Nach einem turbulenten Rennen auf nur langsam abtrocknender Strecke kam Mark Webber in Spa-Francorchamps als Vierter ins Ziel und holte fünf Punkte für das
BMW WilliamsF1 Team. Antonio Pizzonia schied beim letzten Europarennen der Saison in der 40. von 44 Runden durch Unfall aus.
Mark Webber: 4. Platz
- Chassis: FW27 04 (T-Car FW27 06) / BMW P84/5 Motor: 2. GP
- Schnellste Runde: 1.52,287 min in Rd. 44 (zweitschnellste insg.)
Das Rennen war schwierig und stand im Zeichen der vielen Reifenwechsel. Es war schade, dass wir in der Safety-Car-Phase viel Zeit verloren haben, weil wir erst auf Trockenreifen, dann aber wieder zurück auf Intermediates gewechselt haben. Wir haben gepokert, wie jeder heute. Wir hätten heute ein noch besseres Ergebnis erzielen können, aber es war auch sehr leicht, rauszufliegen. Ein "normales" Rennen war bei mir längst mal wieder fällig. Das Ergebnis gehört dem Team. Die bisherige Saison war hart, und das Team hat großen Einsatz gezeigt. Das ist zwar noch immer nicht das Ergebnis, was wir wollen. Aber wir haben doch gute Entscheidungen getroffen. Auch BMW hat gute Arbeit geleistet, die Motoren haben zwei harte Grand Prix absolviert.
Antonio Pizzonia: Unfall in Runde 40
- Chassis: FW27 03 / BMW P84/5 Motor: 2. GP
- Schnellste Runde: 1.57,541 min in Rd. 32 (15.-schnellste insg.)
Durch die Streckenbedingungen und die Reifenwechsel war das Rennen sehr hektisch. Wir haben etwas Zeit durch Boxenstopps verloren, aber das gehörte heute dazu. Zu dem Unfall mit Montoya: Ich war auf Trockenreifen und schneller als er. Er war ziemlich langsam, weil seine Reifen nicht mehr gut waren. Vielleicht auch, weil er nur noch zu Ende fahren wollte. Ich dachte, er hätte mich gesehen. Er hat sehr früh gebremst, und ich dachte, er wolle mich vorbeilassen. Ich bin neben ihn gefahren. Aber er hatte mich offenbar doch nicht gesehen, denn er hat ganz normal eingelenkt. Ich konnte den Unfall nicht mehr verhindern. Es tut mir leid für ihn. Ich wollte niemandes Rennen ruinieren. Meines habe ich damit auch verschenkt.
Sam Michael (Technischer Direktor WilliamsF1): Das war für alle ein sehr spannendes Rennen, und wir haben mit Mark gut gepunktet. Es war eine gute Entscheidung, für die letzten Rennrunden Trockenreifen zu nehmen. Wie einige andere Teams auch, hatten wir schon zu einem früheren Zeitpunkt im Rennen probiert, auf Slicks umzurüsten. Aber das hat nicht funktioniert. Beide Fahrer mussten sich wieder Intermediates holen. Die Kommissare untersuchen gerade, wie es zu der Kollision von Antonio und Juan Pablo Montoya kam.
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): Es war ein äußerst ereignisreiches Rennen. Wie bereits das ganze Wochenende wurde es durch das Wetter geprägt. Eine Reihe von Unfällen war die Folge. Heute kam es auf die richtige Rennstrategie an. Kritisch war insbesondere der Zeitpunkt des Wechsels von Intermediates auf Slicks. Viele Fahrer haben diesen Versuch zu früh unternommen. Funktioniert haben die Slicks erst in der Endphase. Dadurch hat sich Mark noch auf Platz vier vorgeschoben. Das ist, gemessen an Startplatz neun, ein sehr gutes Ergebnis.