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Auto News


Sport BMW WilliamsF1 - GP Brasilien - Vorschau

Motorsport


BMW WilliamsF1 - GP Brasilien - Vorschau

Antonio Pizzonia startet auch bei seinem Heimrennen für das BMW WilliamsF1 Team. Er wird beim Großen Preis von Brasilien in Interlagos am 25. September erneut den zweiten FW27 neben Mark Webber steuern. Pizzonia vertritt den verletzten Nick Heidfeld, der bei den zurückliegenden beiden GP wegen der Folgen eines Testunfalls nicht hatte starten können und sich anschließend bei einem Fahrradsturz einen Riss im Schulterblatt zuzog.

Nach einer schwierigen Saison zeichnete sich in den vergangenen vier Rennen ein Aufwärtstrend ab. Das Team geht mit frischer Zuversicht in die verbleibenden drei Grands Prix der Saison 2005.

Mark Webber:

"Ich genieße es immer, zum Großen Preis von Brasilien anzutreten. Die Fans sind sehr leidenschaftlich und fachkundig. Ich erinnere mich an einige großartige Rennen aus der Senna-McLaren-Ära, die ich im Fernsehen verfolgt habe. Das waren prägende Kindheitserlebnisse.

Wie in Spa kann das Wetter auch in Interlagos sehr unbeständig sein. Heftige Regenschauer am späten Nachmittag sind typisch und könnten das Wochenende sehr interessant machen. Der Kurs ist unter anderem berühmt dafür, dass entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren wird. Außerdem hat er Höhenunterschiede und viele Bodenwellen, was mich nicht stört, denn das bedeutet fahrerische HerausForderung. Nach dem vierten Platz in Spa hoffe ich, dass wir daran anknüpfen können und in Interlagos weitere Punkte holen."

Antonio Pizzonia:

"Ich freue mich natürlich sehr, dass ich wieder die Möglichkeit bekomme, ein Rennen zu fahren, noch dazu in Brasilien. Vor meinen Landsleuten anzutreten, wird ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Ich kann es kaum abwarten. Interlagos ist eine großartige Rennstrecke. Ich fahre dort sehr gerne und hoffe auf ein gutes Wochenende. Die Bodenwellen machen den Kurs tückisch und stellen einzigartige Ansprüche an die Fahrzeugabstimmung. Das Wetter kann in São Paulo unberechenbar sein. Es würde mich nicht wundern, wenn wir dieses Jahr Regen bekämen. Es war gut für mich, in der zurückliegenden Woche zwei Tage in Silverstone zu testen. Ich fühle mich jetzt besser auf das Rennen vorbereitet."

Sam Michael (Technischer Direktor WilliamsF1):

"Interlagos ist eine großartige Rennstrecke mit vielen Überholmöglichkeiten, die vor allem durch die beiden Geraden und die hügelige Landschaft entstehen. Langsame bis mittelschnelle Kurven sowie Geraden prägen den Kurs. Man braucht vor allem in den Kurven vor diesen Geraden eine gute Fahrzeugbalance.

Die lange Boxengasse und relativ geringe Nachteile durch höheres Gesamtgewicht sind entscheidend für die strategischen Entscheidungen und die Wahl der Reifenmischung. Wir haben mit Michelin zwei Mischungen erarbeitet, die unterschiedlichen Asphalttemperaturen gerecht werden sollten.

Es ist großartig, dass Antonio eine weitere Gelegenheit zum Renneinsatz bekommt. Vor allem in Brasilien, wo er vor heimischem Publikum fahren wird. Zusammen mit Marks guter Ausgangsposition für das Qualifying sollten wir in der Lage sein, auf der Rennstrecke, auf der wir 2004 gewonnen haben, ein gutes Ergebnis einzufahren."

Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):

"Mit den drei Überseerennen steht jetzt ein auch logistisch noch einmal anstrengender Schlussspurt der Formel-1-WM 2005 auf dem Programm. Im vergangenen Jahr war das Finale in São Paulo durch den Sieg ein krönender Abschluss für uns. Daran erinnern wir uns natürlich sehr gern. Auch in diesem Jahr haben wir eine ähnlich schwierige Saison und hoffen natürlich, in den letzten Rennen noch ordentlich Punkte zu holen.

Hauptaufgabe für den BMW P84/5-Motor ist in Interlagos die Start-Ziel-Gerade. Sie führt bergauf, und dort wird 1203 Meter lang am Stück Vollgas gefahren. Auch der Volllastanteil der gesamten Runde ist mit 60 Prozent überdurchschnittlich. Ein Hitzerennen ist um diese Jahreszeit in São Paulo weniger zu erwarten, unbeständiges Wetter schon eher.

Nachdem sich die letzte Ausbaustufe des 2005er BMW Motors in Monza und in Spa bewährt hat, sind wir auch für Interlagos gut gerüstet. Beide Fahrzeuge werden in Brasilien planmäßig zum vorletzten Mal mit frischen V10-Triebwerken ausgerüstet."

Zahlen und Fakten:

  • Strecke: Autodromo José Carlos Pace, São Paulo
  • Datum: 25. September 2005
  • Startzeit (lokal/GMT): 14:00 Uhr/17:00 Uhr
  • Runde/Renndistanz: 4,309 km/305,909 km (71 Runden)
  • Sieger 2004: Juan Pablo Montoya (BMW WilliamsF1 Team)
  • Pole 2004: Rubens Barrichello (Scuderia Ferrari Marlboro),1.10,646 min

Rundenrekord:

  • Juan Pablo Montoya (BMW WilliamsF1 Team),1.11,473 min (2004)

F1-Statistik:

  • BMW WilliamsF1 Team: 101 Starts, 10 Siege, 17 Polepositions
  • WilliamsF1 vor 2000: 356 Starts, 103 Siege, 108 Polepositions
  • BMW vor 2000: 97 Starts, 9 Siege, 15 Polepositions

Historie und Hintergrund:

Die 1554 gegründete Stadt São Paulo ist Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates im Süden Brasiliens, der am höchsten industrialisierten Region des Landes. São Paulo ist Finanz- und Handelszentrum und riesig in seiner Ausdehnung. Die schwankenden Flächen- und Bevölkerungsangaben zeugen von der Unübersichtlichkeit. Die Stadt erstreckt sich auf mindestens 3.200 Quadratkilometer und hat inzwischen wohl über 15 Millionen Einwohner. Ein Teil von ihnen erfreut sich der Tatsache, dass die Einkommen in São Paulo meist doppelt so hoch sind wie im Rest Brasiliens, der andere Teil lebt in Armut.

22,5 Prozent aller Brasilianer leben im Staat São Paulo, der etwa 40 Prozent der gesamten Steuereinkünfte einbringt, 30 Prozent des elektrischen Stroms verbraucht und in dem knapp 40 Prozent der 13 Millionen in Brasilien registrierten Fahrzeuge unterwegs sind.

Die Stadt liegt 750 Meter über dem Meeresspiegel, die Rennstrecke etwas außerhalb sogar rund 800 Meter über NN. Die deswegen geringere Luftdichte kostet alle Formel-1-Motoren zirka acht Prozent ihrer möglichen Leistung. Laut Klimatabelle beträgt die durchschnittliche Lufttemperatur im September in São Paulo 17,8 Grad.

2005 wird der 33. Große Preis von Brasilien ausgetragen. 1973 hatte die Formel 1 ihr Debüt in dem südamerikanischen Land gegeben. Damals war der Kurs von Interlagos bei São Paulo noch 7,96 Kilometer lang und lag malerisch zwischen zwei Seen.

1978 startete die Formel 1 erstmals auf der Rennstrecke Jacarepagua in der Nähe von Rio de Janeiro, wo insgesamt zehn Grands Prix stattfanden. Seit 1990 wird der GP Brasilien auf einer stark verkürzten Rennstrecke in Interlagos ausgetragen, 2005 zum 23. Mal.

Vor dem GP 2003 wurden Modernisierungsmaßnahmen an der Strecke sowie an den Räumlichkeiten für die Teams durchgeführt. Auf dem Autodromo José Carlos Pace wird, wie in Imola und in der Türkei, entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren.


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