Nissan machte das Beste aus den Gegebenheiten beim fünften Lauf zur japanischen Super GT-Meisterschaft auf dem Twin Ring Motegi. Dass
Honda auf dem winkligen Kurs nördlich von Tokio do
MINIeren würde, wurde allgemein erwartet – schließlich ist dies die Hausstrecke der NSX. Doch mit Platz drei (Benoit Treluyer/ Yuji Ide), vier (Michael Krumm/ Masataka Yanagida) und sechs (Satoshi Motoyama/ Richard Lyons) feierten die 350Z ein hervorragendes Mannschaftsergebnis. Bei drei noch ausstehenden Rennen liegen zwei
Nissan-Teams weiter aussichtsreich im Titelrennen.
Vier Honda belagerten nach dem Training die ersten beiden Startreihen – alles andere als ein Sieg wäre demnach eine faustdicke Überraschung gewesen. Für die Konkurrenz ging es vor allem darum, das Beste aus den eigenen Kräften herauszuholen und ansonsten auf Missgeschicke der Favoriten zu hoffen. Die kamen denn auch: Ein Honda blieb in Sichtweite der Zielflagge mit leerem Tank stehen, ein weiterer erhielt eine Durchfahrtsstrafe wegen Überholens unter gelber Flagge und fiel auf Platz zehn zurück – die beiden verbliebenen gewannen dagegen souverän.
Bester Nissan von einem Toyota angerempelt
Für den zunächst besten Nissan von Toshihiro Kaneishi begann das Rennen mit einer Schrecksekunde: Auf Platz vier liegend, wurde er in der elften Runde vom Toyota Supra seines Landsmannes Takagi in der "Bridge Corner" torpediert und ins Kiesbett bugsiert. Der Übeltäter erhielt für den Schubser eine Durchfahrtsstrafe, während der 350Z nach erfolgreicher Bergung das Rennen mit Verspätung fortsetzte. Doch damit war ein Podiumsplatz dahin: Kaneishi übergab an 15. Stelle schon mit Rundenrückstand an Eric Comas, doch über Rang 13 kam der Franzose dann auch nicht mehr hinaus.
Dafür hatte in der ersten Rennhälfte Benoit Treluyer seinen vom siebten Startplatz losgefahrenen 350Z bis auf Platz fünf vorgebracht. Nach einem reibungslosen Boxenstopp mit Tanken und Fahrerwechsel in Runde 27 setzte Partner Yuji Ide des Rennen auf Platz drei fort – wo er dank exzellenter Fahrweise auch bis zum Ende der 63-Runden-Distanz blieb.
Treluyer war mit Platz drei zufrieden, galt es doch einige Problemen zu überwinden: "Wir konnten nicht das Beste aus den Bremsen herausholen, die Balance zwischen vorn und hinten stimmte einfach nicht. Ich veränderte immer wieder vom Cockpit aus die Einstellung, doch es wurde nicht besser. Wir hatten auch ziemlich starkes Untersteuern, doch die Bremsen waren heute das größte Problem. Unter diesen Umständen ist Platz drei ein Erfolg."
Michael Krumm (Reutlingen) lief mit seinem durch 30 Kilo Zusatzgewicht gehandikapten 350Z auf Platz vier ein. Hinter dem an diesem Tag besten Toyota folgten die beiden in der Meisterschaft führenden Teams. Durch ihren sechsten Platz knabberte die Nissan-Mannschaft Motoyama/Lyons trotz 70 Kilo Strafgewicht ein Pünktchen vom Vorsprung der Toyota-Paarung Tsuchiya/Courtney ab – jetzt trennen die beiden Führenden nur noch fünf Zähler.
Erster Nissan-Sieg der Saison 2005 in der GT 300-Klasse
Siegeslorbeer gab es für Nissan in der Unterklasse, der GT 300 (GT-Renner mit maximal 300 PS). Hier distanzierten Kazuki Hoshino/Takayuki Aoki mit ihrem Advan-350Z den ärgsten Verfolger um satte 31 Sekunden. Der zweite 350Z des Advan-Teams belegte Platz vier.
In drei Wochen tritt die japanische Super-GT-Meisterschaft zum zweiten Mal in diesem Jahr auf dem Fuji-Speedway an. Dort dürfte sich Honda wärmer anziehen, kommt die schnellere Strecke doch Nissan und Toyota wieder mehr entgegen.