft die Fahrbahnmarkierung in der Straßenmitte. Der Abstand vom Beginn einer weißen Linie bis zum Beginn der nächsten beträgt auf Landstraßen zwölf, auf Autobahnen 18 Meter. Wer regelmäßig die Scheibenwischer einschaltet, vermeidet, dass die Sicht durch Wassertropfen auf der Windschutzscheibe weiter getrübt wird.
Generell gilt: Sobald die Sichtverhältnisse schlechter werden, muss auch tagsüber das Abblendlicht eingeschaltet werden, bei einer Sichtweite von weniger als 150 Metern empfiehlt es sich, die Nebelscheinwerfer zuzuschalten. Für die Nebelschlussleuchte gelten besondere Vorschriften: Sie darf erst bei einer Sichtweite unter 50 Metern benutzt werden. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt dann bei 50 km/h. Da die hohe Lichtstärke andere Verkehrsteilnehmer blendet, sollte sie auch im Stau oder in nebelfreien Abschnitten sofort ausgeschaltet werden.
Wer bei Nebel längere Strecken mit dem Auto fährt, muss auf jeden Fall mehr Pausen einlegen, da Nebelfahrten stetige Konzentration erFordern. Parken bei eingeschaltetem Licht erhöht sowohl die eigene als auch die Sicherheit anderer Parkplatzbenutzer. Zusätzlich sollten man im Herbst und Winter besonders auf die Sauberkeit von Scheinwerfern und Heckleuchten, den Reifendruck und den Zustand der Wischblätter achten.